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Pressemitteilung vom 17.01.2025
Region
Klimawandel erhöht Hochwasserrisiko an Rhein und Mosel
Obwohl das Januar-Hochwasser an Rhein und Mosel zurückgegangen ist, warnt ein Experte vor einer Zunahme solcher Ereignisse. Die Gründe dafür liegen in den Veränderungen des Klimasystems.
Symbolfoto: PixabayKoblenz. Der Rückgang des Januar-Hochwassers an Rhein und Mosel täuscht nicht darüber hinweg, dass Hochwasserereignisse in Zukunft häufiger auftreten werden. Prof. Dr. Klaus Fischer vom Institut für Integrierte Naturwissenschaften der Universität Koblenz erklärt, dass die Risiken extremer Hochwässer steigen werden. Dies sei eine direkte Folge des Klimawandels. "Die Variabilität der Niederschlagsverteilung wird höher", erläutert Fischer. Das bedeutet, dass Niederschläge zunehmend ungleichmäßiger über das Jahr verteilt sind, was durch wochenlange Trockenphasen und schwer vorhersehbare Starkregenereignisse gekennzeichnet ist.

Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Eine stärkere Verdunstung von Wasser aufgrund der Klimaerwärmung führt dazu, dass die wärmere Atmosphäre mehr Wasserdampf aufnehmen kann. Dadurch laden sich Wetterlagen mit mehr Energie auf, was intensivere Regenfälle und häufigeren Starkregen zur Folge hat. Zusätzlich verändern sich Meeres- und Lufttemperaturen sowie die Schmelze der Eiskappen an den Polen, was wiederum die Meeresströmungen und die Zugwege von Hoch- und Tiefdruckgebieten beeinflusst. Fischer weist darauf hin, dass es in den vergangenen Jahren immer wieder vorkam, dass sich Hochdruckgebiete über lange Zeiträume über Deutschland festsetzten - ein Phänomen, das eigentlich für den Mittelmeerraum typisch ist. "Die Kehrseite dieser Entwicklung ist, dass es nach diesen Trockenphasen auch immer wieder Starkregen geben wird", so Fischer.

Diese klimatischen Veränderungen führen zu einer Häufung extremer Wetterereignisse. Jedoch warnt Fischer davor, aus einzelnen Ereignissen wie der Flutkatastrophe im Ahrtal voreilige Schlüsse zu ziehen: "Die Flutkatastrophe im Ahrtal beispielsweise war ein Ausnahme-Ereignis und kann damit nicht direkt in Zusammenhang mit dem Klimawandel gesetzt werden." Dennoch ist klar, dass solche extremen Ereignisse in Zukunft häufiger auftreten können.

Auch wirtschaftliche Konsequenzen sind absehbar. Die weltweiten Schäden durch Naturkatastrophen wurden für das Jahr 2024 auf 320 Milliarden US Dollar geschätzt. Während Tier- und Pflanzenarten entlang von Flüssen meist gut an periodische Überschwemmungen angepasst sind, stellt das Ausbleiben von Niederschlägen eine größere Bedrohung dar. Besonders während Hitzeperioden leiden viele Arten unter hohen Temperaturen und Sauerstoffmangel, was für Wasserorganismen bedrohlich werden kann.

Fachlicher Ansprechpartner zum Thema ist Prof. Dr. Klaus Fischer von der Universität Koblenz. PM/RED
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