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Nachricht vom 15.05.2024 |
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Wirtschaft |
Bessere Entscheidungen treffen in Beruf und Alltag |
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RATGEBER | Ganz gleich, welchen Beruf man ausübt oder wie überlegt und rational man sich in vielen Lebenssituationen verhält: Entscheidungen treffen ist nicht immer leicht, vor allem wenn es um die Kalkulation von Chancen und Risiken geht. Wann sollte man mutig voranpreschen und in die Offensive gehen, wann ist es besser, sich defensiv zu verhalten und Sicherheit walten zu lassen? Experten haben dazu zahlreiche Theorien entwickelt, die dabei helfen besser strategisch zu denken, Ausgansquoten zu kalkulieren und eine schlaue Wahl zu treffen, besonders in Situationen mit ungewissem Ausgang. |
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Sei es in der Karriere, in ganz alltäglichen Situationen, beispielsweise wenn es um eine finanzielle Investition oder den Kauf von Aktien geht, aber auch beim Spielen, wie bei Sportwetten oder im Casino, geht es oft darum, Chancen und Risiken genau zu kalkulieren und darauf basierend eine Entscheidung zu treffen. Mit Ungewissheit sieht man sich in allen Lebenslagen konfrontiert: nehme ich einen Job an, wenn vielleicht morgen ein besseres Angebot kommt? Sollte ich Geld in ein neues Unternehmen stecken, ohne dass ich mir des Erfolgs sicher sein kann? Casinospiele und Sportwetten sind derzeit ein weiterer beliebter Bereich, wo viele Theorien zu den „Odds“, also der Quote einer Wette entwickelt wurden, die dabei helfen nicht nur auf Glück, sondern faktisch auf Wahrscheinlichkeiten zu setzen.
Die Schnelllebigkeit, mit der wir uns heute meist konfrontiert sehen, erlaubt es zudem oft nicht, sich mit einer Entscheidung Zeit zu lassen. Viele Theoretiker entwickeln deshalb neue Strategien und Lösungsansätze, die es Menschen erlauben schneller und kalkulierter Entscheidungen zu treffen. Dazu muss man kein Mathematiker sein, sondern vielmehr verstehen, wie unser Gehirn funktioniert, wenn wir uns mit ungewissen Situationen konfrontiert sehen.
Zunächst gilt es immer so viele und so genaue Informationen wie möglich zu sammeln. Sei es den Aktienmarkt oder die Entwicklung der Unternehmen zu studieren, die an der Börse sind, deren Wachstum oder Verluste zu analysieren, oder bei Sportwetten vergangene Begegnungen nach verschiedenen Faktoren zu prüfen und deren Ausgänge zu vergleichen. Auch wer gerne Poker spielt, weiß, dass es hierbei weniger auf ein gutes Blatt ankommt als an intelligentes Kalkül, ob man aufgeben, mitgehen oder seinen Einsatz verdoppeln sollte. Die Karten der Mitspieler kennt man nie, dennoch kann gute Beobachtungsgabe, schlaue Berechnung und das Beherrschen der Poker Regeln dabei helfen deren Bluff zu enttarnen oder selbst erfolgreich die Gegner in die Irre zu führen.
Hat man alle möglichen Informationen gesammelt, ist es wichtig seine Ziele zu definieren und Maßstäbe zu setzen. Langfristig auf kleine Aktiengewinne zu setzen, mag etwa schlauer sein als auf den Reichtum über Nacht zu hoffen, der aber mit weitaus größerem Risiko verbunden ist. Jede Entscheidung, die man trifft, sollte sich im Einklang mit diesen erklärten Zielen befinden.
Dabei kann es auch wichtig sein, zwischen Wohlfühlbereich und Unwohlsein zu navigieren und sich dieser Gefühle bewusst zu werden. Wer eine Entscheidung nur deswegen trifft, weil sie einem erlaubt auf Nummer sicher zu gehen, mag bedeutende Chancen im Leben verpassen. Wer hingegen ständig nach Adrenalinausschüttung und Spannung sucht, mag aus diesem Bestreben heraus unbedacht handeln. Gerade beim Glückspiel sollte man vernünftig beim gesetzten Budget bleiben und schlaues Bankroll-Management betreiben – also nicht zu viel auf einmal einsetzen – statt sich von seinen Emotionen und dem „Glücksrausch“ zu unvernünftigem Handeln hinreißen lassen.
Mögliche Risiken und Chancen sollten in allen Lebensbereichen rational durchdacht werden, oft hilft es dabei auch diese in einer Pro-und-Contra-Liste aufzuschreiben und zu vergleichen, besonders wenn es sich um komplexe Situationen handelt. Abwägen sollte man dabei auch kurzzeitige Ausgänge und langfristige Vorteile. Wie hoch sind die Chancen, auf Dauer das gesetzte Ziel zu erreichen, und wie hoch sind die kurzzeitigen Risiken, die man damit eingeht?
Gerade, wer analytisch denkt, kann hier bestimmte Hilfsmittel und Techniken zurate ziehen, wie das Erstellen eines Entscheidungsbaums, Kosten-Nutzen-Kalkulation oder die sogenannte SWOT-Analyse für Unternehmen, bekannt als eine Positionierungsanalyse der eigenen Aktivitäten gegenüber dem Wettbewerb. Diese beinhaltet die Analyse des externen Umfelds im Vergleich zum eigenen Arbeitserfahren und Erstellen eines Stärke-Schwäche-Profils, basierend auf der internen Unternehmensanalyse.
Gerade wichtige Entscheidungen sollte man zudem nicht ohne Expertenrat treffen und sich so wichtige Perspektiven einholen. Wichtig ist es hierbei, dass man sich nicht unbedacht von den Meinungen anderer Menschen im Umfeld beeinflussen lässt, die selbst wenig über das Thema wissen, sondern auf fundierte Kenntnisse derer setzt, die über Expertise in diesem Bereich verfügen. Mit deren Hilfe kann man bestimmte Entscheidungsszenarien auch erfolgreich testen, Hypothesen aufstellen und diese prüfen sowie den Ausgang verschiedener Entscheidungswege vorab theoretisch verfolgen.
Neben diesen strategischen Mitteln gibt es jedoch noch einen anderen entscheidenden Faktor, der sich wissenschaftlich weitaus weniger messen lässt: Jeder Mensch verfügt über ein gewisses Maß an Intuition, bekannt als das Bauchgefühl, das unser Bewusstsein mit dem Unterbewusstsein verbindet. Das menschliche Hirn verarbeitet in diesem Unterbewusstsein den größten Teil von Informationen wesentlich schneller als im Bewusstsein. Blind sollte man sich hiervon nicht leiten lassen, jedoch kann uns unsere Intuition, gemeinsam mit rationaler Kosten-Nutzen-Kalkulation, zu weisen, Entscheidungen verleiten und Fehlentscheidungen verhindern, wenn das Bauchgefühl dabei nicht stimmt. (prm) |
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Nachricht vom 15.05.2024 |
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