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Nachricht vom 01.01.2012
Region
Anhausen baut einen neuen Bauhof am Ortsrand
Investor für das Gelände vor der alten Post wird gesucht – Rainer Dillenberger warnt vor Fusion mit Waldbreitbach

Anhausen. Nur gut ein Dutzend Bürger nutzte das Angebot, sich in der Bürgerversammlung über die aktuelle Situation im Ort zu informieren. Ortsbürgermeisterin Heidelore Momm erklärte die Rahmendaten des Gemeindehaushalts 2012. Im Finanzhaushalt fehlen 150.000 Euro zur Deckung der laufenden Ausgaben. Zusätzliche freiwillige Ausgaben seien nicht mehr möglich.
Trotz Defizit im Finanzhaushalt investiert Anhausen 2012 170.000 Euro in einen neuen Bauhof. Foto: www.anhausen.deDie Grundsteuern mussten auf die landesweit einheitlich üblichen Sätze angehoben werden. Die Gewerbesteuer wurde nicht erhöht. Durch Investitionen in Höhe von 200.000 Euro und den Fehlbetrag im Finanzhaushalt weist der Finanzmittelbestand von Anhausen 2012 ein Minus von 350.000 Euro auf.

Die größte Investition in diesem Jahr ist der Neubau des Bauhofs auf einer Fläche von 1.000 Quadratmeter in unmittelbarer Nähe zum Feuerwehrgerätehaus. Die Kosten für den neuen Bauhof wurden auf 170.000 Euro kalkuliert. Ortsbürgermeisterin Momm will aber versuchen, günstiger zu bauen. Auf dem Gelände des Bauhofs wird eine Photovoltaikanlage im Wert von 25.000 Euro installiert.

Für Straßenreparaturen stehen 20.000 Euro im Haushalt der Gemeinde Anhausen.

Weitere von Ortsbürgermeisterin Heidelore Momm gegebene Informationen:

Die Bioenergieanlage ist am Netz. Im Herbst 2012 sollen die Preise für Holz-Selbstwerber erhöht werden.

Das Gelände vor der alten Post soll immer noch vermarktet werden. Gespräche mit dem Lebensmittelladenbetreiber Uwe Kurz führten jedoch nicht dazu, dass dieser seinen Betrieb dorthin verlagert. Er möchte in der Wilhelmstraße bleiben. Ortsbürgermeisterin Heidelore Momm: „Wir suchen jetzt einen Investor, der uns hilft hier Einzelhandel anzusiedeln. Es geht um eine Fläche von 2.000 Quadratmeter.“

Der Jugendraum im Sparkassengebäude ist sehr klein. Deshalb wird nach einer anderen Lösung gesucht. Die Gemeinde hat eine Kooperation mit der evangelischen Kirche vereinbart: Die Jugendlichen können dort einen Raum nutzen. Betreut wird von der Jugendpflege Rengsdorf. Eröffnung soll am 12. Januar sein, Öffnungszeiten von 18 bis 21 Uhr. Im nächsten Jahr soll es für die Jugendlichen des Ortes drei- bis viermal einen Fahrdienst zu Turnieren auf der Cage-Soccer-Anlage in Rengsdorf geben. Ähnlich ist ein Fahrdienst zur Dirt-Bike-Bahn in Harschbach geplant. Für einen eigenen Fahrrad-Platz gab es zu wenig Interesse. Am 10. Februar soll es eine Jugend-Karnevalsdisco geben.

Über den dringend notwendigen Ausbau der Bergstraße sagte die Ortsbürgermeisterin: „Die Bergstraße gehört komplett zu Meinborn und kann nur von Meinborn erschlossen werden. Dafür ist wahrscheinlich die Ausweisung neuer Baugebiete zur Umlegung der Straßenbaukosten erforderlich.

Über den Sportplatz Thalhausen findet ein Gespräch im März statt wegen einer eventuellen Förderung. Der Ausbau der L258 Richtung Alteck/Neuwied wird vermutlich erst 2014 erfolgen. Denn die Finanzierung einer sechsstelligen Summe für den Bau einer Entlastungsstraße neben der L258 fehlt. Ähnlich wie in Rüscheid soll diese Entlastungsstraße nach dem Bau als Wirtschafts- und Radweg genutzt werden. Alle Kirchspielsbürgermeister haben sich jedoch mit einem Schreiben an Landrat Rainer Kaul für einen früheren Ausbau ausgesprochen der vielbefahrenen Landesstraße ausgesprochen.

Am Rande der Bürgerversammlung informierte Ortsbürgermeisterin Momm noch darüber, dass der Backshop Grund Ende Januar schließt und nach einer Übergangszeit von der Firma Bäcker Karl übernommen wird.

Termine
Am 13. Februar um 19 Uhr findet die nächste Gemeinderatssitzung statt, im September ist wieder der Bauernmarkt und 2013 werden die Verbandsgemeindetage in Anhausen ausgerichtet.

Verbandsgemeindebürgermeister Rainer Dillenberger informierte über das Thema Verbandsgemeindefusionen. Ziemlich sicher sei, dass Waldbreitbach mit einer anderen VG fusionieren müsse oder auf mehrere umliegende Verbandsgemeinden aufgeteilt würde. Wer auch immer mit Waldbreitbach zusammengehe, sagte Rainer Dillenberger, der werde sich finanziell dadurch schlechter stellen.

Für die VG-Rengsdorf hat der Bürgermeister ausgerechnet, dass die Ortsgemeinden zusammen über 600.000 Euro mehr an Umlage zahlen müssten. Deshalb rät Dillenberger den Ortsgemeinden von einer Zustimmung zur Fusion ab. Das entscheidende Datum für den Fortbestand der Verbandsgemeinden ist der 30. Juni. Dann werden unter Umständen von der Landesregierung Entscheidungen verfügt. Holger Kern
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