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Nachricht vom 04.02.2025 |
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Wirtschaft |
Barfen: Vor- und Nachteile |
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RATGEBER | Das Barfen als Fütterungsweise hat viele Vorteile für Haustiere wie Hunde und Katzen, aber auch einige Nachteile, die durch bestimmte Risiken entstehen. Barfen ist eine naturnahe Haustierernährung, da keine Zutat in den Mahlzeiten erhitzt, sondern ausschließlich so serviert wird, wie sie in der Natur vorzufinden ist. Barf Komponenten für die Hunde- und Katzenmahlzeiten erhält man in Barf Onlineshops, wie zum Beispiel im Barf Shop von Meisterbarf. Naturbelassene und hochwertige Barf Zutaten wie Fleisch, Innereien, Knochen, Leckerli und verschiedene Fertigbarf Sorten sind bei Meisterbarf im Shop zu erwerben. |
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Was ist Barfen?
Barfen ist eine Methode zur Rohfütterung von fleischfressenden Haustieren, bei der überwiegend rohe Muskelfleischsorten, Innereien und Knochen gefüttert werden. Barf steht für “Biologisch Artgerechte Rohfütterung” und beschreibt die naturnahe und artgerechte Fütterung von Hunden, Katzen und Frettchen.
Das Barfen zählt als eine ausgewogene Fütterungsart von Haustieren, da sowohl tierische Proteine wie Muskelfleisch und Innereien als auch pflanzliche Komponenten wie Obst und Gemüse berücksichtigt werden. Im Gegensatz zu konventionellem Tierfutter enthält Barf keine Füllstoffe und keine künstlichen Zusätze wir Farb- oder Konservierungsstoffe.
Barfen lässt sich auf die 1970er Jahre zurückführen, als es vom Tierarzt Dr. Ian Billinghurst ins Leben gerufen wurde. Seitdem füttern immer mehr Hunde- und Katzenbesitzer ihre Haustiere mit Barf. Beim Barfen verwendet man entweder frische Zutaten, tiefgekühltes Fleisch oder bereits zusammengestellte Barf Menüs. Das Thema Barfen ist bis heute ein weit umstrittenes Thema, da Experten und Tierärzte zwar die Vorteile sehen, gleichzeitig aber auch die Nachteile der Rohfütterung betonen.
Welche Vorteile hat Barfen?
Die folgende Liste zeigt, welche Vorteile Barfen hat.
● Natürlich Ernährung: Das Barfen ahmt die natürliche, artgerechte Ernährung des Wolfs und der Großkatzen nach, da die Zutaten in den Barf Mahlzeiten nicht erhitzt werden. Das Barf Fleisch wird den fleischfressenden Haustieren so serviert, wie sie es auch in der Natur finden würden. Die Fütterung von Obst und Gemüse sollen den Mageninhalt des jeweiligen Beutetiers darstellen.
● Individuelle Anpassung: Das Barfen bietet die Möglichkeit der individuellen Anpassung des Futters. Die einzelnen Mahlzeiten werden speziell auf das Alter, die Größe, das Körpergewicht, das Aktivitätslevel und den Gesundheitszustand des Hundes oder der Katze angepasst und enthalten ausschließlich die Zutaten, die das Haustier mag und verträgt.
● Keine künstlichen Zusatzstoffe: Das Barfen enthält keine künstlichen Zusatzstoffe, da ausschließlich natürlich vorkommende Zutaten verwendet werden. Barf Futter ist frei von Farbstoffen, Aromen, Getreide, Konservierungsstoffen und Geschmacksverstärkern. Die fehlenden künstlichen Zusatzstoffe im Barf fördert die Gesundheit der Tiere und stellt eine hohe Qualität des Futters dar.
● Verbessertes Erscheinungsbild: Das Barfen bewirkt ein verbessertes Erscheinungsbild der Haustiere, da mit der Barf Fütterung ein glänzendes Fell, eine gesunde Haut, ein verminderter Körpergeruch, weniger Zahnprobleme (aufgrund des Kauens von Knochen) und ein besserer Stuhlgang erzeugt werden. Die unverarbeiteten Zutaten im Barf fördern die Gesundheit und Vitalität der Haustiere.
● Höhere Proteinaufnahme: Mit dem Barf haben Hunde und Katzen eine höhere Proteinaufnahme, was für den Muskelerhalt, den Aufbau und Erhalt vom Gewebe, die Versorgung mit essenziellen Aminosäuren sowie für die Gesunderhaltung und das Wohlbefinden der Haustiere wichtig ist. Hunde und Katzen benötigen in erster Linie hochwertige Proteinquellen wie Muskelfleisch und Innereien.
● Selbst bestimmte Zusammensetzung: Barfen ermöglicht Tierbesitzern die selbst bestimmte Zusammensetzung der einzelnen Barf Mahlzeiten, da er die einzelnen Zutaten selber aussucht. Aufgrund der selbstständigen Organisation des Barf Futters wissen Haustierhalter stets, welche Inhaltsstoffe tatsächlich im Napf des Tieres landen, was besonders bei Tieren mit speziellen Anforderungen wichtig ist.
● Auch für spezielle Anforderungen geeignet: Barfen ist auch für Tiere mit speziellen Anforderungen geeignet, da individuelle Unverträglichkeiten, Diäten und Futtermittelallergien des Tieres berücksichtigt werden können. Kritische und unverträgliche Zutaten werden ausgelassen, dafür nur Komponente verwendet, die das Haustier tatsächlich verträgt und fressen darf.
