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Nachricht vom 14.03.2025
Region
Risiko- und Krisenmanagement der Verbandsgemeinde Puderbach wird vorgestellt
Unter der Federführung des ehemaligen Wehrleiters Dirk Kuhl und der engagierten Mitarbeit des aktuellen Wehrleiters Alexander Neuer, des IT- und Brandschutzzuständigen Benjamin Skupin, Achim Hoffmann als Vertreter der Ortsgemeinden sowie der Beigeordneten Hans-Martin Born und Natanja Neitzert ist ein Konzept entstanden, das auf der Homepage der Verbandsgemeinde Puderbach dargestellt ist.
Dirk Kuhl stellt das Konzept des Risiko- und Krisenmanagements der VG Puderbach vor. Fotos: Helmi Tischler-VenterPuderbach. Verbandsbürgermeister Volker Mendel nannte die verhängnisvolle Ahrflut als Impulsgeber, über die Einsatzmöglichkeiten der Hilfsorganisationen nachzudenken. Die Feuerwehr ist wichtig für den Brandschutz, jedoch nicht zuständig für Stromausfälle. Es muss einen Krisenstab geben, der entscheidet, wer welche Meldung weitergibt und welches Equipment nötig ist. Nicht nur die Klimaauswirkungen, auch die Weltpolitik stellen Bedrohungen dar. Durch die lange Friedenszeit sind Warn- und Vorsorgestrukturen abgebaut worden und in Vergessenheit geraten.

Dirk Kuhl befasst sich seit zwei Jahren intensiv mit der Thematik Risiko- und Krisenmanagement und ist sich des Nachholbedarfs bewusst. Die Einrichtung einer Stabsstelle ist implementiert. Die Stabsstelle unterstützt die Behördenleitung in ihren Steuerungsaufgaben sowie in allen Fragen des Katastrophenschutzes. Zu ihren Aufgaben zählen insbesondere die Vorbereitung und fachliche Beratung der Behördenleitung sowie die abteilungs- beziehungsweise fachübergreifende Abstimmung und Koordination im Krisenfall. Die Verwaltungsstrukturen müssen angepasst werden, in Abstimmung mit Bürgermeistern und Feuerwehren. Der Krisen- und Verwaltungsstab ist personell besetzt, in Kürze beginnt die zweijährige Ausbildung.

Nötig ist die Förderung von Selbstschutz und Selbsthilfe der Bevölkerung und Institutionen. Die Feuerwehr wird sich im Fall einer Notlage priorisieren müssen, daher muss sich die Bevölkerung darauf einstellen, dass sie in den ersten 24 bis 36 Stunden auf sich gestellt ist. Viel Wissen aus der Nachkriegszeit ist verloren gegangen. Das Ziel ist nun, Informationen an die Bevölkerung zu geben – auch im Unterricht - und auf Nachbarschaftshilfe zu setzen, damit ältere Menschen nicht auf sich allein gestellt sind.

Die Einrichtung und Ausstattung von Notfalltreffpunkten als Mindestangebot für die Bevölkerung ist in Arbeit. Da Information in einer Krisenlage wichtig ist und im Fall eines großen Stromausfalls die Handys versagen, laufen Vorbereitungen für ein Betriebsfunknetz. Zivilschutz wird geplant für eine mögliche kriegerische Auseinandersetzung. Vieles ist im Entstehen, damit der Bevölkerungsschutz besser aufgestellt ist. „Wichtig ist es, dauerhaft dranzubleiben“, stellte Dirk Kuhl realistisch fest.

Die viele intensive Vorarbeit zeigt bereits den Erfolg, dass der Startschuss für gebündelte Informationen auf der Homepage www.vg-puderbach.de erfolgte. An prominenter Stelle und rot unterlegt springt der Button „Bevölkerungsschutz“ ins Auge. Unterseiten sind zum Beispiel Erste Hilfe / Notrufe, Wetter-Warnungen, Hochwasser / Starkregen mit für die Ortsgemeinden hinterlegten Karten, Informationen für Notfallsituationen, Elementar-Schaden-Versicherung, Publikationen und Informationen für Kinder, die oft als Multiplikator dienen.

Es lohnt, sich in die Seiten einzuarbeiten und die Vorsorgeinformationen umzusetzen. Die gelungene Web-Seite ist anschaulich und übersichtlich. Die Ersteller der Web-Seite bitten die Bevölkerung sehr um Vorschläge und Ergänzungen.

Ein aktueller Flyer „Verhalten bei Hochwasser und Starkregen“ ist im Druck und wird demnächst verteilt. Außerdem laufen die Vorbereitungen für einen Bevölkerungsschutztag der Verbandsgemeinde am 7. September dieses Jahres. Zu vielen Informationen kommen dann Ausstellungen und Übungen, das Präventionsmobil der Polizei, Spielangebote der Jugendpflege, Impulsvorträge zu Wetterwarnungen, Gefahren durch Starkregen und Hochwasser, Elementar-Schadens-Versicherung, Auswirkungen eines Black out und Schutzgut Mensch in Zeiten des Klimawandels.

Die VG Puderbach ist in puncto Bevölkerungsschutz schon relativ weit, dieses Engagement verdient Anerkennung und Mithilfe. htv

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