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Nachricht vom 28.01.2013 |
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Region |
Medienpatenschaft startet im Kirchspiel Anhausen |
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In dem Projekt sollen Jugendliche mit Medienerfahrung älteren Mitbürgern ohne PC-Kenntnisse die Welt des Internets näher bringen. Die neuen Medien werden weiter an Bedeutung gewinnen. Die Teilnahme ist freiwillig und ehrenamtlich. |
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Anhausen. Durch die schnelle Entwicklung der neuen Medien klafft eine riesige Lücke im Umgang mit diesen zwischen Alt und Jung. Ein 30-jähriger geht anders mit den Medien um als ein 60-jähriger. Noch extremer ist der Umgang in der neuen Welt der 14- bis 18-jährigen im Alltag. Diese sind mit den neuen Medien, wie Internet und Mobilfunk, schon groß geworden und dies wurde in den Elternhäusern großteils vorgelebt.
Über diesen Umstand hat das Wirtschaftsforum Rengsdorf nachgedacht und den Kommunikationsfachmann Jürgen Velten engagiert. Beide wollen in einem Projekt das Miteinander zwischen Alt und Jung im Kontext der Neuen Medien initiieren.
Dazu Jürgen Velten: „Nach dem Motto ‚Jung hilft Alt’ vermitteln in diesen generationenübergreifenden Lernprojekten Jugendliche ab 14 Jahren der älteren Generation Kenntnisse im Umgang mit PC, Internet und Handy. Ziel der PC- und Handy-Patenschaften ist das gegenseitige Verständnis auf beiden Seiten zu verbessern. Bei den Jugendlichen sollen soziale Kompetenzen gefördert sowie das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gestärkt werden. Bei den Seniorinnen und Senioren können damit die Berührungsängste mit den Neuen Medien abgebaut sowie die Bereitschaft zum lebenslangen, generationenverbindenden Lernen geweckt werden. Individuelles Lernen im eigenen Vieraugen-Tempo und der Spaß dabei stehen im Vordergrund.“
Die „Neue Medien-Patenschaft“ wendet sich an Jugendliche ab 14 Jahren sowie Seniorinnen und Senioren, die Interesse an den Neuen Medien haben. Dazu treffen sich die Seniorinnen beziehungsweise Senioren in ihren Wohnungen mit den Paten. Es gibt keine vorgegebenen Inhalte. Insofern eignen sich die Patenschaften auf Seiten der Seniorinnen und Senioren insbesondere auch für Anfänger ohne Vorkenntnisse. Je nach vorhandenem Wissensstand und Interesse der Teilnehmer geben die Jugendlichen ganz individuell Kenntnisse zur Benutzung von PC, Internet und Handy in einer 1:1-Betreuung weiter. Die jungen Leute haben im Allgemeinen gute bis sehr gute Kenntnisse im Umgang mit diesen Medien. Die Teilnahme ist freiwillig und ehrenamtlich. Die Jugendlichen erhalten zum Abschluss eine qualifizierte Bescheinigung der Ortsgemeinde, die sie ihren zukünftigen Bewerbungsunterlagen zur Aufwertung beilegen können.
Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Kirchspiels Anhausen sind von der Idee angetan. Die erste Vorstellungsrunde beim Seniorentreff in Anhausen hat in der vergangenen Woche stattgefunden. Es stellte sich heraus, dass einige der Anwesenden schon regelmäßig im Internet unterwegs sind. Andere könnten sich vorstellen künftig mit fachkundiger Hilfe der „Internetgemeinde“ beizutreten.
„Alter spielt überhaupt keine Rolle, es sei denn, man ist ein Käse", meinte einst die US-Schauspielerin Billie Burke. Und so wie sich niemand gegen das Älterwerden wehren kann, können wir in unserer Zeit den demografischen Wandel unserer Gesellschaft nicht außer Acht lassen. Insofern sind Jürgen Velten, das Wirtschaftforum und die verantwortlichen Politiker überzeugt, dass der eingeschlagene Weg der Medienpatenschaft ein Erfolg wird. Wolfgang Tischler
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Nachricht vom 28.01.2013 |
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