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Nachricht vom 30.09.2012
Kultur
Bonefeld genoss „Himbeereis und flotter Käfer“
Auf eine nostalgische Reise nahm das Musiktheater Bellevue die Zuschauer im Deichwiesenhof mit. Gabriele und Alexander Russ, präsentierten die „fetten 50er und 60er Jahre“ mit all ihren Facetten und Kuriositäten. Der Kulturkreis Rengsdorf hatte eingeladen.
Gabriele und Alexander Russ, präsentierten die „fetten 50er und 60er Jahre“ mit all ihren Facetten und Kuriositäten. Fotos: Wolfgang TischlerBonefeld. Im Mittelpunkt dieser spritzig-unterhaltsamen Lach- und Sachshow stand die deutsche Wirtschaftswunderzeit, die auf die mageren ersten Jahre der Nachkriegszeit folgten. Die Lebensfreude der Menschen wurde am deutlichsten widergespiegelt durch die Musik dieser Zeit. Das Musiktheater präsentierte eine breite Palette, darunter zahlreiche Lieder, die spontan zum Mitsingen verführen.

„Schuld war nur der Bossa-Nova“, „Sugar Baby“, „Itsy-Bitsy Strandbikini“, „Mit 17 hat man noch Träume“, „Schöner fremder Mann“, „Rote Lippen soll man küssen“, „Zigeunerjunge“, „Ganz Paris träumt von der Liebe“ und viele mehr waren am vergangenen Samstagabend im Deichwiesenhof zu hören. Gabriele und Alexander Russ verliehen diesen Evergreens durch eine spritzige und handgemachte Wiedergabe eine eigene unverwechselbare Interpretation.

„Himbeereis und flotter Käfer“ ist aber mehr als eine „Wirtschaftswunder-Schlager-Show“: Die handgemachte Musik auf der Gitarre, der Konzertina, der Mandoline und den Percussions-Instrumenten und der zweistimmige Gesang werden ergänzt und angereichert durch witzige Parodien und lustige Geschichten.

„Wellnesskur für die Seele“ bezeichnen die beiden Künstler gerne ihr Programm. Werden doch auch Erinnerungen an die Kabarettisten und Sänger Heinz Erhardt, Jürgen von Manger, und Heinz Schenk, wie an die Augsburger Puppenkiste oder die Fernsehserien „Fury“, deren erste Folge 1958 lief, oder den Dauerbrenner „Bonanza“ geweckt.

Ein Schmankerl waren die allerersten Reklamefilme, die auf einer Videoleinwand gezeigt wurden. Bei diesen absoluten Raritäten aus der damaligen, gerade erst zum Leben erwachten Konsumwelt, geriet das Publikum ins Schwärmen und versank in Erinnerungen. Da ließ Miele verlauten: „Waschen ist so einfach wie Licht einschalten“. Einige der Marken sind noch heute auf dem Markt, andere verschwunden. Das Bonefelder Publikum, das auf Einladung des Rengsdorfer Kulturkreises, den Weg in den Deichwiesenhof gefunden hatte, war am Ende der Show mehr als begeistert. Wolfgang Tischler
 
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