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Nachricht vom 07.05.2013 |
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Bie frejer iheirot woor |
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Frejer hät mer sich fier de Huchzeit verlobt. Ifeijert woor bej em Mädschen. De Ring wooren vierher ikooft un von de Verlobung on, on de lenke Hand itroon. En de Zeirung woor et bekannt imacht.
Können Sie den Beitrag des Mundartstammtischs Kirchspiel Honnefeld lesen? Wenn nicht, am Ende finden Sie die Übersetzung.
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Honnefeld. De Verwandschaft un de Nohberschaft doaden schenken. Se brachten Händdejer, Aftrejsdejer, Deschdejer un Bettwäsch. Kohchedellern, Blohmevasen, Besteck, Sammeltassen, annere Kroam un Stieremscher. Su kriesch de Braut ihr Metgeft zesahmen. Dann woor sich em de Huchzeit ikemmert.
Erscht musst mer off et Amt fier et Offibot ze bestellen. Dad hing dann poar Wochen em Kasten, dad ehner, der get gent de Huchzeit hat, sich mellen konnt. Mussten de Brautleijd heiroren, weil en Kend unnerwechs woar, woor de Kasten ischtaibt. De Oamend vier de Huchzeit woor met Scherweln ipoltert. Et goaf fier alle Gäst get ze trenken. Isungen woor „Hoch im Westerwald“. De Brautlejd mussten de Scherweln selwer fottmachen. De annere Morijen ging mer met zwei Trauzeujen of et Amt un nummendachs en de Kersch heiroren. Beim Rausgoon aus de Kersch strauten de Kenner Bloamen.
Wenn de Braut en lange Schleijer hat, woor der von de Kenner itoan. Koamen se aus de Kersch, stoanen doa Kenner met em Koardel un hon doamet de Wehsch versperrt. De Mann musst sesch met Geld de Wehsch freikoofen. Ifeijert woor dehäm, dofier wooren alle Stuwen ausirommt. De Noaberschaft holf bejm Backen, Kachen un Bedähnen.
Spät en de Nacht häd de Huchzeitsisellschaft de Huchzeit begrawen. Dad moachen se bei denn, die demnächst heiroren wollten. Mer noam Scherweln met, ehner von de Leijd mooch de Bastur, doad de Scherweln begrawen un se honn all ondlisch ikreschen. Dad woar flott vergähsen. Mer dacht alt on de näste Huchzeit. Frejer, en de „goore ahle Zeit“ blief mer länger verheirot bie hout.
Die Übersetzung:
Hochzeit in frührer Zeit
Früher wurde sich vor der Hochzeit verlobt. Die Verlobung feierte man bei dem Mädchen. Die Trauringe wurden vorher gekauft und ab dem Verlobungstag an der linken Hand getragen. Die Verlobung wurde in der Zeitung veröffentlicht. Verwandte und Bekannte brachten Geschenke wie zum Beispiel Handtücher, Geschirrtücher, Tischwäsche, Tortenplatten, Blumenvasen, Besteck, Sammeltassen und anderen Krimskrams. So wurde die Aussteuer des Mädchens komplettiert.
Dann wurde die Hochzeit geplant. Beim Standesamt wurde das Aufgebot bestellt. Das Aufgebot wurde im Schaukasten einige Wochen ausgehängt. Musste das Paar heiraten, weil ein Kind unterwegs war, wurde der Kasten abgestützt.Das Aushängen diente dazu, dass Einwände gegen die Hochzeit vorgebracht werden konnten.
Abends wurde Porzellan und Steinzeug gepoltert. Es gab einen Umtrunk. Die Dorfjugend sang Lieder, z.B. –Hoch im Westerwald-. Das Brautpaar musste die Scherben selbst beseitigen. Am nächsten Morgen ging man zur standesamtlichen Trauung, nachmittags fand die kirchliche Hochzeit statt. Vor dem Brautpaar gingen Kinder, die Blumen streuten. Der Schleier wurde auch von Kindern getragen. Wenn das Brautpaar nach der Trauung aus der Kirche kam, hatten Kinder vor der Kirchentür eine Kordel gespannt und der Bräutigam musste sich mit Kleingeld den Weg freikaufen.
Gefeiert wurde zuhause. Die Nachbarschaft half beim Herrichten und Kochen. In der gleichen Nacht wurde von der Hochzeitsgesellschaft die Hochzeit bei dem Paar, das als nächstes heiraten wollte, begraben. Man nahm Scherben mit, ein Gast mimte den Pfarrer, beerdigte die Scherben und die Gesellschaft heulte herzzerreißend.
Das war jedoch schnell vorbei, denn man freute sich auf die nächste Hochzeit. Im Allgemeinen hielten in der „guten alten Zeit“ die Ehen länger als heute.
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Nachricht vom 07.05.2013 |
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