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Nachricht vom 24.10.2012
Region
Neuwieder sammelten viele Tonnen Kastanien
Stundenlanger Andrang in der Hafenstraße – Waldfrüchte gegen Gutscheine eingetauscht

Neuwied. Martin schaut gebannt zur Waage. Wieder bleibt der Zeiger bei neun Kilogramm stehen. Und es ist schon der dritte Eimer des Neunjährigen aus Oberbieber. Als Thomas Singer den vierten Eimer einhängt und die Waage 6 Kilo anzeigt, klatscht der Kleine mit einem Jauchzen in die Hände, nimmt seinen Zettel und holt sich bei Singers Kollegin Anja Haase-Dillschnitter eine Eintrittskarte für den Zoo und eine fürs Kino ab.
Stadtwerke-Mitarbeiter Thomas Singer kam mit seinen Kollegen gehörig ins Schwitzen, als er vier Stunden lang Eimer um Eimer mit den Kastanien in die Waage hängte. Die Menschen standen mit den Kindern Schlange, um gespannt ihr Ergebnis zu sehen und sich Eintrittskarten für den Zoo und fürs Kino abzuholen.Und so ging es mehrere Stunden. Beim dritten Kastanienwiegen der Stadtwerke standen die Neuwieder erneut mit Säcken, Bollerwagen und Tonnen Schlange, um ihre gesammelten Waldfrüchte gegen Freikarten einzutauschen. Ganze Familien kamen in die Hafenstraße, weil sie wussten: Pro Kind gilt die Höchstmenge von 50 Kilo, wer mehr hatte, konnte es auf die Geschwister aufteilen.

Eimer um Eimer ging im Akkord zum Wiegen, Eimer um Eimer füllten die bereitstehenden Container. Schwerarbeit war das für die SWN-Mitarbeiter, die den Neuwiedern das wertvolle Sammelgut abnahmen, wogen und umschütteten. Am Ende konnte trotz der diesjährigen schlechten Kastanienernte das Ergebnis des Vorjahres erreicht werden. „Insgesamt waren es wieder vierzehn Tonnen“, sagt Haase-Dillschnitter. 660 Eintrittskarten gingen an dem Tag über ihren Tisch in Kinderhände, die aus dem Strahlen nicht heraus kamen.

Diese gute Stimmung ist auch bei Geschäftsfeldleiterin Andrea Haupt das Wesentliche der Aktion: „Für viele Familien fängt der Spaß schon beim gemeinsamen Sammeln mit Eltern, Großeltern und Freunden an. Die Kleinsten sehen, dass sie für ihre Mühen belohnt werden.“ An der Waage war Großzügigkeit angesagt. Da wurde ein ums andere Mal kräftig aufgerundet, damit die Sammler möglichst viele Eintrittskarten für Zoo oder Kino mitnehmen konnten. „Damit unterstützen wir Neuwieder Einrichtungen, das Geld bleibt also in der Stadt. Das ist uns wichtig“, so Haupt. Die eingesammelten Kastanien werden für die Wildfütterung verwendet.
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