NR-Kurier |
Ihre Internetzeitung für den Kreis Neuwied |
|
Nachricht vom 16.04.2012 |
|
Region |
Innovation, Energie und Fachkräfte im Fokus des Metall-Gipfels |
|
Der diesjährige Metall-Gipfel der Brancheninitiative Metall, der erneut in Kombination mit der Clusterkonferenz des Innovationsclusters Metall-Keramik-Kunststoff stattfand, lockte am Dienstag rund 150 Teilnehmer auf das Firmengelände der Firma sta Schalltechnische Anlagen GmbH in Hamm/Sieg. Drei Experten referierten zu den zentralen Themen Energie, Innovation und Fachkräftesicherung. |
|
Hamm/Sieg. Anlässlich des fünften Clusterkonferenz/Metall-Gipfels zog es am Dienstag zahlreiche Teilnehmer aus den Bereichen Handel, Gewerbe, Politik und Gesellschaft in die Räumlichkeiten der Firma sta Schalltechnische Anlagen GmbH in Hamm/Sieg. Die von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Kreis Altenkirchen organisierte Veranstaltung gilt als der Branchentreff Metall in der Region Westerwald und Siegerland und durfte sich in diesem Jahr über rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer freuen. Auch die vorangeschaltete Tischmesse, die den Unternehmen der Region als Ausstellungsfläche diente, war mit 20 Ausstellern gut besetzt und diente als Möglichkeit zur Vernetzung und Kontaktaufnahme mit anderen in der Region angesiedelten Unternehmen.
Die Zahlen seien im Vergleich zum Vorjahr zwar leicht rückläufig, jedoch in einem Rahmen, der es erlaubt, auch in diesem Jahr auf ein erfolgreiches Ergebnis blicken zu dürfen, so Oliver Schrei, Geschäftsführer der WFG Kreis Altenkirchen.
Zunächst hieß Moderator Ralf Bruno Maxheim alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer herzlich zum fünften Clusterkonferenz/Metall-Gipfel willkommen und sprach sogleich der gastgebenden Firma, sta Schalltechnische Anlagen GmbH, ein großes Dankeschön aus. Dann startete er ein Interview mit den Geschäftsführern der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, Berno Neuhoff und Oliver Schrei, das sogleich einen Einblick in das Programm der Veranstaltung gewährte.
Man biete den Teilnehmern verschiedene Angebote, beispielweise Informationsveranstaltungen, so WFG-Geschäftsführer Berno Neuhoff auf die Frage, was den Unternehmen im Hinblick auf eine Vernetzung geboten werde. WFG- Geschäftsführer Oliver Schrei ergänzte dies um das Angebot der Netzwerkveranstaltungen, wie die Metallforen, die eine Kombination aus einem wirtschaftlich relevanten Thema und dem Besuch eines Unternehmens darstellen. Aber vor allem die Clusterkonferenz biete Möglichkeit zur Vernetzung. „Die Unternehmen der Region sind selten so an einem Ort konzentriert wie heute“, so Schrei. Auch riss Moderator Ralf Bruno Maxheim kurz die drei Themen des Abends „Energie“, „Innovation“ und „Fachkräftesicherung“ an. Auf die Frage, wie man das Fachkräfteproblem angehen könne, erklärte Berno Neuhoff, dass der Landkreis Altenkirchen eine starke Schrumpfung erfahre. Neben einer Überalterung der Gesellschaft sei eine signifikante Wanderung zu verzeichnen. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft versuche die Unternehmen unter anderem durch Personalrekrutierung direkt von der Schule aus zu unterstützen.
Es folgte die Begrüßung durch den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Hamm Rainer Buttstedt. Dieser hieß alle Anwesenden noch einmal herzlich zu der Veranstaltung willkommen und blickte sogleich auf die erfreuliche Entwicklung, die die Straßenseite der Industriestraße, auf der sich auch die Firma sta Schalltechnische Anlange GmbH angesiedelt hat, erfahren hat. Der Umzug der Firma sta, die zuvor an einem anderen Ort ihren Sitz hatte, habe zu einer Revitalisierung der Straßenseite geführt, die heute in ihren drei Unternehmen rund 650 Mitarbeiter zähle.
Die angesiedelten Firmen, so Buttstedt mit Blick auf die benachbarte Firma Textar, haben schwere Schicksalschläge erlitten, schafften es jedoch sich wieder zu stabilisieren. Ob das auch in Zukunft so bleibe, sei jedoch nicht vorhersehbar. Die Verbandsgemeinde Hamm/Sieg habe im Vergleich zu anderen eine weniger starke Abwanderung zu verzeichnen. Dennoch sei es wichtig, das Fachkräftekontingent zu sichern. „Die Herausforderung unserer Zeit ist: nur gemeinsam schaffen wir’s!“, so Buttstedt abschließend und wünschte allen Anwesenden eine schöne Veranstaltung mit guten Gesprächen.
