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Nachricht vom 27.08.2012
Region
Fledermauspirsch im Kräuterkindergarten Rengsdorf
Jung und Alt waren von dem Abend begeistert – Fledermäuse gesehen und viel über deren Leben erfahren

Rengsdorf. Der Kinderkräutergarten Rengsdorf hatte zur Fledermauspirsch eingeladen und 45 Erwachsene und Kinder kamen. Nach der Einleitung von Ingrid Runkel ging es über den Apfelweg zu mehreren Nist- und Lebensplätzen der heimatlichen Fledermäuse.
Ingrid Runkel erklärt den Fledermaus-Detektor. Fotos: Claudia Heinrich-BörderNeben den unterschiedlichen regional heimischen Arten, dem kleinen und dem großen Abendsegler sowie der Zwergfledermaus, erklärte Ingrid Runkel kind- und auch erwachsenengerecht die Zusammenspiele von Natur und Fledermaus, wichtige Lebensräume, das erstaunliche Sozialverhalten und die notwendigen Winterquartiere des geflügelten Säugers. „3000 bis 4000 Zuck-Mücken und andere Insekten vertilgt so eine Fledermaus in der Nacht. Was sie essen, sticht Euch nicht mehr“, weiß die Flora- und Fauna-Aktive.

Natürliche Lichtquellen helfen den Tieren bei der Nahrungssuche – die neuen Energiesparlampen in den Straßenlaternen sind nicht geeignet, sie ziehen keine Motten und Mücken an. Ganz kindgerecht und für alle Sinne erklärte Ingrid Runkel auch das Geburtsgewicht der Zwergfledermaus: „So schwer wie 3 Gummibärchen in einer leeren Streichholzpackung ist sie, wenn sie auf die Welt kommt“. Begeistert nahmen die Kinder der Reihe nach das leichte Päckchen in die Hand. Auch eine getrocknete Zwergfledermaus im Glas wurde neugierig und ganz ohne Angst oder Abscheu begutachtet.

Schwer haben es die Fledermäuse mittlerweile. Natürliche Lebensräume werden immer knapper, zudem bereitet ihnen eine Pilzerkrankung vor allem im Winter Schwierigkeiten. So sind die Tiere über Hilfe vom Menschen dankbar. Nisthilfen werden gerne angenommen und die Anzucht von verschiedenen Kräutern wie Borretsch, Schnittlauch, Thymian, Melisse, Marjoran und Co sorgen nicht nur für abwechslungsreichen Geschmack in der eigenen Küche. Sie locken die Fledermaus mit ihrem Duft an. „Das ist wie ein Supermarkt für Fledermäuse“, meinte Ingrid Runkel.

Ganz spannend wurde es dann für die Beteiligten, als Ingrid Runkel den Fledermaus-Detektor vorstellte und die Gruppe sich auf Entdeckungsreise über den Apfelweg begab. Zunächst waren keine Tiere zu hören, später jedoch und ganz den üblichen Klischees folgend, wurden die Naturliebhaber auf dem Friedhof fündig. Über Kopfhörer konnten die Beteiligten die Fluggeräusche der Fledermäuse hören und sahen auch den kleinen Abendsegler fliegen.

Am 1. September dann ist „Igeltag“ und Flora und Fauna e. V. lädt von 10:30 Uhr bis 14:00 Uhr in den Kinderkräutergarten ein. „Wir helfen dem Igel“ ist Thema. Neben praktischen Tipps, dem Igel über den Winter zu helfen, können die Kinder mit Salzteig kleine Igelchen Formen und mit nach Hause nehmen. Mehr dazu auch unter: www.flofa.de. Claudia Heinrich-Börder
   
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