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Pressemitteilung vom 12.09.2024
Region
Förster Frank Krause zum frühen Laubfall: Leise rieselt das Laub...
Alle Jahre wieder ereignet sich das gleiche, beeindruckende Naturschauspiel: Das Laub verfärbt sich herbstlich und fällt schließlich zu Boden. Doch auch in diesem, überdurchschnittlich nassen Jahr tritt die Erscheinung wieder recht früh auf, insbesondere auf Kuppenlagen und in Südhängen.
An Südhängen und auf Kuppenlagen werfen bereits viele Bäume ihre Blätter ab. (Fotos: Frank Krause)Anhausen. Der Grund für die frühe Verfärbung: die allgemeine Schwächung der Bäume aufgrund der vergangenen trockenen Jahre und ausbleibender Regen in den vergangenen acht Wochen. Bäume können eine große Menge Wasser verdunsten. So kann eine frei stehende Birke an einem warmen Sommertag bis zu 400 Liter Wasser umsetzen! Bei Wassermangel muss der Baum seine Produktionsleistung einschränken und kann nicht so viel Zuwachs leisten (so lassen sich regenreiche oder regenarme Jahre an der jeweiligen Jahrringbreite unterscheiden). Bei extremem Wassermangel und gleichzeitig hohen Temperaturen, wie sie in den vergangenen Wochen bei uns vorherrschen, geraten die Bäume in eine arge Stresssituation. Um zu überleben, haben die Bäume im Rahmen der Evolution jedoch eine besondere Strategie entwickelt. Sie drosseln ihre Verdunstungsrate, indem sie vorzeitig einen Teil ihrer Blätter (= Verdunster) abwerfen.

Manche Bäume können Ihre Kronen nicht mehr mit Wasser versorgen. Der obere Kronenbereich stirbt dann ab. Die Forstleute sprechen vom "Zurücksetzen der Krone". (PM)
 
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