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Pressemitteilung vom 08.10.2024
Region
Praktikumsbörse für Erzieher im Jobcenter: Quereinstieg soll Fachkräftemangel entgegenwirken
Das Jobcenter Landkreis Neuwied betreut viele Menschen aus dem Ausland, die in ihrer Heimat umfassende berufliche Erfahrungen mit Kindern gesammelt haben. Claudia Simonis-Schultheiß, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt im Jobcenter Landkreis Neuwied, initiierte daher im Rahmen des Jobturbos die "Praktikumbörse KiTa", um KiTa-Träger und Kund in den direkten Austausch miteinander zu bringen und möglicherweise direkt ein Praktikum zu vereinbaren.
Praktikumsbörse in Neuwied (Foto: Jobcenter Neuwied/Claudia Simonis-Schultheiß)Kreis Neuwied. Die Projektidee entstand nach Abschluss der Fachkräftevereinbarung für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz im Februar 2024, die den Quereinstieg als ErzieherIn für eine größere Anzahl an Menschen aus pädagogischen und pflegerischen Berufen ermöglicht. Voraussetzung für die Aufnahme einer Tätigkeit im Kindergarten sind ausreichende Sprachkenntnisse und die fachliche Eignung. Dies gilt auch für Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund, die entsprechende Zeugnisse und Diplome aus der Heimat nachweisen können. Die Vereinbarung sieht vor, dass spezifische Kenntnisse im Bereich der frühkindlichen Pädagogik nach einer Einstellung berufsbegleitend mittels der pädagogischen Basisqualifizierung erworben werden können.

"Wir haben bereits im April die Kunden, die diese Voraussetzungen erfüllen, über die Möglichkeiten der Fachkräftevereinbarung informiert und diejenigen, die sich für eine Arbeit im frühkindlichen Bereich interessieren, zur Praktikumsbörse eingeladen", sagt Simonis-Schultheiß. Mit Erfolg: 31 Kunden des Jobcenters und der Agentur für Arbeit mit pädagogischen Qualifikationen aus dem Heimatland kamen zur Veranstaltung. Vertreter von sieben KiTa-Trägern, stellvertretend für 42 Kindertagesstätten im gesamten Kreisgebiet, standen Rede und Antwort und freuten sich über das rege Interesse. Die Bewerber glänzten mit guter Vorbereitung. "Es ist eine Freude, mit so motivierten und eifrigen Bewerbern zu sprechen. Wir erhoffen uns von der Einstellung nicht alleine eine Verbesserung der personellen Lage in den Kitas, sondern rechnen mit positiven Impulsen durch die Einflüsse anderer Professionalität", so ein Vertreter.

Die beidseitige Motivation zeigte bereits deutliche Erfolge: Zwei Praktika werden kurzfristig starten, sechs weitere Bewerber werden mittelfristig zur Probe arbeiten, sobald dies, zum Beispiel nach Abschluss eines laufenden Sprachkurses, möglich ist. Bereits vor der Veranstaltung wurde ein weiterer Arbeitsvertrag geschlossen und eine Ausbildung zur Erzieherin aufgenommen. "Ich bin zuversichtlich, dass im Laufe der kommenden Monate einige der anwesenden Kunden dauerhaft in den Kindertagesstätten des Kreises und der Stadt Neuwied beruflich erfolgreich Fuß fassen werden", sagt Simonis-Schultheiß. (PM)
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