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Nachricht vom 09.05.2013
Region
Mehr als 200 Besucherinnen auf der Messe von Frauen für Frauen
Sie soll vor allem jenen Frauen eine Hilfe sein, die nach längerer Pause wieder einen Einstieg ins Berufsleben suchen: Die Neuwieder Frauenmesse hat auch in ihrem zehnten Jahr weder an Attraktivität noch an Aktualität verloren. Die Zahl von mehr als 200 Teilnehmerinnen beweist den Organisatorinnen von Arbeitsagentur, Jobcenter, VHS und den Gleichstellungsstellen von Stadt und Landkreis Neuwied, dass die Mischung aus Workshops und individueller Beratung noch immer gut ankommt.
Volles Haus bei der zehnten Frauenmesse in Neuwied. Die Besucherinnen informierten sich über Existenzgründung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, E-Learning und Stellensuche im Internet.Mehr als 200 Frauen besuchten die Frauenmesse in der VHS Neuwied und bekamen Tipps und Hilfestellungen für den beruflichen Neubeginn. Das Publikum war bunt gemischt. Einige Besucherinnen haben eine Arbeitsstelle, in der sie sich nicht mehr wohl fühlen und suchten nach einer Veränderung. Andere denken über einen Schritt in die Selbständigkeit nach.

Viele der Frauen wollen auch nach der Familienphase in den Beruf zurückkehren und stehen nun vor dem gar nicht so einfachen „Wiedereinstieg“. So unterschiedlich die Lebenssituation jeder einzelnen auch war – ein gemeinsames Ziel verbindet die Messebesucherinnen: Sie alle suchen nach einer neuen beruflichen Herausforderung!

Obwohl sich der Arbeitsmarkt gerade in den letzten Jahren stark verändert hat und Frauen auch wegen des demografischen Wandels längst in den Blickpunkt vieler Arbeitgeber gerückt sind, tun sich die so genannten „Wiedereinsteigerinnen“ meist noch immer schwer, den ersten Schritt zurück ins Berufsleben zu schaffen.

In seiner Begrüßungsansprache warf der Neuwieder Agenturleiter Karl-Ernst Starfeld einen kurzen Blick auf die Statistik der Region, die belegt, dass Frauen am Arbeitsmarkt noch immer in der Minderheit sind. „Frauen stehen oftmals vor der Problematik, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen“, erklärt Starfeld. Aus diesem Grund seien Frauen häufiger als Männer gezwungen, ihren Beruf in Teilzeit auszuüben.

Viele wagen sich zunächst auch erst mal nur über einen Minijob zurück ins Berufsleben, weiß der Agenturleiter. Im Neuwieder Agenturbezirk waren 2011 knapp 2.000 Männer, aber fast 15.000 Frauen in Teilzeit beschäftigt. Bei den Minijobs sieht es ähnlich aus: 6.000 Männer und 14.000 Frauen übten 2012 ihren Beruf ausschließlich als Minijob aus.

„Auch wenn diese Form der Beschäftigung durchaus eine gute Alternative darstellt, birgt sie auch viele Nachteile. Insbesondere die finanzielle Absicherung, ob Rente oder Arbeitslosenversicherung, bleibt hier auf der Strecke und die Frauen sehen sich spätestens im Alter vor großen finanziellen Schwierigkeiten. Auch die Karrierechancen kommen bei diesen Jobs fast immer zu kurz. Führungspositionen werden in Teilzeit nur selten und überhaupt nicht mit Minijobbern besetzt“, so Starfeld.

Zentrales Anliegen der Veranstaltung war es, den Frauen möglichst viel praktische Hilfen zu bieten. Sie konnten verschiedene Workshops oder individuelle Beratungs- und Informationsangebote nutzen.

„Wir haben jetzt bereits im achten Jahr diese Frauenmesse auf die Beine gestellt und die Resonanz ist enorm. Ich denke das Erfolgsrezept dieser Veranstaltung ist eine Mischung aus Neuem und Altbewährten“, erklärt Sandra Thannhäuser, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Neuwied. „Es gibt einige Angebote, die wir jedes Jahr haben, da sie an Aktualität nie verlieren, wie zum Beispiel Stil- und Existenzgründerinnenberatung oder Tipps zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. In diesem Jahr kamen neue Wege der Weiterbildung mit E-Learning und Lernbörsen, die Stellensuche im Internet und Onlinebewerbungen dazu“, erläutert Thannhäuser.

Die Veranstaltung wurde gemeinsam von der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter des Landkreises Neuwied, der Volkshochschule, der Stadt- und der Kreisverwaltung Neuwied organisiert. Unterstützt wurde das Projekt zudem vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen in Mainz.

Ein weiterer Artikel zur Neuwieder Frauenmesse erschien am 3.5. im NR-Kurier.


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