Anschließend richtete auch Josef Theis, Geschäftsführer der gastgebenden Firma sta Schalltechnische Anlangen GmbH, einige Worte an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der Metall-Gipfel, so Theis, gehöre in die Räumlichkeiten eines metallverarbeitenden Unternehmens. Die diesjährigen Räumlichkeiten seien die einer ehemaligen Küchenfabrik, die vor dem Umzug der Firma sta von Pracht nach Hamm ein paar Jahre leergestanden haben. Die Firma sta Schalltechnische Anlangen GmbH beschäftige 85 motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon stets 12-14 Azubis. Auch Weiterbildungen zum Meister oder Techniker würden gefördert und unterstützt, ebenso duale Studien. Die Produktpalette reiche von einfachen Schallschutzwänden und –Kabinen bis hin zu kompletten Einhausungen von Pressen im Bereich der Automobilindustrie, ebenso produziere man maßgeschnittene Lüftungsanlagen und Laserschutzkabinen. Das Kernabsatzgebiet umfasse Deutschland und die EU. Jährlich verarbeite die Firma 1500 Tonnen Blech und Stahl, so Theis und leitete über zu den Vorträgen der drei Experten.
Stellvertretend für Dr. Joe Weingarten, referierte Dieter Wolf, Abteilungsleiter Energie, Klimaschutz, Atomaufsicht, Strahlenschutz im Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz zum Thema „Energie- und Ressourceneffizienz.
„Die Wettbewerbsfähigkeit muss nachhaltig verbessert und die Energiewende entsprechend vorangetrieben werden“, so Wolf. Dabei liege ein Fokus auf der wirtschaftlichen Effizienz regenerativer Energien.
Im Anschluss sprach Prof. Dr. Susanne Böhlich, Internationale Hochschule Bad Honnef/Bonn, zum Thema „Wettbewerbsfaktor Fachkräfte – der Kampf um die besten Köpfe“. „Unternehmen müssen innovative Wege finden, um neue Bewerber binden zu können“, so Böhlich und ging in diesem Zusammenhang auch auf Personal- und Marketingstrategien ein.
Als letzter Experte referierte Prof. Dr. Bernd Kriegesmann, Fachhochschule Gelsenkirchen, zum Thema „Mit Innovationsmanagement die Zukunft gestalten“. „Innovation ist mehr als ungerechtfertigten Zukunftsstudien hinter zu fahren“, so Kriegesmann und erläuterte weiter, dass viele Unternehmen den Fehler machen, den Rückzug anzugehen von der Innovation hin zur Optimierung des Bestehenden. Innovation sei vielerorts als Störenfried verrufen und sei trotz Zustimmung häufig nicht im realen Handeln der Unternehmen erkennbar.
Abschließend richtete Landrat Michael Lieber sein Schlusswort an die Anwesenden. Der Metall-Gipfel sei eine Netzwerkveranstaltung für Unternehmen der Region, so Lieber. Dies zeige auch das zahlreiche Erscheinen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die damit eine Bereitschaft zum „Netzwerken“ signalisieren und bereit seien, über den Tellerrand hinaus zu schauen. „Damit kommen wir den Zielen des Metall-Gipfel und der Clusterkonferenz schon sehr nahe“, erklärte Lieber und benannte die drei Ziele als branchenübergreifende Vernetzung der regional angesiedelten Unternehmen, Haltung von Know how und Wertschöpfung in der Region sowie Animation der Unternehmen zur Verwirklichung neuer, innovativer Produkte oder Dienstleistungen durch Zusammenarbeit und Kombination unterschiedlicher Werkstoffe. Dank sei auch den Referenten auszusprechen, die den Abend mit ihren Vorträgen bereicherten. Zusammenarbeit sei groß zu schreiben, sowohl die branchenübergreifende in den Bereichen Metall, Kunststoff und Keramik wie auch die zwischen den einzelnen Landkreisen Altenkirchen, Westerwald und Neuwied. „Einzelkämpfer“ werden es zunehmend schwerer haben, im globalen Wettbewerb zu bestehen. „Kooperationen zwischen Unternehmen sind ein Weg, den Herausforderungen der Internationalisierung zu begegnen“, so Lieber. Ein großes Dankeschön gelte den Geschäftsführern der gastgebenden Firma sta Schalltechnische Anlagen GmbH, Josef Theis und Roger Kunze, die sich mit der Planung und Durchführung in besonderem Maße in den Metall-Gipfel eingebracht haben. Als Dankeschön überreicht Landrat Michael Lieber den beiden Geschäftsführern ein kleines Präsent.
Abschließend waren alle Anwesenden herzlich eingeladen, sich bei einem Imbiss interessanten Gesprächen mit anderen Unternehmen zu widmen und die Möglichkeit zum Austausch zu nutzen. Den Fußballbegeisterten war zusätzlich die Chance geboten, das Spiel des FC Bayern München gegen Real Madrid zu verfolgen. (bk)
|
|
|
|
Nachricht vom 16.04.2012 |
www.nr-kurier.de |
|
|
|
|
|
|