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Nachricht vom 02.04.2012
Region
Frauen in Mini- und Midi-Jobs
Chance auf Wiedereinstieg, aber auch Risiko der Altersarmut

Bad Hönningen. Über die Chancen und Risiken der geringfügig bzw. im Niedriglohnbereich Beschäftigten klärte Stefanie Gasch von der Gesellschaft für Berufsbildung und -training, Bad Neuenahr-Ahrweiler interessierte Frauen im Rahmen eines Infoabends in Bad Hönningen auf.
Teilnehmerinnen des Infoabends \"Mini-/Midi-Jobs\" mit Referentin Stefanie Gasch (3. von links) und Organisatorin Bianca Theisen (1. von links). Mitorganisatorin Astrid Thol fehlt auf dem Foto.Die Veranstaltung, welche von den Gleichstellungsbeauftragten der Verbandsgemeinden Unkel, Linz und Bad Hönningen organisiert wurde, stellt ein Angebot einer ganzen Reihe von Veranstaltungen zu aktuellen Themen des beruflichen Wiedereinstiegs dar, die in 2012 im Rahmen der Initiative "Plan W - Wiedereinstieg hat Zukunft" im Kreis Neuwied stattfinden.

Die Referentin stellte zunächst grundsätzlich klar, dass ein Minijob für viele Frauen oft die einzige Chance auf einen Wiedereinstieg in die Erwerbstätigkeit ist, wies aber gleichzeitig darauf hin, dass bei langfristiger, ausschließlich geringfügiger Beschäftigung die Gefahr der Altersarmut steigt.

Denn selbst nach 45 Beitragsjahren besteht nur Anspruch auf eine sehr geringe Rente, die allein nicht zur Existenzsicherung ausreichen wird.

Zugleich werde aber auch oft vergessen, dass arbeitsrechtliche Regelungen wie beispielsweise der Anspruch auf Urlaub oder auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall auch für geringfügige Beschäftigungsverhältnisse gelten.

Sowohl die beiden Veranstalterinnen, Bianca Theisen und Astrid Thol, als auch die Referentin und die Teilnehmerinnen waren sich am Ende des Infoabends in ihrem Fazit einig: Wer den Schritt in ein geringfügiges Beschäftigungsverhältnis macht, sollte sich in jedem Fall vorher gut über seine Rechte, insbesondere aber auch über die finanziellen Auswirkungen auf die persönliche Rentensituation informieren.

Die Veranstaltung konnte dazu einen ersten Beitrag leisten, allerdings sollten darüber hinaus weitere individuelle (kostenlose) Beratungsgespräche beispielsweise mit einerm Rentenberater oder entsprechenden Beratungsstellen für Wiedereinsteigerinnen in Anspruch genommen werden.

Mehr Informationen zum Thema: Beratungsstelle Frau & Beruf, www.gbbahrweiler.de. Informationen zu der Veranstaltungsreihe "Plan W" gibt es unter www.planw.rlp.de. Die nächste Plan W-Veranstaltung, ein Workshop zum Bewerbertraining mit dem Titel "Verdammt lang her: Bewerbung mit Ü 40" findet am 21. April 2012 in Puderbach statt. Weitere Informationen bei:
Doris Eyl-Müller, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Neuwied, Tel.: 0 26 31 - 803 410, doris.eylmueller@kreis-neuwied.de, Ute Starrmann, Gleichstellungsbeauftragte der Verbandsgemeinde Puderbach, Tel.: 0 26 84 - 5700, ute.starrmann@online.de.
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