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Nachricht vom 30.05.2012
Kultur
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550 Jahre Deichwiesenhof mit dem Heimatvarieté Saalü! am 16. Juni in Bonefeld – Ein bunter Abend zum großen Jubiläum

Bonefeld. Ob im Deichwiesenhof jeden Tag der Woche ein anderer Tisch gedeckt wurde und wer plötzlich und hurtig durstig war, ist nur eine der Fragen, die das Heimatvarieté Saalü!, eine Veranstaltung des Gemeinde- und Städtebundes, die mit Unterstützung des Ministeriums für Kultur und mit Geschichten aus Dorf und Saal im 20. Jahr in Rheinland-Pfalz unterwegs ist, am Samstag, den 16. Juni ab 20 Uhr im Bonefelder Deichwiesenhof stellen wird.

Sie werden den Deichwiesenhof am 16. Juni 2012 zum Lachen bringen.Bonefeld, das früher von Holz- und Basaltverkauf und der Landwirtschaft lebte, diese Güter heute jedoch - der Ortseinfahrt und des fehlenden Kreisels wegen - nicht mehr gefahrlos aus dem Dorf transportieren könnte, wird vielmehr den ganzen Saalü-Abend lang Thema sein. In dieser Nähe zum Dorf und seinen großartigen Geschichtenerzählern und Akteuren liegt, so Projektleiterin Martina Helffenstein, das Erfolgsgeheimnis des Dauerbrenners Saalü!: „In der trotz aller Unkenrufe lebhaften und lebendigen Dorfkultur, die von der Saalü!-Truppe liebevoll und kabarettistisch-komödiantisch in Szene gesetzt wird. Das Dorf wird zum Star.“

Dafür schickt Saalü! dieses Jahr drei Dorfinspektoren: Herr Müller ist Chef der Truppe, weil er das schon immer war, sein Assistänzer Herr Welte ist schlauer, als er laut Statistik sein müsste und die ewige und vorlaute Praktikantin Frau Drops fasst die Welt schon mal im DIN A 4-Format zusammen. Sie fühlen Bonefeld, wo es früher gleich drei und vorbildlich geordnete Wirtshäuser gab - die Vorderschde, die Mittlere und die Unnerschde – mit allen Tricks und Raffinessen des Showbizz auf den Zahn:

Geschichten aus Bonefeld und „Klein-Texas“, wo die „Bunnefelder Hurrassa“, wie’s aus berufenem Munde verlautet, immer und heute noch trinkfest sind … in der Vollmondphase jedenfalls, dann aber nicht nur im „Texas-Saloon“ und was man bekam, wenn man „einen Velten“ bestellte. Wo ein Musiker wie Phil Collins spielte, welcher Alfred das Schlagzeug schlug, was die „Bota Harmony“ damit zu tun hatte und wo die Wurlitzer stand.

Welcher Karl der „Grooh“, welcher Otto der „Green“, welcher Hermann der „Schwarz“, welcher Eduard der „Ruud“ war und wieso der Blaue fehlt? Geschichten von „Wergentags“-Unterhosen auf einem vornehmen Sessel, von teuren Mädchen und der teuersten, der Maikönigin, und anderen, die wenn sie 20 Mal (tanzen) „wollten“, auch teuer kamen. Wer der müde „Tänzer“ war, der in der Kirche keinen Tanzgroschen in den Klingelbeutel werfen wollte und was die sechswöchige Poussierpflicht zu bedeuten hat.

Wieso der erste Wirt im „Unnerschde“ „lasslerich“ war und wem dann später ein Sohn in der Wirtschaft geboren und vom Bürgermeister als 600. Bürger Bonefelds begrüßt wurde, erzählen Inge und Fred Dietrich, Willi und Traudschen Fuhrmann, Claus Gördes, Elke Klingenberg, Egon Kroll, Erika von Loh, Bernd Puderbach, Marianne Reinhard, Max Reinhard, Claudia Runkel und Arno Vogtmann.

Aus „Bunnefeld“ auf der Saalü!-Bühne steht der Akkordeon-Club und beklagt “o jerum, jerum, jerum, o quae mutatio rerum“ den Wandel der Dinge, Bernd Puderbach zitiert aus Lücks Paulas Eingemachtem, der Rentner Arno Vogtmann hat keine Probleme mit der Freizeitgestaltung und für Elke Klingenberg „soll’s rote Rosen regnen“. Zusammen wissen MGV und Frauenchor nicht nur wie „Heimat“ geht und Theatergruppe und Mund-art-Stammtisch zeigen ein Stück über den Jubilar.

Vom Burschenverein flimmert exklusiv und als Weltpremiere eine Dorfinspektion über die Leinwand und Bürgermeister Claus Gördes macht sich seinen Reim auf sein Dorf. Höhepunkt des Abends ist der Kampf der Giganten, in dem Schützen- im Wettkampf gegen Burverein ihre Schlagkraft und Gewitztheit unter Beweis stellen.

Also Hereinspaziert! Zu Saalü! Am Samstag 16. Juni um acht beim Elli ins „Unnerschde“!


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