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Nachricht vom 21.02.2025 |
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Wirtschaft |
Zinsen im Tagesgeld-Bereich wieder attraktiver - aber mit regionalen Unterschieden |
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RATGEBER | Tagesgeldkonten haben ihre Vorzüge und Vorteile, weil sie das Beste aus Sparbuch und Girokonto vereinen. So können Verbraucher jederzeit frei über ihr Geld verfügen, während die Einlagen mit Zinserträgen belohnt werden. Lange Zeit waren Tagesgeldkonten aufgrund niedriger Zinsen aber wenig attraktiv für Sparer und Anleger. Mittlerweile hat sich die Lage an den Finanzmärkten aber wieder etwas entspannt und bei vielen Banken und Kredit-Dienstleistern sind die Zinsen im Tagesgeld-Bereich wieder deutlich attraktiver geworden. Allerdings lässt sich das nicht pauschal feststellen, vielmehr gibt es nicht nur Unterschiede von Bank zu Bank, sondern auch regional können die Zinsen höchst unterschiedlich ausfallen. Warum ein Vergleich helfen kann und was Verbraucher insgesamt beim Thema Tagesgeld beachten? |
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Zinsen sind nicht der Hauptaspekt eines Tagesgeldkontos
In der Regel wird ein Tagesgeldkonto als Ergänzung zu einem Girokonto verwendet, welches gleichzeitig als Referenzkonto für Einzahlungen und Abbuchungen dient. Da ein solches Konto sich generell weniger für langfristige Geldanlagen eignet, spielen die Zinsen zwar nicht die entscheidende Rolle, dennoch sollte man diesen Faktor bei der Auswahl eines passenden Tagesgeldkontos keinesfalls außer Acht lassen. Denn wofür auch immer das Konto dienen soll – sei es zum Ansparen eines Betrags zum Kauf eines neuen Autos, zur Finanzierung eines Urlaubs oder schlicht, um regelmäßig Spareinlagen anzuhäufen: Ein Vermögen ließ sich noch nie mit einem Tagesgeldkonto machen, dafür eignen sich vielmehr Festgeldkonten.
Dennoch können ein paar Prozentpunkte mehr Zinsen über einen gewissen Zeitraum durchaus einen kleinen Unterschied machen, daher sollte man sie nicht verschenken. Welche Kriterien sollte man darüber hinaus noch überprüfen, wenn man verschiedene Angebote miteinander vergleicht?
Wichtige Auswahlkriterien für ein Tagesgeldkonto
Neben der Höhe der Zinsen gibt es einige weitere Faktoren, die beim Thema Tagesgeldkonto relevant sind. Dazu zählen zunächst einmal die jeweiligen Mindest- und Maximaleinlagen, die Häufigkeit der Zinsauszahlung und die Kosten der Kontoführung und Kontonutzung. Denn nicht bei jedem Anbieter kann man ein Tagesgeldkonto kostenlos in Anspruch nehmen, was nicht zuletzt oft auch mit etwaigen Zusatzkonditionen zu tun hat, die man ebenfalls im Auge behalten sollte. In manchen Fällen ist es sogar erforderlich, ein Girokonto oder ein anderes Finanzprodukt ebenfalls abzuschließen, um überhaupt die Möglichkeit zu haben, ein Tagesgeldkonto zu eröffnen.
Nicht zuletzt sind die Konditionen und damit auch die Zinssätze der einzelnen Banken und Kreditanbieter höchst unterschiedlich, was einen genauen Vergleich unumgänglich macht, sofern man das bestmögliche Angebot in Anspruch nehmen möchte. Dabei gilt zu beachten, dass es nicht nur zwischen den Anbietern Unterschiede gibt, sondern auch regionale Unterschiede.
Auch regional gibt es Unterschiede bei den Zinssätzen
Wenn man sich die Zinsen der einzelnen Banken, Sparkassen und Kredit-Dienstleister einmal genauer ansieht, wird deutlich, dass es deutliche regionale Unterschiede gibt. Dabei ist die Spanne recht weit und es gibt sogar Anbieter, die nach wie vor genau 0 Prozent Zinsen auf Tagesgeldkonten gewähren. Mit durchschnittlich 0,33 Prozent pro Jahr liegen die Zinsen der 13 Volksbanken aus Rheinland-
Pfalz aufs Tagesgeld laut Analyse des Vergleichsportals Tagesgeldvergleich.net nicht nur 55 Prozent unter dem bundesweiten Durchschnitt, auch der maximale Zins von 0,75 Prozent liegt 73 Prozent unter dem höchsten Zins, den eine Volksbank bundesweit bietet.
Noch schlechter fällt der Vergleich mit allen Banken aus Ländern mit AAA-Rating aus der Datenbank des Portals aus, die laut https://www.tagesgeldvergleich.net/rechner/tagesgeldrechner.html aktuell aufs
Tagesgeld 1,97 Prozent im Durchschnitt aus 63 Angeboten und in der Spitze 3,35 Prozent pro Jahr bieten, denn in diesem Fall liegen die Zinsen der Volksbanken in Rheinland-Pfalz um 83 bzw.
78 Prozent niedriger. Die Spitzenzinssätze für Tagesgeldkonten liegen aktuell bei rund 3,40 Prozent pro Jahr.
Fazit
Auch wenn die aktuelle Zinspolitik Tagesgeldkonten wieder attraktiver für Verbraucher macht, insgesamt bleiben es harte Zeiten für Sparer und Kleinanleger. Wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird, hängt neben wirtschaftlichen Faktoren vor allem von den geopolitischen Entwicklungen ab. Wer beabsichtigt, einen Teil seines Vermögens oder regelmäßige Rücklagen möglichst profitabel anzulegen, sollte die Situation genau verfolgen und entsprechende Optionen im Detail untereinander vergleichen.
Bei Banken und Kredit-Dienstleistern, die ein Tagesgeldkonto an keinerlei weitere Bedingungen knüpfen, ist ein Tagesgeldkonto durchaus empfehlenswert, je öfter die Zinsen ausgezahlt werden, desto vorteilhafter ist das Angebot, da hierdurch auch ein gewisser Zinseszinseffekt entsteht und man zusätzlich die Rendite früher zur freien Verfügung hat. Dennoch sollte man die Zinsen bei einem Tagesgeldkonto nicht überbewerten, ein solches Konto eignet sich optimal zum Parken von Notgroschen für finanzielle Engpässe oder dem kontinuierlichen Ansparen einer bestimmten Summe. Im Gegensatz zu einem Sparbuch ist ein Tagesgeldkonto deutlich flexibler, aber nicht unbedingt Rendite-stärker. Wer mehr Zinsen erhalten möchte, muss in der Regel auch ein gewisses Risiko bei der Geldanlage eingehen. (prm)
Autor: Bettina Salarno |
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Nachricht vom 21.02.2025 |
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