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Nachricht vom 28.07.2024
Wirtschaft
Altersgerechte Badezimmer - so ergänzen sich Sicherheit und Komfort optimal
RATGEBER | Das Badezimmer gehört zu den wichtigsten Räumlichkeiten einer jeden Wohnung. Denn niemand kann auf Waschbecken, WC und Dusche und / oder Badewanne langfristig verzichten. Doch gerade hier zeigt sich, dass man nicht alle Menschen über einen Kamm scheren kann. Die Bedürfnisse von Kleinkindern unterscheiden sich von denen ihrer Eltern, während hochbetagte Menschen wiederum ihre individuellen Anforderungen haben. Die gute Nachricht ist, dass man jedes Badezimmer altersgerecht anpassen kann und ein Umzug nicht zwingend notwendig ist.
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Welche Aspekte sollte man dabei besonders berücksichtigen?
Im Sinne des altersgerechten Wohnens ist häufig von der Barrierefreiheit die Rede. Die Beseitigung sämtlicher Stufen und sonstiger Barrieren bedeutet allerdings zumeist einen umfangreichen und dementsprechend teuren Umbau. Gut zu wissen, dass die vollständige Barrierefreiheit nicht immer erforderlich ist. In vielen Fällen kann man aber auch schon durch kleinere Anpassungen für eine gute Sturzprophylaxe und ein barrierearmes, individuell altersgerechtes Badezimmer sorgen. Das betrifft unter anderem die folgenden drei Aspekte:

Beleuchtung
Die Beleuchtung ist gerade im Bad ein wesentliches Thema. Denn hier geht es nicht nur um ein für das Auge angenehmes Licht. Wenn am Waschbecken oder vor dem Spiegel eine helle und gleichmäßige Ausleuchtung vorhanden ist, gelingt die tägliche Pflegeroutine deutlich einfacher. Spiegelleuchten sind daher ein cleverer und wichtiger Baustein im altersgerechten Beleuchtungskonzept des Badezimmers.

Barrierefreie Duschen und Badewannen
Bei der Planung eines altersgerechten Badezimmers spielen Dusch- und Bademöglichkeiten eine zentrale Rolle. Eine ebenerdige, bodengleiche Dusche mit maximal zwei Zentimeter Schwellenhöhe gilt als barrierefrei und behindertengerecht nach DIN 18040-2. Sie ermöglicht einen besonders sicheren und komfortablen Einstieg. Zusätzliche Ausstattungsmerkmale wie

● rutschhemmende Fliesen,
● Haltegriffe,
● ein Duschsitz und
● ausreichende Beleuchtung

können speziell für ältere Menschen die Sicherheit und den Komfort noch einmal erhöhen, wobei sich speziell rutschhemmende Fliesen auch für die Badezimmernutzung durch Kinder anbieten. Und auch eine Badewanne darf bei der altersgerechten Badplanung nicht fehlen. Moderne Wannen mit integrierter Tür und Dusche ermöglichen eine bequeme Nutzung, ohne den Wannenrand übersteigen zu müssen. Ein Umstand, der nicht nur älteren Menschen, sondern auch jüngeren bei einer eingeschränkten Mobilität sicherlich zugutekommt.

Indes: Natürlich ist ein entsprechender Umbau mit Kosten verbunden. Diesbezüglich besteht jedoch oft die Möglichkeit, sich einen Teil der Kosten erstatten zu lassen. So werden Teilsanierungen zur Reduzierung von Barrieren von der Pflegekasse mit bis zu 4.000 € gefördert und die KfW gewährt dafür einen Zuschuss von bis zu 6.250 €, unabhängig vom Alter.

Altersgerechte Badmöbel
Nicht zuletzt ist auch die richtige Möblierung wichtig, wenn das Bad den Anforderungen all seiner Benutzerinnen und Benutzer unabhängig vom Alter gerecht werden soll. Und so kann das im Einzelnen aussehen:

● Höhenverstellbare Waschtische ermöglichen eine individuelle Anpassung an die Bedürfnisse des Nutzers und erleichtern die tägliche Hygiene.

● Unterschränke mit Griffen statt Knöpfen und ausziehbaren Fächern oder Körben verbessern die Erreichbarkeit und Übersichtlichkeit.
● Auch ein höhenverstellbarer WC-Sitz kann die Benutzung erleichtern und bei älteren Menschen die Gelenke entlasten.

● Zusätzliche Sitzgelegenheiten, wie ein stabiler Hocker oder eine Sitzbank, bieten Komfort und Sicherheit beim An- und Auskleiden oder bei der Körperpflege.

● Haltegriffe und Stützklappgriffe an strategischen Punkten, wie neben dem WC oder in der Dusche, geben zusätzlichen Halt und Stabilität.

Insgesamt sollte man sich für ergonomisch gestaltete Badmöbel entscheiden, die ausreichend Stauraum bieten und leicht zu reinigen sind.

Fazit? Eine individuell angepasste, durchdachte Planung ist der Schlüssel zum altersgerechten Bad
Keine Frage: Das Badezimmer ist einer der wichtigsten Räume in der Wohnung und sollte so gestaltet sein, dass es den verschiedenen Bedürfnissen unterschiedlicher Altersgruppen relativ schnell und unkompliziert gerecht werden kann. Oft reichen diesbezüglich bereits kleinere Anpassungen, etwa die Installation von Spiegelleuchten, um sowohl die Sicherheit als auch den Komfort zu erhöhen.

Dabei ist eine frühzeitige, individuelle Planung beim Neubau oder der Sanierung beziehungsweise Renovierung unter Berücksichtigung der persönlichen Anforderungen entscheidend. So kann man besonders lange von seinem altersgerechten Bad profitieren. Zusätzlich sinnvoll? Das Einholen von Informationen bezüglich finanzieller Unterstützungsoptionen wie einer KfW-Förderung. Denn so wird das Bad nicht nur altersgerecht, sondern auch finanziell erschwinglich. (prm)
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