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Nachricht vom 10.03.2013
Region
Heimischer Apfelsaft soll Regionalmarke werden
Äpfel aus der Region sollen unter der Marke „Rheinischer Westerwald“ in Bad Hönningen zu Fruchtsaft verarbeitet werden. Damit könnten die vorhandenen Streuobstbestände aus dem gesamten Landkreis Neuwied komplett erfasst und nachhaltig einer weiteren Verwendung zugeführt werden.
Achim Hallerbach, Hans-Jürgen Freund (Bad Hönninger Fruchtsäfte), Friedericke Weber (Geschäftsführerin des Naturparks Rhein-Westerwald), Carl Fürst zu Wied (Vorsitzender des Naturparks Rhein-Westerwald) und Ina Heidelbach (Umweltabteilung der Kreisverwaltung Neuwied, von links) präsentieren die Apfelsaftmarke „Rheinischer Westerwald“."Wenn die Bürger die Möglichkeit haben, das geerntete Obst von ihren heimischen Streuobstbäumen in der Region wieder zu Saft verarbeiten zu lassen, wird dies die Akzeptanz lokaler Streuobstkonzeptionen deutlich erhöhen", ist sich Achim Hallerbach, Erster Kreisbeigeordneter und Umweltdezernent der Kreisverwaltung Neuwied sicher. Die Vorstellung des Streuobstkonzeptes des Landkreises Neuwied vor Vertretern der Naturschutzverbände sowie weiteren Engagierten im Umweltschutz im Landkreis Neuwied fand große Zustimmung.

Referatsleiterin Ina Heidelbach stellte die Eckpunkte des Konzeptes und die Handlungsschwerpunkte vor, die künftig gemeinsam mit dem Naturpark Rhein-Westerwald umgesetzt werden könnten.

In der nachfolgenden Diskussion wurde deutlich, dass auf den Handlungsschwerpunkt der Produktvermarktungsstrategie ein besonderes Gewicht gelegt werden soll. Auch aus dem Teilnehmerkreis wurde darauf hingewiesen, dass die Wertschätzung der Streuobstbäume dadurch erheblich verbessert werde - und dies auch auf lange Sicht.

Zu dem Thema "Regionalmarke" erläuterte Achim Hallerbach, dass im Vorfeld zu dem Konzept Gespräche mit einem ortsansässigen Anbieter, den Bad Hönninger Fruchtsäften, stattgefunden haben und beabsichtigt sei, die Äpfel aus den regionalen Streuobstwiesen mittels einer eigenen Marke "Rheinischer Westerwald" in heimische Verkaufsregale zu bringen. "Mit diesem Konzept bleibt die Wertschöpfung in und für die Region erhalten", unterstrich Umweltdezernent Hallerbach.

Mit dieser Umsetzung werde auf eine aufwendige Zertifizierung und damit auf zusätzliche Kosten und Arbeitsaufwände verzichtet, betont Hallerbach. Damit können die vorhandenen Streuobstbestände aus dem gesamten Landkreis Neuwied komplett erfasst und nachhaltig einer weiteren Verwendung zugeführt werden.

"Der Landkreis Neuwied hat die Förderung der biologischen Vielfalt zu einem Schwerpunktthema gewählt. Deshalb liegt uns gerade die Erhaltung und Pflege der Streuobstwiesen am Herzen. Die Streuobstwiesen sind Teil unserer Kultur, unserer Heimat und gehören eindeutig zum Landschaftsbild des Kreises. Mit diesem Streuobstkonzept soll gleichzeitig verknüpft werden, dass der Landkreis Neuwied aktiv zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in der Region beiträgt", so Achim Hallerbach. Dies sei als ein ganzheitliches und nachhaltiges Konzept anzusehen.

Ina Heidelbach von der Umweltabteilung der Kreisverwaltung, erinnerte an die Unterstützung der ANUAL-Streuobstpflege durch Anschaffung eines Pasteurs seitens des Kreises. Gleichzeitig signalisierte sie die Bereitschaft, auch andere Naturschutzgruppen zukünftig bei deren Aktionen zur Verarbeitung der Äpfel zu unterstützen. Weiterhin sei man auf der Suche nach einer weiteren Annahmestelle für Streuobst an der Rheinschiene. Neben Oberraden und Bad Hönningen könnte eine dritte Obstannahme die Apfelsammelmenge erhöhen.

Weitere Handlungsschwerpunkte sind das Durchführen von Streuobstveredelungskursen, von regionalen Apfeltagen, nachhaltiges Lernen rund um den Apfel für Kindergärten und Schulen, Schaffen von Obstsortengarten, das Etablieren alter Apfelsorten sowie das Anlegen von Bienenhotels und Schaffen weiteren Lebensraums für Kleinlebewesen.

Das Konzept wurde anschließend dem Vorsitzenden des Naturpark Rhein-Westerwald, Carl Fürst zu Wied, und der Geschäftsführerin Friedericke Weber übergeben. Achim Hallerbach betonte, dass er auf die Bereitschaft des Naturparks hoffe, auch weiterhin die Arbeit der Unteren Naturschutzbehörde durch Bewilligung des aktuellen Antrags auf Förderung zur Durchführung weiterer Schnittmaßnahmen in Höhe von 21.000 Euro zu unterstützen.
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