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Nachricht vom 14.11.2012 |
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Region |
Modellprojekt „Leerstandslotsen“ erfolgreich gestartet |
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Kreis Neuwied. Die Bewältigung von Wohnraumleerständen ist eine Zukunftsfrage für Städte und Gemeinden. Das Pilotprojekt Leerstandslotsen soll helfen, das Ausbluten von Innerortslagen zu verhindern. |
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Über 25 Teilnehmer starteten am ersten Seminartag zum Pilotprojekt „Leerstandslotsen“ in der Kreisverwaltung Neuwied, um sich als ehrenamtliche Leerstandslotsen ausbilden zu lassen.
„Die große Resonanz bestätigt unsere Bemühungen, aktive Kümmerer vor Ort zu qualifizieren und für eine wichtige Aufgabe in den Gemeinden vorzubereiten. Die Leerstandsbewältigung ist für zahlreiche Gemeinden und Dörfer eine Zukunftsfrage. Nur durch aktives und engagiertes Handeln lassen sich Perspektiven für einen Ort entwickeln“, erklärt der 1. Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach beim Start des Seminars.
Das Pilotprojekt wurde in einem Arbeitskreis entwickelt, der sich seit mehr als einem halben Jahr im Rahmen des Modellprojektes „Ländliche Perspektiven“ - das in Kooperation mit dem Landkreis Neuwied und der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz durchgeführt wird - mit der Thematik „Leerstandsbewältigung“ befasst.
„Aufgabe der Leerstandslotsen wird es sein, Mitbürger über das Thema Gebäudeleerstände aufzuklären, Betroffene und Eigentümer gezielt anzusprechen, zu informieren und zum Handeln zu motivieren. Der Umgang mit leer stehenden Häusern in den Dörfern und Städten stellt für viele Kommunen im Landkreis Neuwied eine wachsende Aufgabe und große Herausforderung dar. Sie wird zukünftig vor dem Hintergrund des demographischen Wandels noch mehr an Bedeutung gewinnen und neben kommunalen Weichenstellungen und Projekten viel ehrenamtliches Engagement durch einen Kümmerer vor Ort erfordern, der die Strukturen kennt und einen Zugang zu den Menschen hat“, betont Achim Hallerbach.
Das Planungsbüro „Stadtimpuls“, das im Auftrag der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz arbeitet, vermittelte am ersten Seminartag das nötige theoretische Wissen zu Grundlagen der Innenentwicklung, des Leerstandsmanagements und der Immobilienökonomie. Im Weiteren werden die nötigen praktischen Inhalte wie Kommunikationstechniken und die Erarbeitung eines Handlungsleitfadens für die Arbeit der ehrenamtlichen Leerstandslotsen vor Ort vermittelt. Auch Verwaltungsmitarbeiter werden mit dem Seminar angesprochen und können sich entsprechend weiterbilden, um das Projekt regional auch auf der Verwaltungsebene zu unterstützen.
Wichtig ist, dass neben einer Bestandsanalyse in den Orten eine enge Abstimmung mit den gemeindlichen Ortsentwicklungszielen erfolgt. Dort, wo aus einer ehemals gewerblichen Immobilie eine Nutzungsänderung in Wohnen erfolgen soll, dürfen die Ziele der Gemeindeentwicklung nicht entgegenstehen. Es gelte, einem Ausbluten von Innerortslagen entgegenzusteuern und dem Innerort langfristig eine neue, attraktive Qualität zu verleihen. „Mit neuen, meist multifunktionalen Nutzungskonzepten mit Wohnen und Gewerbe, lassen sich nicht nur neue Akzente setzen, sondern für junge Familien interessanter Lebensraum schaffen,“ ist Achim Hallerbach überzeugt. Auch dem Thema „Mehrgenerationen-Wohnen“ unter einem Dach, müsse mehr Bedeutung zukommen. Das Festhalten an alten Gewohnheiten oder bisherigen Nutzungen sei eher blockierend.
“Natürlich werden aus den Seminarteilnehmern nach einem zweitägigen Seminar keine Baufachleute. Das ist nicht unser Ziel. Die zukünftigen Leerstandslotsen werden mit ihren Aufgaben nicht alleine gelassen“, unterstrich der 1. Kreisbeigeordnete. „Für Hilfestellungen und Fragen steht die Entwicklungsagentur mit einem Back-Office zur Verfügung. Darüber hinaus soll auf ein Expertenteam zurückgegriffen werden können.“
„Mit dem Seminarabschluss beginnt der weitere Entwicklungsprozess und die Unterstützung der Lotsen vor Ort. Wir gehen davon aus, dass die Leerstandslotsen in ihrer Entscheidung bestärkt werden, sich vor Ort als Kümmerer zu engagieren, Lösungsansätze zu finden und somit dazu beitragen, das Erscheinungsbild sowie das Leben in den Dörfern zu erhalten und zu verbessern“, so Achim Hallerbach. Der Dank gelte auch dem Land, der den Landkreis Neuwied als Modellprojekt aufgenommen hat und die Aktivitäten begleitet. |
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Nachricht vom 14.11.2012 |
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