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Nachricht vom 24.11.2012 |
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Region |
Milchbauern sind sauer: Protestkolonne fährt nach Brüssel |
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Region. Manchen Sonntagsfahrer wird’s ärgern, für die Bauern ist es ein Kampf ums Überleben: Eine immer größer werdenden Kolonne schwerer Traktoren sammelt sich im Land und fährt geschlossen nach Brüssel, um dort morgen vor dem Europäischen Parlament für eine Milchpreispolitik zu demonstrieren, die den Landwirten das Weiterexistieren ermöglicht. Viele Bauern aus den Kreisen Neuwied, Altenkirchen und Westerwald haben sich am Sonntagmorgen dem Treck angeschlossen. |
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Am heutigen Sonntag sind Traktorfahrer aus Bayern und Hessen in Altenkirchen gestartet und haben sich in Dierdorf auf dem Schwimmbadparkplatz mit Landwirtschaftskollegen aus dem Kreis Neuwied getroffen, unter ihnen auch Oliver Koch vom Kochhof in Harschbach. Oliver Koch hat die Großveranstaltung organisiert. Um 11 Uhr ging die Fahrt von Dierdorf aus nach Koblenz. Dort wollen die Bauern eine Stunde später als Kolonne mit 52 riesigen Traktoren über den Rhein fahren. Einige von ihnen sind schon seit zwei Tagen unterwegs. In Altenkirchen haben sie übernachtet.
Gegen 20 Uhr am Sonntagabend soll das Zwischenziel Prüm in der Eifel erreicht sein. In der Eifel werden immer mehr Bauern zu dem Protestzug dazustoßen. Mit 250 Traktoren wollen die Demonstranten am Montagmorgen in St. Vith über die Grenze fahren. Gegen Mittag werden sie Brüssel erreicht haben, wo sie bis vors Parlament fahren. Am Dienstag kehren die Bauern um und begeben sich auf den Rückweg zu ihren Höfen. Von Dierdorf aus beträgt die Strecke bis nach Brüssel 450 Kilometer. Einige Landwirte haben bis hierhin aber schon diese Entfernung zurückgelegt, fahren also über 800 Kilometer – hin und zurück mehr als 1.600.
Für einen Liter Milch zahlen die Molkerein den Bauern momentan 31 Cent. Den Landwirten geht es nicht nur um den Preis. Bald soll nach dem Willen des Europäischen Parlaments die Milchmengenbegrenzung wegfallen. Die kleinen ländlichen Bauern befürchten, dass Großerzeuger dann den Markt überschwemmen. Die Folgen wären unvorstellbar: Kleine und mittelgroße Höfe müssten aufgeben, ihre Ställe blieben leer, die Flächen unbewirtschaftet. Von den großen Verbänden fühlen sich viele Bauern schlecht oder gar nicht mehr vertreten. Sie fangen an, sich in kleinen Kreisen selbst zu organisieren. Das Ziel ist, selbst mit den Molkereien die Milchmengen flexibel steuern zu können und zu einem realistischen Ausgleich von Angebot und Nachfrage zu kommen. Holger Kern |
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Nachricht vom 24.11.2012 |
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