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Nachricht vom 29.04.2013
Region
Güllebecken der Biogasanlage Neitzert lief offensichtlich über
Nach vorliegenden Informationen ist das große Auffangbecken für die Gülle der Biogasanlage Neitzert übergelaufen. Der Störfall wurde bislang nicht den Behörden gemeldet, obwohl hierzu eine Verpflichtung besteht. Die Kreisverwaltung Neuwied nimmt die Ermittlungen auf.
An der Wand des Güllebeckens finden sich noch die Spuren von übergetretener Gülle. Fotos: Wolfgang TischlerNeitzert. Die Biogasanlage in Neitzert wird zur Zeit nur mit einer vorläufigen Genehmigung betrieben. Im Moment sind der Bebauungsplanentwurf und die städtebauliche Vereinbarung für die Biogasanlage in der Genehmigungsphase. Die Offenlegung ist erfolgt, über 100 Einwendungen liegen laut Informationen des NR-Kurier vor. Diese müssen nun abgewägt werden. Die entsprechende Sitzung des Gemeinderates steht noch aus.

Jetzt wurde dem NR-Kurier ein Störfall bekannt, welcher sich am vergangenen Wochenende zugetragen haben soll. Durch starke Regenfälle sind überdurchschnittlich viele Wassermassen auf der Biogasanlage angefallen. Dieses belastete Wasser soll nach vorliegenden Informationen mit in das große Güllebecken laufen. Das Becken konnte nicht mehr alles fassen und ist übergelaufen, so wird berichtet. Dies wird durch Fotos belegt und entsprechende Spuren wurden vorgefunden. Um welche Mengen es sich dabei handelte ist nicht bekannt. Es müssen aber schon viele Kubikmeter gewesen sein, denn die Fläche, auf der die Spuren sichtbar sind, ist groß.

Die Nachfrage des NR-Kurier am heutigen Dienstag (30.4.) bei der Kreisverwaltung Neuwied ergab, dass von diesem Vorfall in der Behörde nichts bekannt ist. Pressesprecher Jürgen Opgenoorth bestätigte, dass ein solcher Störfall anzeigepflichtig sei. Dem Puderbacher Verbandsbürgermeister Volker Mendel ist ebenfalls von dem Vorfall nichts bekannt. Wie es derzeit aussieht, sollte der Störfall offenbar nicht an die Öffentlichkeit gelangen.

Bei den Recherchen stellte sich heraus, dass es einen weiteren „Unfall“ gab. Beim Abfahren der Gülle sind wahrscheinlich durch einen technischen Fehler im Ort Neitzert größere Mengen Gülle aus dem Fass auf die Straße und Vorgärten gelangt. Vieles soll in die Kanalisation gelaufen sein. Die zuständige Feuerwehr, die in solchen Schadensfällen hinzuzuziehen wäre, wurde nicht alarmiert.

Talseits der Biogasanlage gibt es eine Rigole zur Versickerung. Dort sind noch Reste von Gülle sichtbar. Sind dort größere Mengen von verunreinigtem Wasser oder Gülle versickert? Wo kommt dieses Wasser her? Darauf konnte der NR-Kurier bislang keine Antwort finden. Wir werden die eingeleiteten Ermittlungen verfolgen und weiter berichten. Wolfgang Tischler
       
     
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