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Nachricht vom 14.11.2012
Region
Horst Rasbach - 100 Tage im Amt
Seit dem 1. August diesen Jahres hat Horst Rasbach das Amt des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Dierdorf inne. Die Tätigkeit war ihm bei Amtsantritt nicht fremd, war er doch jahrelang erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde und somit Vertreter des Bürgermeisters. Hat sich seither etwas verändert?
Horst Rasbach bei der Arbeit. Im Hintergrund der neue Arbeitsplatz für den Rechner. Foto: Wolfgang TischlerDierdorf. Es hat sich in der Verwaltung schon einiges geändert. Dies fängt damit an, wenn der Besucher das Büro des Bürgermeisters betritt. Es fällt auf, dass ein neuer, moderner Schreibtisch im Raum steht und der Boden neu belegt ist. Der bisherige Teppichboden hatte seinen Dienst getan. Der alte Schreibtisch war zwar noch in Ordnung, bot aber keine Möglichkeit ordentlich am Rechner zu arbeiten. Horst Rasbach erledigt vieles mit dem Computer. Eingehende Mails beantwortet er selbst. Auch Social Media ist im vertraut, kann man mit ihm doch auch über Facebook kommunizieren.

Aus der Verwaltung ist zu hören, dass der Führungsstil von Horst Rasbach anders ist und die Mitarbeiter sich schon daran gewöhnt haben. Der Chef sucht immer das offene Gespräch und aus seiner Sicht hat er damit nur positive Erfahrungen gemacht. „Nicht jedes Gespräch löst beim Mitarbeiter Begeisterung aus, aber sie wissen nachher, warum ich die Lage der Dinge so sehe“, verrät Rasbach im Gespräch ohne in Details zu gehen.

Bei der Kommunikation ist er noch nicht ganz so weit, wie er es sich gewünscht hat. „So kam ich zum Beispiel noch nicht dazu eine Bürgermeisterdienstbesprechung durchzuführen“, erzählt Horst Rasbach. Viele Wünsche werden an ihn herangetragen, aber alle sind nicht oder nicht sofort erfüllbar. Dies musste auch die Feuerwehr erfahren, als sie ihre Wunschliste vorlegte. Hier wägt Horst Rasbach ab, ob gewisse Dinge im Hinblick auf die Gesundheit erforderlich sind oder ob vielleicht eine Ersatzbeschaffung noch etwas Zeit hat. Natürlich müssen die zuständigen Gremien mit einbezogen werden und entscheiden.

Aktuell beschäftigt den neuen Chef der Verbandsgemeinde den Umbau der Kläranlage Holzbachgruppe in Wienau. Dort liegen die Arbeiten im Zeitplan. Die Sanierung der Grundschule Großmaischeid ist auf den Weg gebracht. Zum Dierdorfer Fernwärmenetz ist zu hören, dass die Arbeiten bis auf einige Hausübergabestationen weitgehend abgeschlossen sind. Hier will der neue Verwaltungschef erst einmal sehen, wie die Anlage sich im kommenden Jahr bewährt, wenn sie unter Volllast läuft. Auch wirtschaftlich wird es das erste Jahr sein, in dem sie zeigen muss, ob die in sie gesteckten Erwartungen in Erfüllung gehen. Ab dem kommenden Jahr sind die zinslosen Darlehen abgelaufen und es fallen Zinsen an. Erst wenn der wirtschaftliche Überblick gegeben ist, will Horst Rasbach über weitere Investitionen nachdenken. Vom Blockheizkraftwerk ist zu vernehmen, dass es gut läuft und ein großer Teil des Stromes selbst verbraucht wird. Weitere kleine Blockheizkraftwerke kann sich Rasbach vorstellen, wie im Schwimmbad oder in der Nähe der Verwaltung.

Bei dem Thema Energiewende werden derzeit Dächer auf Eignung von Photovoltaik untersucht. Der neue Klimaschutzmanager René Leßlich hat den Auftrag die Straßenbeleuchtung in der Verbandsgemeinde unter die Lupe zu nehmen und die Verwaltung mit entscheidungsrelevanten Daten zu versorgen. Bei dem Thema Windkraft wird es weitere Untersuchungen geben, da der Naturpark Westerwald mittlerweile kein Ausschlusskriterium mehr ist. Den Punkt Biogasanlage sieht Horst Rasbach sehr zurückhaltend. Die Anlagen stehen nach seiner Meinung zu stark in Konkurrenz zur Lebensmittelerzeugung in der Landwirtschaft und Biomasse sei nicht unbegrenzt verfügbar. Wolfgang Tischler
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