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Pressemitteilung vom 25.07.2024
Region
Afrikanische Schweinepest: Noch kein Fall im Kreis Neuwied registriert
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat im Landkreis Neuwied bis jetzt noch keinen Einzug gehalten. "Die Lage hat sich für uns in den letzten Tagen beziehungsweise zwei Wochen nicht verändert. Der Kreis Neuwied und die umliegenden Kreise sind mit Stand von Freitag, 26. Juli, weiter ASP frei", stellt der Leiter des Kreis-Veterinäramtes, Stefan Roos, fest.
(Foto: Wolfgang Tischler)Kreis Neuwied. Die Kuriere hatten über das Auftreten der Afrikanischen Schweinepest in Rheinland-Pfalz bereits berichtet. Dass der Kreis Neuwied nach wie vor frei von der ASP ist, erfordert vorausschauende Aufmerksamkeit umso mehr. "Vorsorglich hatten wir aber schon vor einigen Jahren zwei Kühlcontainer angeschafft, die im Bedarfsfall zur Zwischenlagerung von infizierten Wildschweinen genutzt werden können", weist Landrat Achim Hallerbach auf die landkreiseigenen Präventionsmaßnahmen hin.

Darüber hinaus hat das Land Rheinland-Pfalz Zaunmaterial zur Eingrenzung des Verbreitungs-Spielraums beschafft und kürzlich mit der Installation begonnen. Wie Kreisjagdmeister Kurt Milad weiter mitteilt, besteht kein Anlass zu überstürztem Aktionismus.

Infektion an der Ausbreitung hindern
Zugleich stellt der Kreisjagdmeister den verantwortlichen Landesstellen ein gutes Zeugnis aus: "Hier wird ein vergleichsweise guter Job gemacht." Konkret hat Kurt Milad dabei unter anderem die Installation eines kilometerlangen Elektrozaunes entlang eines Bahndamms ("sowieso schon eine natürliche Sperre") parallel zur Bundesstraße 9 bei Oppenheim im Blick, der künftig sogar noch ausgebaut werden soll.

Dadurch soll verhindert werden, dass infizierte Wildschweine eine klar umrissene Zone verlassen oder andere Tiere einwandern. Aufgrund weiterer ASP Fälle bei Hausschweinen in Hessen nahe der Landesgrenze Rheinland-Pfalz musste die Überwachungszone im Landkreis Mainz-Bingen erweitert werden. Rheinland-pfälzische Betriebe mit Hausschweinhaltung sind bislang nicht von der Schweinepest betroffen.

15 Fälle in Rheinland-Pfalz
Die Präventivmaßnahmen haben ihren guten Grund: Zwar ist die Afrikanische Schweinepest für den Menschen ungefährlich, für die Landwirtschaft birgt sie allerdings die große Gefahr von Ernteausfällen in den betroffenen Kerngebieten. Zurzeit (Stand Freitag, 26. Juli) gibt es fünfzehn bestätigte ASP-Fälle in Rheinland-Pfalz innerhalb des bestehenden Kerngebiets. In Rheinland-Pfalz ist bislang nahezu ausschließlich die Weinerlebnisregion Rheinhessen von der afrikanischen Schweinepest betroffen.

Die dortige Topographie mit übersichtlichen, leicht hügeligen Lagen und wenig bewaldeten Gebieten ermöglicht etwa durch Drohnen-Aufklärung ein wirkungsvolles strukturiertes Vorgehen gegenüber möglichen Eindringlingen.

Kreis Neuwied ist vorbereitet
"Unabhängig vom diesjährigen Ausbruch der ASP hat sich das Veterinäramt Neuwied bereits seit Längerem auf die Möglichkeit eines Viruseintrags vorbereitet", erklärt Landrat Achim Hallerbach. "Hierzu wurden kreisübergreifende Übungen abgehalten, notwendiges Material beschafft, Mitarbeiter geschult und der Kontakt zu den Interessensgruppen (Jägerschaft, Forstwirtschaft, Landwirtschaft) sowie den ansässigen Schweinehaltern gepflegt. Im Krisenstab haben wir uns aktuell zudem darauf verständigt, uns regelmäßig in kurzen Abständen beim Kreisveterinäramt zu treffen, um die Situation zu bewerten und gegebenenfalls weitere Maßnahmen zu ergreifen", erläutert der Landrat ergänzend mit dem Verweis, dass die Tiergesundheit (früher Tierseuchenbekämpfung) zum täglichen Aufgabengebiet des Veterinäramtes gehört.

Alle Naturnutzer - darunter Wanderer, Spaziergänger, Radfahrer und auch Autofahrer, die Parkplätze für Zwischenstopps aufsuchen - sind weiterhin dazu aufgerufen, keine Abfälle zu hinterlassen. Speisereste sollten nicht in den aufgestellten Müllkörben, sondern zu Hause ordnungsgemäß entsorgt werden, da der Virus auch dort lange Zeit überlebensfähig ist.

Müll mitnehmen! Hunde anleinen!
Besondere Aufmerksamkeit gilt Nutzern der Premiumwanderwege, wie dem Rheinsteig, der weite Teile der Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen verbindet, sowie dem Westerwaldsteig. "Leider wird häufig viel Müll entlang der stark frequentierten Weitwanderwege in der Natur hinterlassen. Sollte dieser Müll aus betroffenen Gebieten stammen, könnte sich das ASP-Virus schnell verbreiten", warnt der Kreisjagdmeister.

Das gilt auch für Unternehmer, die aus anderen Bundesländern kommen oder länderübergreifend in der Land- und Forstwirtschaft tätig sind, da das Virus an Reifen und Maschinen haften und sich verbreiten kann. Hundehalter sollten ihre Hunde im Wald und auf dem Feld stets anleinen, um das Risiko einer Virusverbreitung zu minimieren.

Für alle gilt: Wird ein verendetes Wildschwein gefunden, sollte man den Fundort nicht zu nah aufsuchen und umgehend die Polizei oder den örtlichen Jäger verständigen.

Detaillierte Informationen zur Afrikanischen Schweinepest sind beim Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität abrufbar.

(PM)
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