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Nachricht vom 07.01.2012
Kultur
Neujahrskonzert des Blasorchesters Maischeid-Stebach
Nicht gewöhnlich: Stimmungsvolle Lieder und Marschmusik in der Großmaischeider Kirche

Großmaischeid. „Musiker sind fast immer an jahreszeitliche Themen gebunden - Weihnachten, Karneval, Frühlings- und Sommerlieder und was es sonst noch alles an Anlässen gibt. Nur bei den Neujahrskonzerten, da können sie spielen, was sie schon immer mal spielen wollten!“ So erklärte Georg Wolf die Vorfreude des Blasorchesters Maischeid-Stebach und seiner Sängerinnen und Sänger von den United Vocals (Horhausen) auf das Konzert am Sonntagabend (8.1.) in der katholischen Kirche in Großmaischeid.
Sehr besonders: Walzer, Märsche, keltische Weisen, Gospel und Pop - und am Ende war alles Musik, die gute Laune verbreitete beim Neujahrskonzert des Blasorchesters Maischeid-Stebach, dirigiert von Alexander Reffgen. Fotos: Holger KernAus der Vorfreude der Musiker wurde die Freude der Aufführenden und der Zuhörer in der bis auf den letzten Platz besetzten ur-romantischen Kirche. An die 300 Konzertbesucher hatten im Kirchenschiff und auf der Empore Platz genommen. Die Musiker fanden sich im Altarraum wieder, hinter ihnen leuchtete der Weihnachtsbaum. Im Seitenschiff konnte man einen Blick auf die prachtvolle Krippenlandschaft mit Mühle und fließendem Wasser werfen.

„Missa Brevis“ lautete der Untertitel des Konzerts. Es war das zentrale Stück des Konzerts, in dem das Blasorchester und die United Vocals gemeinsam und mit verteilten Rollen agierten. „Im Grundgedanken wollte ich für dieses Konzert musikalisches Neuland betreten und suchte nach Literatur für Blasorchester und Chor. Die Missa Brevis eignet sich hervorragend dafür und so darf ich Sie heute zur Uraufführung herzlich willkommen heißen“, hatte der musikalische Leiter der Veranstaltung und Dirigent des Blasorchesters, Alexander Reffgen, in seinem Grußwort im Programmheft geschrieben.

Schwungvoll begann das zweistündige Konzert mit der Petersburger Schlittenfahrt, einem flotten Marsch. Danach wechselten die Stile und Takte unterhaltsam und kurzweilig. Beim Kaiserwalzer von Johann Strauss fühlte man sich auf den Wiener Opernball versetzt, die Missa Brevis kam mit teilweise sehr ruhigen, besinnlichen Tönen und Klängen daher.

In mindestens ebenso starker Besetzung wie ihre „großen“ Vorbilder trat das Jugendblasorchester auf. Hier spielen einige Schüler von Alexander Reffgen aus den bisherigen Bläserklassen am Martin-Butzer-Gymnasium. Für einen Titel aus der West Side Story von Leonard Bernstein ernteten die Nachwuchsbläser viel Applaus.

Achim Hallerbach, der erste Kreisbeigeordnete, war in seiner Funktion als Vorsitzender des Kreismusikverbands gekommen und lobte die gute Jugendarbeit der Maischeider-Stebacher Bläser. Hallerbach ehrte vier Jugendliche, die an Lehrgängen der Kreismusikschule teilgenommen hatten.

Die weite Bandbreite des Repertoires von Blasorchester und United Vokals wurde im Laufe des Konzerts immer offensichtlicher. Mystisch-geheimnisvolle keltische Weisen hatten da genauso ihren Platz wie der bekannte Gospel „Michael row“, das „Halleluja“ von Leonard Cohen oder „Heal the world“ von Michael Jackson.

Ein besonderes Konzert in einer besonderen Umgebung war es. Denn es ist schon sehr speziell, einen Radetzky-Marsch in einer katholischen Kirche zu hören. Aber hier war es einfach nur schöne Musik, die insgesamt dazu angetan war, eine gute Stimmung zu verbreiten und fröhlich zu machen. Die Konzertbesucher dankten es den Aufführenden mit stehendem Applaus. Holger Kern

Am kommenden Samstag, 14. Januar, wird das Konzert im Martin-Butzer-Saal des Dierdorfer Gymnasiums ab 20 Uhr wiederholt.
       
   
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