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Nachricht vom 25.06.2024
Region
Elf Stolpersteine in Bad Hönningen verlegt
"Stolpersteine" ist ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig und soll an das Schicksal der Menschen erinnern, die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. In Bad Hönningen wurden am Morgen des 25. Juni die ersten elf Stolpersteine in der Kaiser-Wilhelm-Straße 9 und in Neustraße 24 verlegt.
Gunter Demnig beim Verlegen der Steine in Bad Hönningen. Fotos: Wolfgang TischlerBad Hönningen. Stadtbürgermeister Reiner W. Schmitz erinnerte am Ort der Steinverlegung, dass vor rund 82 Jahren Menschen "von hier unbekannt verzogen", wie es die Nazibürokratie zynisch bezeichnete. Also ihre letzte Reise antraten, um in die KZ Theresienstadt, Auschwitz oder Treblinka deportiert, und kurze Zeit später mit einer kaum vorstellbaren Menschenverachtung ermordet zu werden.

Die Steine tragen die nachfolgenden Inschriften:
Verlegestelle: Bischof-Stradmann-Str 9

Hier wohnte Ernestine Jakobsohn geb. Neumann, Jahrgang 1865, deportiert 1942 Theresienstadt, ermordet 16.8.1942.
Hier wohnte Samson Jakobsohn, Jahrgang 1869, gedemütigt und entrechtet, tot 7.12.1939.
Hier wohnte Max Jakobsohn, Jahrgang 1897, deportiert 1942 Auschwitz, ermordet 31.7.1942.
Hier wohnte Hedwig Jakobsohn geb. Goldschmitt, Jahrgang 1906, deportiert 1942 Auschwitz, ermordet 31.7.1942.
Hier wohnte Helmut Jakobsohn, Jahrgang 1931, deportiert 1942 Auschwitz, ermordet 31.7.1942.
Hier wohnte Ilse Jakobsohn, Jahrgang 1936, deportiert 1942 Auschwitz, ermordet 31.7.1942.
Hier wohnte Wilhelm Isidor Heymann, Jahrgang 1892, deportiert 1942 Auschwitz, ermordet
Hier wohnte Henriette Heymann geb. Jakobsohn, Jahrgang 1896, deportiert 1942 Auschwitz, ermordet 31.7.1942.
Hier wohnte Günther Heymann, Jahrgang 1925, deportiert 1942 Auschwitz, ermordet.

Neustrasse 24
Hier wohnte Abraham Wolf, Jahrgang 1866, deportiert 1942 Theresienstadt, 1942 Treblinka, ermordet.
Hier wohnte Johanna Wolf, Jahrgang 1868, deportiert 1942 Theresienstadt, ermordet 12.6.1943.

Bürgermeister Schmitz ließ die letzten Jahre der Deportierten kurz Revue passieren. "Wir vermögen uns nicht vorzustellen, wie die geplagten jüdischen Familien die Zeit ab November 1938 bis zu Deportation verbrachten. Sie waren mehr oder weniger zu Hausarrest verdammt. Raus durften sie nur zum Einkaufen in festgelegte Läden."

Viele Menschen sollen nach dem Willen des Stadtrates mit der Verlegung der Steine zum Nachdenken und Gedenken angeregt werden, damit sich Geschichte nicht wiederholt. Gerade unter dem Blickwinkel der Ergebnisse der jüngsten Wahlen. Nie wieder ist jetzt! "Elf Steine - elf Namen - elf Menschen - elf Schicksale." woti
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