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Nachricht vom 21.04.2012 |
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Region |
Hans-Werner Breithausen wird neuer Verbandsbürgermeister |
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Der SPD-Kandidat holt knapp 75 Prozent - Wahlbeteiligung war niedrig
Rengsdorf. Die Verbandsgemeinde hat einen Nachfolger für Rainer Dillenberger, der aus Altersgründen aus dem Amt scheidet, gewählt. Hans-Werner Breithausen wird ab 2013 die Verbandsgemeinde führen. Er gewann mit einem überwältigenden Ergebnis von kapp 75 Prozent der abgegebenen Stimmen.
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Etwas mager war die Wahlbeteiligung, sie lag bei knapp 34 Prozent. Rainer Dillenberger hatte dies schon in der vergangenen Woche vorhergesagt. Nach seiner Meinung spielte die isolierte Wahl des neuen Bürgermeisters eine Rolle und ferner war es für viele Wahlberechtigte klar, dass Hans-Werner Breithausen das Rennen machen wird.
Bereits kurz vor 18 Uhr waren beide Kandidaten in der Verwaltung Rengsdorf, wo alle Fäden zusammenliefen. Hans-Werner Breithausen hatte bis Samstagabend noch Wahlkampf gemacht und sich heute Nachmittag in Ellingen beim Zuschauen des Fußballspiels der zweiten Mannschaft abgelenkt. Nervös waren beide Kandidaten nicht. Nur Ehefrau Petra Breithausen war merklich angespannt.
Bereits um 18.09 Uhr kam das erste Ergebnis herein. Rüscheid hatte am schnellsten ausgezählt und über einen Beamer konnten die Zuschauer an der Wand 82,95 Prozent für Breithausen lesen. Auch die weiteren Ergebnisse der kleineren Orte waren sehr deutlich. In der CDU-Hochburg Kurtscheid und dem Geburtsort von Thomas Neumann kam der grüne Kandidat nur auf 35,56 Prozent. Hier war er im Vorfeld von einem Wahlsieg ausgegangen. In dem Heimatort der beiden Kandidaten Oberraden lag die Wahlbeteiligung mit knapp 56 Prozent am höchsten. Dort konnte Neumann nur etwas über 20 Prozent erringen.
Erst als die großen Stimmbezirke Melsbach und Rengsdorf durch waren gratulierte Rainer Dillenberger seinem Nachfolger. Die erste Reaktion von Ehefrau Petra nach dem Küsschen war: „Ich bin überwältigt von dem Ergebnis, es ist sehr ansehnlich.“ Thomas Neumann, der sich im Wahlkampf recht siegessicher gegeben hatte, gratulierte gleich anschließend. Gegenüber dem NR-Kurier meinte er: „Klar hätte ich mir gewünscht zu gewinnen, aber das Ergebnis ist für mich sehr respektabel. Ich halte es für eine Signalwirkung für die kommende Kommunalwahl. 25 Prozent für die Grünen hat es in der Verbandsgemeinde noch nie gegeben.“
Fredi Winter kam nach Rengsdorf, um sich vor Ort ein Bild über das Ergebnis zu machen. Er war begeistert und empfand eine „große Freude, dass die Verbandsgemeinde Rengsdorf weiter unter SPD-Führung bleibt“. Zu Hans-Werner Breithausen meinte der Landtagsabgeordnete: „Meine Anerkennung für den tollen Wahlkampf in der kurzen Zeit. Der Wähler hat die bisherige Arbeit des Kandidaten anerkannt. Von der Deutlichkeit des Ergebnisses bin ich überrascht.“ Etwas enttäuschend fand Fredi Winter natürlich die Wahlbeteiligung und meinte auch an sich gerichtet: „Die Wähler müssen künftig mehr motiviert werden.“
Klar dass der scheidende Amtsinhaber strahlte. Rainer Dillenberger gegenüber dem NR-Kurier: „Ich bin sehr zufrieden. Hans-Werner hat im Vorfeld heftig und hart gearbeitet. Dies hat sich heute in dem guten Ergebnis niedergeschlagen. Er kennt das Geschäft auf Grund seiner Zugehörigkeit und hat eine gute Ausbildung. Ferner kennt er die Strukturen und weis wie wir ticken. Es geht letztlich um den Bürger und der sollte den Übergang am besten gar nicht merken. Ab heute werde ich Hans-Werner in meine Entscheidungen mit einbeziehen.“
Um 19.00 Uhr klingelte das Handy des Kandidaten Breithausen. Es war der versprochene Anruf von Ministerpräsident Kurt Beck. Der meinte gegenüber Breithausen: „75 Prozent sind ein starkes Ergebnis. Ich bin sehr zufrieden.“
Der Gewinner selbst meinte: „Ich selbst hatte ein relativ gutes Gefühl durch die vielen positiven Rückmeldungen aus den Gemeinden.“ Vierzehn Tage lang war Breithausen vormittags und nachmittags in allen Ortsgemeinden unterwegs gewesen. Dafür hatte er sich extra Urlaub aus 2011 aufgehoben. Überrascht und sichtlich bewegt war er doch über das hohe Ergebnis.
Besondere Freude empfang der SPD-Mann über die hohe Wahlbeteiligung in Kurtscheid und die 64,44 Prozent, die er dort erhalten hat. Für seine neue Aufgabe ist Breithausen sehr optimistisch und begründete dies: „Wir haben hier in der Verwaltung gute Leute, die über eine solide und fundierte Ausbildung verfügen.“
Auffallend ist der Anteil der ungültigen Stimmen. Hier war von einigen Auszählern zu hören, dass teils beide Kandidaten angekreuzt, leere Stimmzettel in die Urne geworfen oder bei der Briefwahl formelle Fehler gemacht wurden. Wolfgang Tischler
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Nachricht vom 21.04.2012 |
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