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Nachricht vom 12.04.2012
Region
Kreis ermittelt Perspektiven für die Entwicklung auf dem Land
Bei Auftaktveranstaltung in Dierdorf bildeten sich vier Arbeitskreise – Mitwirkung möglich

Kreis Neuwied. Mehr als 70 engagierte Bürger sowie Vertreter aus Ehrenamt, Verwaltung, Politik und Wirtschaft kamen in Dierdorf zusammen, um sich aktiv mit den Zukunftsmöglichkeiten des Landkreises Neuwied auseinanderzusetzen. Die Veranstaltung stellte den öffentlichen Auftakt des Modellprojektes „Ländliche Perspektiven“ der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V. in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Neuwied dar.
Lösungswege zur Sicherung kommunaler Daseinsvorsorge sollen in Projektgruppen erarbeitet und umgesetzt werden. Ziel ist es, den Landkreis als Wohn- und Arbeitsstandort lebensfähig und attraktiv zu halten und kommunaleHaushalte langfristig zu entlasten. Seit Anfang 2012 befassen sich damit intensiv (von links): Robert Freisberg (Vorstand Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz), Katharina Ertl, Susanne Tschirschky, Julia Anslinger (Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V.), Martina Jungbluth (Kreisverwaltung Neuwied), Achim Hallerbach (1. Kreisbeigeordneter).Achim Hallerbach, 1. Kreisbeigeordneter des Landkreises Neuwied, beschrieb eindrücklich die zukünftigen Entwicklungen und Handlungserfordernisse im Kreis. „Alle sind gefragt, wenn es gilt, den Landkreis auf die künftigen Herausforderungen vorzubereiten. Gemeinsam sind wir stärker, um kreative Projektideen zu sammeln und an deren Umsetzung zu arbeiten“ so Achim Hallerbach.

Der Auftaktworkshop zielte darauf ab, gemeinsam Projekte zur zukünftigen Sicherung der kommunalen Daseinsvorsorge im Landkreis zu erarbeiten. Dabei geht es um die Handlungsfelder „Leerstand“, „Mobilität“, „Familienfreundlicher Kreis“ und „Medizinische Grundversorgung“. Während des Workshops bildeten sich Arbeitskreise, die sich von nun an weiter treffen werden, um an der Umsetzung der verschiedenen Projekte zu arbeiten. Hierbei wird die Entwicklungsagentur gemeinsam mit der Kreisverwaltung Neuwied die entstandenen Arbeitsgruppen unterstützen.

Leerstände verhindern

Zunehmende Leerstände von Gebäuden bereiten nicht nur privaten Immobilienbesitzern Sorge. Auch infrastrukturelle Probleme können – beispielsweise durch nicht genutzte Ladenlokale - entstehen. Einen Überblick soll hier ein Leerstandskataster, welches auch unbebaute Grundstücke darstellt, bringen. Die Ergebnisse sollen in einer Immobilienbörse zusammengefasst werden. Aber auch in neuen und mobilitätsgerechten Wohnformen sah der Workshop Lösungspotenzial.

Familienfreundlicher Kreis

Der zweite Workshop befasste sich mit dem Themenkomplex „Familienfreundlicher Kreis“. Hier konnte festgestellt werden, dass es bereits eine große Vielfalt familienfreundlicher Angebote gibt. Durch die Einrichtung eines „Familienbüros“ sollen diese Angebote koordiniert und miteinander vernetzt werden. Mobile Familienangebote könnten hier ergänzend niederschwellige Angebote vermitteln.

Flexiblerer ÖPNV

Der Workshop „Mobilität“ forderte vor allem eine Öffnung zu alternativen ÖPNV-Angeboten. Hier soll eine Bedarfsanalyse die Entwicklungschancen und Bildung vielschichtiger Angebote beschleunigen.

Medizinische Versorgung

Eng verknüpft mit der Frage eines flexibleren ÖPNV sieht man auch die Notwendigkeit eines Shuttleservice welcher aufgrund der immer weiter sinkenden medizinischen Versorgungsdichte künftig notwendig sein wird. Mit der Etablierung innovativer Versorgungsmodelle wird sich ein eigener Workshop befassen.

Nähere Informationen zum Modellprojekt „Ländliche Perspektiven“ sind unter www.ea.rlp.de und www.kreis-neuwied.de zu finden.
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