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Nachricht vom 23.10.2012
Region
Volker Mendel – Ein Rückblick auf die ersten 100 Tage
Der erste Arbeitstag des neuen Verbandsbürgermeisters Volker Mendel in der Puderbacher Verwaltung war am 2. Juli diesen Jahres. Die schwierigste übernommene Aufgabe ist die Sanierung des Hallenbades, das Baumängel aufweist. Erfreuliche Entwicklung im neuen Gewerbegebiet Linkenbach/Daufenbach.
Unser Redakteur Wolfgang Tischler im Gespräch mit dem Puderbacher Bürgermeister Volker Mendel. Foto: Nicole WirtzPuderbach. Ein Erbe wiegt besonders schwierig, es ist das Hallenbad. Hier geht es nach den Vorstellungen von Volker Mendel viel zu schleppend vorwärts. Leiden doch der Schulsport, das Freizeitangebot, die DLRG und die Senioren mit ihrem Warmbadetag unter der derzeitigen Schließung des Hallenbades. Dazu Volker Mendel: „Wir haben von Anfang an alles transparent gemacht. Die Gutachter haben mittlerweile die Mängel festgestellt und ihre Unterlagen beim Landgericht eingereicht.

Eine Sanierungsplanung wird derzeit erstellt und die Kosten vermittelt.“ Leider hat die Puderbacher Verwaltung keinen Einfluss auf den zeitlichen Rahmen des Gerichtsverfahrens. Die rechtlichen Schritte müssen leider gegangen werden, damit die Regressansprüche, an die für die Mängel verantwortlichen, erhalten bleiben. „Die Bürger orientieren sich derzeit anders, dies ist ärgerlich für alle Seiten. Mir tut es Leid für unsere aktiven Sportler. Leider gibt es für die derzeit missliche Lage keine Zeitschiene“, so Volker Mendel weiter.

Einige Großprojekte hat Mendel von seinem Vorgänger übernommen. Es sind der Hochbehälter Keltenhügel in Lautzert, dessen Bau sich weiterhin im Plan befindet. Nicht ganz so einfach ist der Ausbau der Kläranlage „Hölzchens Mühle“, die muss nämlich bei laufendem Betrieb erfolgen. Dadurch tauchen immer wieder unerwartete Hindernisse auf, die es zu bewältigen gilt. Trotzdem sind auch hier die Arbeiten weitgehend in dem gesteckten Zeitfenster.

Der Beginn des Neubaues des Feuerwehrgerätehauses in Dernbach steht in den Startlöchern. Der Spatenstich ist am 30. Oktober 2012. Weitergekommen ist Volker Mendel auch bei dem First-Responder-System. Insgesamt 16 Personen stehen hier in der engeren Auswahl. Davon haben sieben Personen bereits alle erforderlichen Ausbildungen. Sie werden mit Funkmelder ausgestattet und können in Kürze ihre Arbeit aufnehmen. Die Standorte der Sanitäter vor Ort werden Dürrholz, Raubach und Puderbach sein.

Erfreulich ist auch die Lage im neu erschlossenen Gewerbegebiet Daufenbach. Hier hat Volker Mendel mindestens eine Anfrage pro Woche. Die Hälfte des Gebietes ist bereits verkauft oder mit Kaufoptionen belegt. Der Verwaltungschef verspürt keinen Zeitdruck und will weitere Interessenten auf sich zukommen lassen. Bislang ist ein breiter Branchenmix gegeben.

Positiv hat sich auch die neue Ortsmitte Puderbachs entwickelt. Dort wird in Kürze noch ein Geschäftshaus entstehen. Voraussichtlich Mitte 2013 werden dort dann die Postagentur, ein Cafe, Läden und Büros einziehen. „Der Ort wird eine weitere Belebung erfahren“, freut sich schon Volker Mendel, der bei Amtsantritt Handel und Gewerbe zur Chefsache erklärt hatte. Die Leistungsfähigkeit des Puderbacher Landes wird auf einer Gewerbeschau, gemeinsam mit der Verbandsgemeinde Flammersfeld, im September 2013 in Horhausen demonstriert.

Dem Wunsch von Volker Mendel um Rückmeldung, Kritik und Anregungen kommen die Bürger vermehrt nach. „Ich werde zunehmend unterwegs angesprochen. Dabei geht es häufig um Nachbarschaftsrecht, was nicht unbedingt die Verwaltung betrifft“, erzählt Volker Mendel und führt einige Beispiele an: „Können Sie meinem Nachbarn mal sagen, er solle seine Hecke schneiden oder die Parksituation von Nachbarn wird moniert.“ Ein Trend der Zeit: „Es wird sich direkt beschwert und nicht mehr miteinander geredet.“

Kommunikation wird bei Volker Mendel groß geschrieben, so hat er bereits regelmäßige Bürgermeisterdienstbesprechungen installiert. Hier sollen sich die Ortschefs untereinander austauschen, denn viele Probleme bestehen an mehreren Orten und gemeinsam können sie besser gelöst werden.

Zum Punkt „Verwaltung“ meinte Volker Mendel: „Es ist schwierig in den ersten 100 Tagen Abläufe zu verändern.“ Der Verwaltungschef will jedoch ein festes Bürgerbüro installieren. Bislang ist der Empfang immer wechselnd besetzt. In der neuen Anlaufstelle soll der Bürger kompetent beraten, direkt bedient und falls erforderlich an die richtige Stelle geschickt werden. Dies erspart dem Bürger Zeit. Ein Problem sieht Volker Mendel auf sich zukommen. Bis 2014 werden sechs Säulen das Haus verlassen. Sie gehen in Ruhestand oder Altersteilzeit. Hier gilt es bereits heute den erforderlichen Nachwuchs heranzuziehen. Wolfgang Tischler
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