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Nachricht vom 24.04.2013 |
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Region |
Mädchen lernten die Vielfalt des Arbeitsmarkts kennen |
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Wer heute in der Neuwieder Arbeitsagentur vorbeischaute, staunte nicht schlecht. Es wurde gehämmert, gelötet, geblitzt und auch viel gelacht. 300 Schülerinnen hatten die Agentur „gestürmt“ und stürzten sich am „Girls Day“ voller Motivation und Begeisterung in die Welt der Berufe. |
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„Das war der Hammer! Ich wusste gar nicht, dass ich so was kann. Hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich echt darüber nachdenke, vielleicht auch eine Ausbildung als Pilotin zu machen. Tja, jetzt muss ich erst mal gucken, wie und wo man sich da bewirbt und was man für einen Schulabschluss braucht“, sagte die 15-jährige Jennifer K. aus Neuwied, nachdem sie gerade im Flugsimulator ihre ersten Flugversuche machen durfte.
Den großen Erfolg ihres Projekts führen die Verantwortlichen aus den Gleichstellungsstellen von Stadt, Landkreis, Jobcenter, Arbeitsagentur und Landesministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen vor allem auf die vielfältigen Möglichkeiten zurück, selbst aktiv zu werden und sich aus erster Hand zu informieren. Anders als bei einer reinen Informationsveranstaltung können die Mädchen hier selber ausprobieren und direkt mit Fachleuten aus der Praxis sprechen.
Beim größten Angebot zum Mädchenzukunftstag im Landkreis Neuwied ging es vor allem darum, den Mädchen einen Eindruck davon zu vermitteln, wie vielfältig die Möglichkeiten des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes für junge Frauen sind – und wie viele Talente in ihnen schlummern, von denen sie oft gar nichts wissen.
In der Schule haben sie die Nase vorn, glänzen mit guten Noten, Phantasie und Kreativität. Wenn es um die Suche nach einem Ausbildungsplatz geht, setzen Mädchen jedoch noch immer viel zu oft auf vermeintlich Bewährtes und liebäugeln mit Berufen wie Friseurin, Arzthelferin oder Verkäuferin.
Beim Girls Day in der Neuwieder Arbeitsagentur konnten die Jugendlichen ganz vielfältige Berufsfelder kennenlernen. Arbeitgeber und Handwerkskammer, Rettungssanitäter, Feuer- und Bundeswehr hatten keine Mühe gescheut, die verschiedenen Berufsfelder anschaulich zu präsentieren. So konnten die Besucherinnen zum Beispiel selbst mit Zange und Hammer hantieren, sich mal ans Steuer eines Feuerwehrwagens setzen oder die Feldjäger der Bundeswehr mit Fragen löchern.
Mit Begeisterung besuchten die Mädchen auch die Fotografin, die ihren Beruf vorstellte, gleichzeitig aber auch professionelle Fotos von den Jugendlichen machte, die sie gleich auf einem USB-Stick mitnehmen konnten – und das ganze kostenlos.
Ein besonderes Highlight war in diesem Jahr der riesige Truck des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die Informations- und Bildungskampagne „BIOTechnikum: Leben erforschen - Zukunft gestalten“ stand mit ihrer mobilen Erlebniswelt, einem 17 Meter langen Trailer auf dem Außengelände der Arbeitsagentur. Auf zwei Stockwerken mit 100 Quadratmetern Fläche konnten die Mädchen hier die Themenvielfalt der Biotechnologie kennenlernen und sich über die zahlreichen Ausbildungs-, Studien- und Berufsmöglichkeiten in diesem faszinierenden Technologiefeld informieren.
Beim Berufsparcours ging es ums Austesten der eigenen Fertigkeiten – hier entdeckten die Mädchen mitunter Talente, von denen sie bislang gar nichts geahnt hatten.
