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Pressemitteilung vom 29.07.2024
Region
Neues Ersthelfer-System in der Verbandsgemeinde Asbach: In wenige Minuten Leben retten
Die neue Ersthelfer-Gruppe in der Verbandsgemeinde (VG) Asbach ist ein Netzwerk von ehrenamtlichen Helfern, die qualifizierte und schnelle Hilfe bei Notfällen leisten können, noch bevor der Rettungsdienst eintrifft. Ein ergänzendes System, welches im Notfall lebensrettend sein kann.
Vorstellung der neuen Ersthelfer-Gruppe in der Verbandsgemeinde Asbach (Foto: Feuerwehr VG Asbach)VG Asbach. Bürgermeister Michael Christ und Projektleiter Arnold Schücke können zum Startschuss am Donnerstag, 1. August, bereits 50 registrierte Helfer aufzeigen. "Ein großartiges Engagement von den vielen Ehrenamtlichen und ein wertvolles neues Hilfssystem in unserer Verbandsgemeinde", beschreibt Michael Christ die Initiative und dankte den Organisatoren und den ehrenamtlichen Ersthelfern für ihr Engagement sowie den Wirtgen Stiftungen für die finanzielle Unterstützung zum Projektstart.

Ersthelfer als Unterstützung für den Rettungsdienst
Die Ersthelfer in der VG Asbach haben die Aufgabe, die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mit qualifizierten basismedizinischen Maßnahmen zu überbrücken. Medizinische Notfälle werden immer über die europaweite Notrufnummer 112 an die nächstgelegene Rettungsleitstelle gemeldet. Diese alarmiert umgehend das nächstgelegene Rettungsmittel des Rettungsdienstes. Abhängig vom gemeldeten Notfall werden zukünftig in der VG Asbach zusätzlich die Ersthelfer alarmiert. Dank ihrer örtlichen Nähe können sie oft schneller am Einsatzort sein und wertvolle, lebensrettende Zeit gewinnen. Die Ersthelfer sind in mehrere Gruppen aufgeteilt, sodass ein örtlich sinnvoller Einsatz möglich ist. Wichtig ist, dass die Ersthelfer nicht den Rettungsdienst ersetzen, sondern als freiwillige Maßnahme ergänzen. Da das System auf ehrenamtlicher Basis organisiert ist, gibt es im Gegensatz zum Rettungsdienst keine garantierte Hilfe.

Die Ersthelfer wohnen oder arbeiten im Gebiet der VG Asbach und werden speziell für ihren Einsatz medizinisch geschult und fortgebildet. Zudem erhalten sie eine erweiterte Erste-Hilfe-Ausrüstung, um bei ihren Einsätzen bestmögliche Maßnahmen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes ergreifen zu können.

Bei akut lebensbedrohlichen Verletzungen oder Erkrankungen kann sich jede Minute, die ohne die Einleitung qualifizierter Erster Hilfe verstreicht, nachteilig auf das Überleben beziehungsweise die Genesung des Patienten auswirken. Ausgehend von aktuellen Untersuchungen wird beispielsweise angenommen, dass die Überlebenswahrscheinlichkeit nach einem Herz-Kreislaufstillstand um zehn Prozent pro Minute, die ohne die Aufnahme von Wiederbelebungsmaßnahmen vergeht, sinkt.

15 Minuten sind nicht immer einhaltbar in ländlichen Regionen
In Rheinland-Pfalz ist der Rettungsdienst grundsätzlich so organisiert, dass spätestens nach 15 Minuten das rettungsdienstliche Fachpersonal am Einsatzort eintreffen und erste Maßnahmen einleiten muss. Die Anfahrtszeit eines Rettungsmittels hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab. Es kann vorkommen, dass Rettungsmittel bereits durch andere Einsätze gebunden sind und auf weiter entfernte Fahrzeuge zurückgegriffen werden muss. Während zudem in Städten und größeren Gemeinden die Distanz zwischen der Rettungswache beziehungsweise dem Fahrzeugstandort und dem Einsatzort häufig kurz ist, kann sie in ländlichen Regionen erheblich länger sein. Der Einfluss durch Verkehr und Witterung, wie starken Schneefall, Glatteis oder Staus können die Anfahrtszeit erheblich verlängern. In Einzelfällen kann es daher vorkommen, dass die Hilfsfrist trotz der vorhandenen Rettungsdienst-Infrastruktur nicht eingehalten werden kann.

Das Projekt in der VG Asbach wird aus Spenden finanziert. Die Wirtgen Stiftungen unterstützen das Projekt beim Aufbau dieser ehrenamtlichen Struktur mit einer Spende in Höhe von 100.000 Euro und danken allen ehrenamtlichen Ersthelfern, die durch ihr Engagement dazu beitragen, Menschenleben zu retten. (PM)
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