● Alle Nährstoffe bleiben erhalten: Beim Barfen bleiben alle Nährstoffe im Futter erhalten und gehen nicht durch die Verarbeitung und Erhitzung der einzelnen Inhaltsstoffe (wie bei industriell hergestellten Haustierfutter) verloren. Aufgrund der vollständigen Nährstoffe im Barf Futter ist es nicht notwendig, Nährstoffe der Nahrung künstlich hinzuzufügen.
● Sorgt für Abwechslung: Barfen sorgt für Abwechslung im Hunde- bzw. Katzennapf, da regelmäßig unterschiedliche Zusammensetzungen der Barf Mahlzeiten mit unterschiedlichen Nährstoffgruppierungen gewählt werden. Solange die Tiere sie vertragen, dürfen Haustierbesitzer jegliche Kombinationen von Barf Mahlzeiten wählen, soweit diese stets an den Nährstoffbedarf des Tieres angepasst sind.
● Wird an die Lebensstadien angepasst: Barf wird immer an die verschiedenen Lebensstadien des Hundes oder der Katze angepasst. Erwachsene Tiere, Welpen bzw. Kätzchen sowie alte und sensible Vierbeiner haben unterschiedliche Bedürfnisse, an die die Barf Mahlzeiten individuell anzugleichen sind. Die meisten Barf Shops bieten Barf Zutaten für unterschiedliche Lebensstadien der Haustiere an.
Welche Nachteile hat Barfen?
Die nachfolgende Liste stellt dar, welche Nachteile Barfen hat.
● Hohe Keimbelastung: Beim Barfen besteht die Gefahr der hohen Keimbelastung aufgrund mangelnder Hygiene aufseiten des Haustierbesitzers. Die Rohware beim Barfen sollte nicht in Kontakt mit menschlichen Lebensmitteln kommen, das Barf Fleisch ist ausschließlich in lebensmittelechten Gefäßen und im Kühlschrank aufzutauen, alle für die Zubereitung der Mahlzeiten genutzten Utensilien und Oberflächen sind gründlich zu reinigen und die eigenen Hände sind zu waschen sowie zu desinfizieren.
● Infektionsrisiko: Bei Nichtbeachtung der Hygieneregeln ist das Infektionsrisiko durch das Fleisch bei Tier und Mensch hoch. Rohes Fleisch kann mit gesundheitsschädlichen Bakterien, Krankheitserregern und Parasiten befallen sein, die dann an den Menschen und an das Tier übertragen werden. Hunde und Katzen sind nicht so empfindlich wie Menschen, der Kot des Haustieres ist jedoch für Kinder, Schwangere und immunschwache Menschen besonders gefährlich.
● Nährstoffungleichheit: Das Barfen bringt die Gefahr der Nährstoffungleichheit bei Hunden und Katzen mit sich, wenn sich Haustierhalter nicht ausreichend über das Thema Barf informieren. Langfristig falsche Zusammensetzungen der Barf Mahlzeiten führen bei Hunden und Katzen zu Über- oder Untergewicht, zur Fehlernährung durch Nährstoffmangel oder zu Über- bzw. Unterversorgungen. Ein geeigneter Barf Plan ist daher herzustellen, um die täglich richtige Komposition der Mahlzeiten zu gewährleisten.
● Hoher Wissensbedarf: Für das Barfen benötigt man ein hohes Maß an Wissen über die Barf Ernährung bei Hunden bzw. Katzen. Unwissen und Fehlinformationen beim Barf Thema führt bei Haustieren zu schwerwiegenden gesundheitlichen Schäden, zur Fehlernährung und zur Begünstigung von Krankheiten.
● Höherer Zeitaufwand: Das Barfen bedarf eines höheren Zeitaufwands als die Fütterung von konventionellem Katzen- bzw. Hundefutter. Barf nimmt mehr Zeit in Anspruch, da die einzelnen Zutaten zunächst aufzutauen, in richtiger Dosierung abzuwiegen, kleinzuschneiden und schließlich als passende Mahlzeiten in den Napf zu geben sind. Industrielles Fertigfutter gibt man aus dem Futtersack oder aus der Futterdose direkt in den Napf.
Was ist beim Barfen von Welpen zu beachten?
Beim Barfen von Welpen ist zu beachten, dass die jungen Hunde unbedingt eine ausgewogene und hochwertige Nahrung für ein gesundes Wachstum benötigen. Welpen haben andere ernährungsbedingten Bedürfnisse, weshalb die Zusammenstellung nicht mit der von erwachsenen Hunden übereinstimmt.
Beim Welpen Barfen ist es essenziell, eine ständige und regelmäßige Anpassung an den individuellen Welpen vorzunehmen, da sich der Nährstoff- und Kalorienbedarf wöchentlich bis monatlich ändert. Die Menge des Barf wird stets auf das Körpergewicht des Welpen abgestimmt - 6 bis 8 % des Gewichts pro Tag wird als angemessen angesehen.
Fazit zum Barfen
Obwohl es beim Barfen auch Nachteile gibt, überwiegen die Vorteile, von denen Hunde und Katzen profitieren. Beim Barfen ist es wichtig, regelmäßige Untersuchungen und Kontrollen der Blutwert durch den Tierarzt durchführen zu lassen, um eine Fehlversorgung des Haustieres zu vermeiden. Eine Erstellung eines wöchentlichen Barf Plans und das Ergreifen wichtiger Hygienemaßnahmen ist zu empfehlen, um stets einen Überblick über die täglich verzehrten Nährstoffe und Kalorien des Tieres zu haben sowie die Gesundheit von Tier und Mensch zu gewährleisten. (prm) |
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Nachricht vom 04.02.2025 |
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