Als um 15 Uhr langsam die letzten Besucherinnen die Arbeitsagentur voll bepackt mit Informationsmappen, Taschen und Tüten verließen, lehnten sich die Organisatorinnen - zwar erschöpft aber überaus zufrieden - erstmals an diesem Tag zurück. Auf ihre Leistung können sie wirklich stolz sein. Ein solches Programm auf die Beine zu stellen erfordert neben einem guten Organisationsgeschick auch ein enormes persönliches Engagement.
„So eine Veranstaltung gelingt nur, wenn die Protagonisten auf ein gutes und zuverlässiges Netzwerk zurückgreifen können und alle zusammen an einem Strang ziehen“, sagt Gisela Kretzer, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Neuwieder Arbeitsagentur.
Girls lösten Mordfall in Neuwied
Am Donnerstag war auch Girls Day in der Kriminalinspektion Neuwied. Ein Tag extra für Mädchen, an dem sie den Polizeiberuf kennenlernen und ihre Fähigkeiten testen konnten. Alle Mädchen ab der fünften Klasse waren eingeladen und der Einladung folgten sie gerne.
Der Andrang war so groß, dass mehrere Gruppen gebildet wurden. Die Mädchen erwartete ein spannender und abwechslungsreicher Tag, in dem die Praxis eindeutig im Vordergrund stand, denn es musste ein Mörder ermittelt und festgenommen werden.
Um 9 Uhr wurde ein Mord gemeldet, sofort ging die Spurensicherung ans Werk und auch die Spezialkräfte für Tötungsdelikte, das Kommissariat 1, rückten aus. Telefonnummern wurden ermittelt, Anschlussinhaber festgestellt, Fingerabdrücke genommen und mit anderen Abdrücken automatisch verglichen.
Schnell wurde ein Tatverdächtiger ermittelt, ein Bild einer Überwachungskamera eines Geldautomaten erhärtete den Verdacht. Zeugen wurden vernommen, ein Durchsuchungsbeschluss bei der Staatsanwaltschaft beantragt und schließlich die Wohnung des Tatverdächtigen durchsucht.
Hier konnte die Tatwaffe aufgefunden werden, der Tatverdächtige wurde festgenommen und in die Zelle gebracht. Es folgte eine Vorführung bei Gericht, worauf der Richter aufgrund der erdrückenden Beweislast Haftbefehl erließ.
Organisiert wurde die Veranstaltung übrigens ausschließlich von Beamtinnen der Dienststelle, als Komparsen standen ihnen die männlichen Kollegen tatkräftig zur Seite.
Die Mädchen waren begeistert von dem sehr abwechslungsreichen und spannenden Polizeiberuf. Ihr Fazit: Der Girls Day bei der Kriminalpolizei Neuwied war super!
30 Mädchen genossen den Girls´ Day im Polizeipräsidium Koblenz
Polizei, ein typischer Männerberuf? Ganz im Gegenteil, dachten 30 Mädchen im Alter zwischen 12 und 15 Jahren beim diesjährigen Girls´ Day des Polizeipräsidiums Koblenz.
Die Mädchen konnten Polizeiarbeit miterleben, vieles selbst ausprobieren und alle brennenden Fragen an die „Freunde und Helfer“ stellen.
Neben der Besichtigung des Polizeigewahrsams konnten die polizeiinteressierten Girls auch schon mal in einem Streifenwagen „Probesitzen“. Woran man Falschgeld erkennt und wie Fingerabdrücke gesichert werden, das erklärten erfahrene Polizeibeamtinnen.
Wer wollte, durfte auch einmal selbst überprüfen, ob eine „Blüte“, oder echtes Geld in den Fingern gehalten wird. Auch der eigene Fingerabdruck auf einer Fensterscheibe konnte selbst gesichert und später mit nach Hause nehmen werden.
Eindrucksvoll erläuterten Kriminalbeamtinnen des Kommissariats „Gewalt gegen Frauen und Kinder/Sexualdelikte“ ihre Arbeit und klärten die Mädchen über Gefahren auf.
