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Nachricht vom 07.05.2012 |
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Wirtschaft |
Empfang der Wirtschaft bei Niedax in St. Katharinen |
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Der Erfinder des Dübels macht heute weltweit Geschäfte mit Trägersystemen für Elektroinstallationen
St. Katharinen. „Es ist so klein, ich habe zweimal vergessen zu bremsen, da war ich schon wieder draußen“, hatte der Komödiant Marc Metzger gewitzelt und alle Unternehmer lachten über den quirligen Spaßmacher. Die Menschen in St. Katharinen regen sich über solche Scherze nicht mehr auf – spätestens nicht mehr, seitdem die ortsansässige Firma Niedax ein weltweit operierendes Unternehmen mit 1.400 Beschäftigten und 300 Millionen Euro Jahresumsatz ist. |
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Hierhin, ins Niedax-Werk in St. Katharinen, hatten die IHK und Partner die Wirtschaft des Kreises Neuwied am Dienstag (8.5.) zum Jahresempfang eingeladen. Gut 300 Firmenchefs und Führungskräfte waren gekommen.
In Linz - dort hat Niedax seinen Hauptsitz - wisse wohl kaum jemand, was die Firma eigentlich macht, mutmaßte Niedax-Geschäftsführer Bruno Reufels. Mit der Bemerkung stapelte er vielleicht etwas tief. Aber dass weltweit Niedax-Produkte beim Verlegen von Elektroinstallationen auf Großbaustellen und bei Industrieautomationen verwendet werden, dürfte tatsächlich keiner großen Öffentlichkeit bekannt sein. Kabeltragsysteme aus Stahl, Aluminium, Kunststoff und Glasfaser sind das Kerngeschäft des 1920 in Berlin gegründeten Unternehmens. In Linz und St. Katharinen arbeiten 650 Menschen für Niedax.
In Frankreich hat die Erfolgsfirma aus dem Kreis Neuwied drei Werke aufgekauft, demnächst steht der Erwerb einer Produktionsstätte in Brasilien an. Der Vertrieb der Linzer erstreckt sich über die ganze Welt, mit Ausnahme von Skandinavien, Großbritannien und den baltischen Ländern. Allein die Nachrüstung von 58 Atomkraftwerken in Frankreich in den nächsten Jahren bedeute für Niedax einen „Milliardenmarkt“, freut sich Bruno Reufels. Weltweit gebe es für sein Unternehmen „Aufträge ohne Ende“, machte der Geschäftsführer die anwesenden Unternehmerkollegen etwas neidisch. Und setzte bei seiner Darstellung des Unternehmens noch einen oben drauf: Nicht Fischer hat den Dübel erfunden, sondern Niedax 1928, dann allerdings die Produktion dieses Produkts eingestellt.
Mit 35 Jahren wurde Bruno Reufels in die Geschäftsführung des Familienunternehmens berufen. Wenn er geht, will er den Umsatz auf 500 Millionen Euro gesteigert haben. Dem Standort Kreis Neuwied werde die Firma verbunden bleiben, versicherte Reufels dem anwesenden Landrat Rainer Kaul. Im Geschäftsjahr 2010/11 hat Niedax laut Aussage des Geschäftsführers 100 Millionen Euro in die Erneuerung und den Ausbau des Firmenvermögens investiert.
Nach der Firmenvorstellung hielt der Wirtschaftsautor Alexander Groth einen einstündigen Vortrag darüber, wie man Mitarbeiter motiviert und Widerstände beseitigt. Danach leitete Marc Metzger alias „Dä Blötschkopp“ mit frechen Sprüchen zum geselligen Teil des Abends über. „Ich kann auch viel reden, ohne was zu sagen“, orientierte sich Metzger an seinem Vorredner. Auf die Gäste ging er zu mit Aufforderungen wie: „Sie müssen sich bewegen, sonst kriegen Sie ’ne Denkmalschutzplakette auf den A…“ oder „Haben Sie Spaß? Dann sagen Sie’s Ihrem Gesicht, das weiß noch nichts davon!“. Gut kam auch die Spitze gegen die Kölner Erzfeinde an: „Wir haben nichts gegen die Düsseldorfer – jedenfalls nichts Wirksames.“ Holger Kern |
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Nachricht vom 07.05.2012 |
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