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Pressemitteilung vom 06.09.2024
Region
Kritik an SÜWAGs Informationspolitik: Neuwieder Bündnis fordert mehr Transparenz
Rund 70 Bürger folgten am Donnerstagabend der Einladung des Neuwieder Bündnisses und des Ortsbeirats Altwied zur Bürgerversammlung im Bürgerhaus Altwied. Im Fokus stand die zunehmende Unzufriedenheit mit der Informationspolitik der SÜWAG bezüglich der Arbeiten am Stauwehr Altwied.
Oberbürgermeister Jan Einig, CDU-Fraktionschef Martin Hahn und Ortsvorsteher Christine Neuer informierten die zahlreich erschienenen Bürger und gaben ihnen Raum für ihre Sorgen und Anmerkungen. (Fotos: Michael Bleidt)

Neuwied-Altwied. Bereits zu Beginn der Versammlung musste CDU-Fraktionsvorsitzender Martin Hahn, der die Veranstaltung moderierte, eine bittere Nachricht überbringen: "Die SÜWAG und die SGD haben ihre Teilnahme heute abgesagt", informierte er die Anwesenden. "Wir hätten uns eine offenere Kommunikation gewünscht, denn es gibt eine klare Informationspflicht, insbesondere seitens der SÜWAG." Hahn betonte weiter: "Niemand soll hier an den Pranger gestellt werden, aber die Verantwortlichen müssen benannt werden."

Christine Neuer, Ortsvorsteherin von Altwied, äußerte in ihrer Ansprache große Enttäuschung: "Es ist für uns als Gemeinde sehr schwer, wenn wir erst kurz vor einer solch gravierenden Maßnahme wie der Absenkung des Wasserspiegels informiert werden. Unsere Bürger verdienen es, rechtzeitig und umfassend über die Vorgänge in ihrer unmittelbaren Umgebung Bescheid zu wissen." Mit spürbarer Emotion in der Stimme fügte sie hinzu: "Es fühlt sich an, als würden wir als Gemeinschaft nicht ernst genommen."

Bedrohte Wasserfläche? Sportverein und Angler äußern Bedenken

Auch der GTRVN (Gymnasial-Turn-Ruder-Verein Neuwied 1882 e. V.), der sich um die sportliche Nutzung der Wasserfläche durch Jugendliche bemüht, äußerte seine Bedenken. "Die unklare Informationslage bringt unsere Planungen durcheinander. Wir befürchten, dass die zukünftige Nutzung der Wasserfläche als Trainingsort für unsere Jugendteams gefährdet ist", erklärte ein Vertreter des Vereins. Besonders scharf fiel die Kritik des örtlichen Angelsportvereins aus, der den Fischbesatz im Stausee als bedroht ansieht. "Trotz der zugesagten umweltfachlichen Begleitung befürchten wir, dass viele Fische in den tieferen Wasserschichten verenden werden", äußerte sich ein Sprecher des Vereins besorgt.

Die Arbeiten am Stauwehr umfassen die Entleerung des Stausees, die Untersuchung und Ertüchtigung des Wehrs sowie die Beseitigung von angespültem Schlamm. Martin Hahn versprach den Bürgern abschließend: "Wir vom Neuwieder Bündnis werden dafür sorgen, dass das Stauwehr erst dann wieder in Betrieb genommen wird, wenn alle technischen Prüfungen vollständig und positiv abgeschlossen sind." Die Bürgerversammlung verdeutlichte eindrucksvoll das große Bedürfnis der Bürger nach mehr Transparenz und frühzeitiger Information. Die SÜWAG steht nun mehr denn je in der Pflicht, diesen Forderungen gerecht zu werden. (PM/red)
 
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