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Nachricht vom 16.09.2012 |
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Region |
Rettet die Wildkatze |
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Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschlands (BUND) und die Verbandsgemeinde Puderbach hatten zu einem Multivisionsvortrag „Auf den Spuren der Wildkatze im Westerwald“ eingeladen. Die Wildkatze ist europaweit streng geschützt. Population wächst in unserer Region. |
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Puderbach. Die Wildkatze hat viele Freunde im Raum Puderbach. Der Alte Bahnhof war am vergangenen Freitagabend voll besetzt. Verbandsbürgermeister Volker Mendel verlieh als Schirmherr seiner Freude Ausdruck, dass Wildkatzen wieder im Westerwald heimisch werden und die Artenvielfalt erweitern.
Zu eindrucksvollen Fotos von Harry Neumann, BUND-Kreisgruppe Westerwald, informierte Gabriele Neumann anschaulich und eindrücklich über Lebensweise, Bedeutung und Vorkommen dieser europaweit streng geschützten Spezies. Die Wildkatzen suchen naturbelassene artenreiche Wälder mit Totholz und Höhlen, da sie nachtaktiv leben und Verstecke für ihre Jungen benötigen. Eine erwachsene Wildkatze muss mindestens 12 Mäuse täglich fressen, um ihren Energiebedarf zu decken, daher sind die Tiere für das Ökosystem sehr nützlich.
Da Wildkatzen ausgesprochen scheu sind, bekommt sie kaum jemand zu Gesicht. Dass sie dennoch wieder in unseren Wäldern leben, konnte Gabriele Neumann belegen: Mit vielen ehrenamtlichen Helfern hatte sie Lockstöcke in den Wäldern verteilt. Diese mit Baldrian präparierten Dachlatten locken Katzen an, weil der Geruch dem Sexuallockstoff ähnelt. Bei regelmäßigen Kontrollen der Stöcke wurden und werden anhaftende Haare gesammelt und gentechnisch überprüft.
Die Laboranalysen ergaben eindeutig, dass die Wildkatzenpopulation im Westerwald in den letzten Jahren, seit der BUND das Projekt „Wildkatzensprung“ durchführt, deutlich gewachsen ist. Rheinland-Pfalz trägt wegen seines Waldreichtums besondere Verantwortung für den Wildkatzenschutz, denn etwa die Hälfte der deutschen Wildkatzen lebt in unserem Bundesland.
Der Norden wurde erst langsam besiedelt, aber es zeigte sich, dass die Katzen Straßentunnel und Grünbrücken nutzen, um ihr Revier zu erweitern. Verkehrswege stellen die größte Gefahr für die Tiere dar. Am Heiligabend letzten Jahres wurde bei Mogendorf ein ausgewachsener Wildkater, ein Kuder, von einem Auto getötet. Ein trauriger Beleg für das Vorhandensein der wunderschönen Tiere und ein Beleg für die Forderung des BUND nach dem Bau von Grünbrücken, die eine gefahrlose Tierwanderung erlauben.
Gabriele Neumann appellierte an die Zuschauer, Funde von toten Katzen, die Wildkatzen sein können, gleich bei den Naturschutzverbänden zu melden. Denn die Untersuchung des Körpers kann belegen, ob es sich tatsächlich um ein Exemplar der Gattung Felis silvestris silvestris handelt und die Kartographisierung der Funde wie auch der Haare von den Lockstöcken ermöglicht Rückschlüsse auf Verbreitung und Wanderwege.
Die Analysen sind teuer, daher ist der BUND auf Spenden und Helfer angewiesen. Immer wieder nehmen Spaziergänger niedliche kleine Kätzchen aus dem Wald mit nach Hause. Die Tierchen sehen unseren gestreiften Hauskatzen zum Verwechseln ähnlich, sie sind und bleiben aber unzähmbare Wildtiere. Die vorsichtige Mutter der Kleinen ist mit Sicherheit in der Nähe, wo sie auf das Verschwinden der Wanderer wartet. Deshalb sollte man scheinbar mutterlose Kätzchen unbedingt im Wald lassen, damit diese faszinierenden Tiere unsere Westerwälder Heimat weiter mit ihrer Anwesenheit bereichern.
Wer den Multivisionsvortrag verpasst hat, hat am 26.09.2012 in der Linzer Realschule plus Gelegenheit, Gabriele und Harry Neumann mit ihren einmaligen Fotos zu erleben. Helmi Tischler-Venter
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Nachricht vom 16.09.2012 |
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