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Pressemitteilung vom 05.06.2024
Region
Wölfe im Kreis Neuwied: Zu viele Tiere oder unbegründete Angst?
Gibt es inzwischen zu viele Wölfe im Kreis Neuwied? Die steigende Population in der Region ruft die Landtagsabgeordnete Ellen Demuth und Markus Harf, den CDU-Ortsvorsitzenden in Asbach, auf den Plan. Sie fordern von der rheinland-pfälzischen Landesregierung mehr Einsatz, bevor die Wölfe zum Problem werden.
(Symbolfoto)Kreis Neuwied. Laut einer Pressemitteilung nahm die Landtagsabgeordnete Ellen Demuth den Hinweis von Markus Harf, Ortsvorsitzender der CDU Asbach, auf, dass erneut frische Wolfslosung am Waldrand bei Neustadt-Ehrenberg aufgefunden worden sei. In einer Anfrage an die rheinland-pfälzische Landesregierung erkundigte sie sich daraufhin nach den vorliegenden Erkenntnissen zum Vorkommen von Wölfen im Kreis Neuwied.

Nun liegt die Antwort der Landesregierung vor. Demnach leben in Teilen des Kreises zwei Wolfsrudel, nämlich die Rudel "Leuscheid" und "Hachenburg". Die Rudelgröße wird auf jeweils fünf bis sechs Tiere geschätzt. Die Landesregierung teilt mit, dass die Übergriffe auf Weidetiere abgenommen haben. In den Jahren 2021 und 2022 waren es noch jeweils sieben Risse, im Jahr 2023 nur einer, und im laufenden Jahr bisher ein Übergriff. Für diese wurden seit 2016 von der Landesregierung 4.800 Euro Entschädigung gezahlt.

Für wolfsabweisende Maßnahmen wurden in bisher 114 Anträgen insgesamt rund 348.000 Euro bewilligt. Dabei handelt es sich um alle notwendigen Materialien für mobile und feste Zäunen und deren Errichtung.

Wird die Ansiedlung des Wolfes forciert?
Ellen Demuth und Markus Harf zeigen sich dennoch besorgt: "In einem wie hier bei uns dicht besiedelten Gebiet halten wir das Vorkommen und die geradezu geförderte Ansiedlung des Wolfes für schwierig. Den Ängsten und der Besorgnis der Bevölkerung muss in größerem Maße Rechnung getragen werden."

Dies versucht die Landesregierung mit dem Koordinationszentrum Luchs und Wolf, welches aktuell um zwei Stellen erweitert, um die regionale Präsenz, Ansprechbarkeit und Öffentlichkeitsarbeit verstärken zu können. "In unseren Augen geht dieser Ansatz aber in die falsche Richtung. Wir fordern nach wie vor die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht, um Problemwölfe einfacher entnehmen zu können. Die Landesregierung sieht hier keinen Handlungsbedarf, dies sei nach dem Bundesnaturschutzgesetz oder dem Wolfsmanagementplan des Landes bereits heute möglich, allerdings erst nach DNA-Analyse und Feststellung der Gefährlichkeit des Tieres."

"Ich hoffe", so die Abgeordnete, "dass wir im konstruktiven Austausch hier eine gemeinsame Lösung finden, die vor allem auf das Sicherheitsbedürfnis der Bürger Rücksicht nimmt." (PM/red)
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