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Pressemitteilung vom 21.01.2025 |
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Region |
Herzrasen bei Kindern: Was steckt dahinter? |
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Es kann ganz schön beunruhigend sein, wenn das Herz eines Kindes plötzlich wie wild zu klopfen beginnt. Doch in den meisten Fällen ist Herzrasen bei Kindern harmlos und hat keine ernsten Ursachen. Trotzdem ist es wichtig, aufmerksam zu sein und im Zweifelsfall einen Arzt aufzusuchen. |
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Siegen. "Herzrasen tritt oft auf, wenn Kinder körperlich aktiv sind oder sich aufregen", weiß Oberarzt Dr. Timo Klaas von der DRK-Kinderklinik. Er ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Kinderkardiologie sowie Neonatologie. "In diesen Momenten schlägt das Herz schneller, um mehr Sauerstoff und Nährstoffe zu den Muskeln zu transportieren. Das ist ganz normal und dient dazu, den Körper mit Energie zu versorgen." Aber: Manchmal kann Herzrasen auch durch äußere Einflüsse ausgelöst werden. Wie zum Beispiel zu viel Koffein, zu viele Energie-Drinks, zu viel Zucker oder zu wenig Schlaf. Auch Aufregung, Angst oder Stress können das Herz zum Rasen bringen.
In den meisten Fällen hört das Herzrasen von alleine wieder auf und ist kein Grund zur Sorge. "Trotzdem sollten Eltern aufmerksam sein und beobachten, ob es häufiger oder anhaltend auftritt oder mit anderen Symptomen - wie Schwindel, Ohnmacht oder Atemnot - verbunden ist", geht Dr. Timo Klaas ins Detail. "In solchen Fällen ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um mögliche Ursachen abzuklären." Um Herzrasen vorzubeugen, ist es wichtig, auf eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung sowie genügend Schlaf zu achten. Auch Stressmanagement und Entspannungstechniken können helfen, das Problem zu vermeiden.
Selten handelt es sich beim Herzrasen um eine wirkliche Herzrhythmusstörung. Diese tritt bei etwa einem von 4.000 Kindern auf. "Bei den Mädchen und Jungen betrifft dies in den meisten Fällen den Vorhof des Herzens", erläutert der Kinderkardiologe. "Am häufigsten liegt dabei eine zusätzliche Leitungsbahn im Herzen vor. Sie führt zu einer kreisenden Erregung und einer Herzfrequenz von über 200 Schlägen in der Minute." Dieses Herzrasen wird als unangenehm empfunden, häufig begleitet von Unruhe, Nervosität und Angst. Weitere mögliche Symptome sind Schwindel, Kurzatmigkeit und Brustschmerz. Im Neugeborenen- und Säuglingsalter wird das pathologische Herzrasen zur Prävention medikamentös behandelt. Später ist auch eine Verödung der zusätzlichen Bahn im Herzkatheter möglich.
Beruhigend für die Eltern: "Insgesamt ist das allgemeine Herzrasen bei Kindern meist unbedenklich und Teil der normalen körperlichen Reaktion", so Dr. Timo Klaas. Es sollte versucht werden die Herzfrequenz (den Puls) im Rahmen von Herzrasen zu bestimmen, entweder durchs Tasten des Pulses, durch eine Pulsuhr oder mit einer Smart-Watch. Bei zusätzlichen Symptomen, deutlich erhöhter Herzfrequenz oder langanhaltenden Beschwerden sollte eine Vorstellung beim Arzt erfolgen. Dort sollte immer der Herzrhythmus mit Hilfe eines Elektrokardiogramms, kurz EKG, dokumentiert werden. (PM)
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Pressemitteilung vom 21.01.2025 |
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Quelle: 1737421200 |
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