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Nachricht vom 24.11.2012
Kultur
Hachenburg präsentierte „Der Garten der Lüste“
Eine Woche lang präsentierte Hachenburg Figurentheater. Nur für Erwachsene war das Stück „Der Garten der Lüste“ konzipiert. Ein Biotop aus Irrealität, Absurdität und Groteske, einer Welt, die ebenso komisch wie erschreckend, so beängstigend wie faszinierend ist.
Tango in den Sümpfen. Fotos: Wolfgang TischlerHachenburg. Das Hachenburger Figurenfestival brachte am gestrigen Samstagabend (24.11.) einen weiteren Höhepunkt auf die Bühne in der Stadthalle. Der Schauspieler, Puppenspieler und Figurenbildner, Marc Schnittger, war mit seinen lebensgroßen Handmaulpuppen zu Gast. Schon beim Betreten der Stadthalle wurde klar, es wird ein besonderer mystischer Abend. Durch die Halle waberte Nebel und stimmte auf das Stück „Der Garten der Lüste“ ein.

Marc Schnittger spielt in dem Stück einen mysteriösen Ortskundigen, der allerlei bizarre Gestalten mit nicht haltbaren Versprechen zu sich in die Wildnis holt. Nach und nach treffen die illusteren Gäste ein. Dabei zum Beispiel ein Kriegsveteran ohne Beine, ein Industrieller, geschieden, mit seiner Tochter, eine abgehalfterte Journalistin, ein Naturschützer, ein kugelrunder Reicher, der sich von der Mafia verfolgt fühlt. Alle hatten andere Vorstellungen von ihrer Unterkunft.

Nach und nach merken die Ankömmlinge, dass sie an einem geheimnisvollen Ort mitten in den Sümpfen sind. Es gibt kein Entrinnen, auch der Industrielle, der mit dem eigenen Helikopter kam, erreicht mit seinem Handy den Piloten Bruno nicht mehr. So wird der Zuschauer Zeuge, welche unterschiedlichsten Wünsche und Probleme die Ankömmlinge haben und wie sie reagieren, als sie merken, dass um sie herum nur Natur mit Spinnen, Schlangen, Krokodilen und sonstiges Getier ist. Es blitzt die Erinnerung an das Dschungelcamp auf.

Die Spaßgesellschaft auf der Bühne schaut in ihre eigenen Abgründe. Der Sumpf, in dem das Stück spielt, ist durchaus doppeldeutig zu verstehen. Die Natur wird zum gruseligen Ambiente tiefer Ängste und erscheint plötzlich wieder ungezähmt. Eine Inszenierung die fasziniert aber gleichzeitig auch tief berührt. Wolfgang Tischler
       
       
       
 
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