Einen donnernden Applaus erhielten die Polizeihunde, die mit ihren Frauchen und Herrchen, den Diensthundeführerinnen und –führern des Polizeipräsidiums Koblenz, ihr Können eindrucksvoll unter Beweis stellten.
Bevor die Mädchen am Nachmittag wieder nach Hause gingen, blieb noch genug Zeit, um sämtliche Fragen rund um die Ausbildung zu beantworten. „Welche Schulausbildung muss ich haben, wie groß muss ich sein, wie läuft der Einstellungstest ab, wie lange dauert das Studium …?“ Dies waren nur einige Fragen, die die Einstellungsberaterinnen an diesem Tag gerne beantworteten.
Und für viele Mädchen war nach diesem Tag klar: „Ich habe meinen Traumberuf gefunden!“
Mädchen schnupperten Handwerksluft in Koblenz
Traditionell am Girls Day, dem bundesweiten Zukunftstag für Mädchen, öffnet auch die Handwerkskammer (HwK) Koblenz die Lehrwerkstätten ihrer Berufsbildungszentren in Koblenz und Bad Kreuznach für die Schülerinnen. 49 junge Mädchen der fünften bis zehnten Klasse von Realschulen und Gymnasien aus der Region nutzten in diesem Jahr das Angebot der HwK und informierten sich über das Handwerk, seine Berufs- und Arbeitswelt.
„Berufsfindung beginnt früh. Vielleicht gehören die Schülerinnen von heute zu unseren Lehrlingen von morgen“, betonen Werner Wittlich und Alexander Baden, Präsident und Hauptgeschäftsführer der HwK Koblenz. Die Kammerspitze verweist auf Statistiken, die belegen, dass der Anteil der Frauen, die im Handwerk Karriere machen, stetig steigt.
„Top ausgebildet fürs Berufsleben machen viele Handwerkerinnen ihre Karriereträume wahr.“ Im Gespräch mit den erfahrenen Ausbildungsmeistern, aber auch mit Lehrlingen in der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung bekamen die Mädchen in jedem Fall Tipps und Tricks zu Ausbildung und Chancenvielfalt in einem Handwerksberuf.
Mit viel Freude gingen die jungen Damen in unterschiedlichen Workshops ans Hand-Werk. Sie griffen zu Hammer und Meißel, Säge und Feile, Schraubendreher und Zange. Im Kfz-Bereich bauten sie eine Fahrzeugbeleuchtung auf, gestalteten in der Zimmererwerkstatt einen Treppenpfosten nach eigenen Ideen und auch ihr Solitärspiel oder die Grillschaufel aus Alublech können sich sehen lassen. Vorher wurde auf Papier gezeichnet und entworfen, Bleche geschnitten, gekantet und entgratet.
Die selbst gefertigten kleinen Exponate konnten die „Handwerkerinnen“ zum Vorzeigen und als schöne Erinnerung an diesen Tag mitnehmen.
3D-Animationen am Computer gehören zum Handwerk, davon überzeugten sich die Mädchen, die ihren Girls Day im Kompetenzzentrum für Gestaltung, Fertigung und Kommunikation der HwK Koblenz verbrachten. Im Schweißbereich informierten sich die Mädchen über die vielseitigen Spezialisierungen im Metallbau. Zum Abschluss gab es für alle ein Teilnahmezertifikat, das den Schülerinnen später als Bewerbungsunterlage bei der Suche nach einer Lehrstelle helfen kann.
Ziel des Girls Day ist es, Mädchen neugierig auf für Frauen eher untypische Berufe zu machen und ihnen die oft vorhandene Berührungsschwelle zur Technik zu nehmen. Die HwK Koblenz weckte bei den Schülerinnen mit vielseitigen Aufgaben in ihren Lehrwerkstätten in jedem Fall das Interesse am Handwerk. |
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Nachricht vom 24.04.2013 |
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