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Nachricht vom 10.08.2013
Kultur
Sommerkonzert Straßenhaus diesmal mit Rock- statt mit Blasmusik
Es ist ein lauer Sommerabend in Straßenhaus. Vor dem Musikpavillon am Marktplatz tummeln sich Menschen jeder Altersgruppe, ein Getränkestand sorgt für Erfrischungen und am Schwenkgrill werden Steaks und Würstchen angeboten. Im Pavillon spielt die Band “Kunstfehler“, welche zusammen mit der Band “Goldfield“ die Vorgruppe des an diesem Abend vom Heimat- und Verschönerungsverein Straßenhaus organisierten Open-Air Rockkonzertes mit dem Hauptakt “Errol Flynn“ bildet. Bereits seit 37 Jahren organisiert der Verein in den Sommermonaten Sonntags-Konzerte im Musikpavillon.
Top-Act war die Punk Rock Band „Errol Flynn“. Fotos: Helmi Tischler-VenterBislang beschränkte sich dieses Angebot jedoch auf Kapellen und regionale Orchestergruppen, die den Straßenhäusern an ausgewählten Sonntagen vormittags aufspielten. „Erstmals in der Vereinsgeschichte möchten wir auch einmal den Schritt in anderen Musikstile wagen“, so die 2. Vorsitzende Birgit Haas.

Davon verspricht sich der Heimat- und Verschönerungsverein Straßenhaus nicht nur eine Erweiterung des Zielpublikums, sondern auch ein bunteres Angebot für interessierte Bürger.

Unter dem Motto “Rock im Pavillon“ startete am Samstag (10.8) also das Versuchsprojekt, welches bei guter Resonanz gern im nächsten Jahr wiederholt wird. Der Verein realisiert seine Angebote mit Spenden und der tatkräftigen Hilfe der Mitglieder, sowie weiterer Vereine, die auch bei „Rock im Pavillon“ mit viel Engagement beim Getränkeverkauf und Aufbau halfen.

„Für diesen Sommer sind noch weitere Veranstaltungen geplant, so zum Beispiel ein Konzert des Westerwald-Orchesters Oberlahr“, versprach Haas.

Die Bürgermeisterin war stolz darauf, dass das Rockkonzert komplett durch ortsansässige Mitbürger gemanagt wurde: Von der Plakatgestaltung über die Suche nach auftrittswilligen Künstlern bis zu den freundlichen Grillmeistern lag die Arbeit in Straßenhäuser Hand.

Als um 18 Uhr die neu gegründete Band „Goldfield“ aus Höhr-Grenzhausen mit ihren Heavy Metal Songs auf der Bühne startete, versetzte sie die Zuhörer in Verzückung. Die sechs Musiker, Adrian Grabbe, Benedikt Goebel, Marius Jung, Matthias Schmidt, Pascal Cizaire und Tim Woll spielten so klar und routiniert zusammen, dass niemand glauben wollte, dass dies der erste öffentliche „Goldfield“ -Auftritt war.

Der Neuentdeckung folgte mit „Kunstfehler“ künstlerisches Eigengewächs: Kevin Emmerichs und Matthias Schulz sind in Straßenhaus gebürtig. Seit zehn Jahren macht das Duo gemeinsam Musik mit Gitarre und Cajon und mit frischen und frechen Texten, konsequent selbstgeknüpft. Songs wie „Tequila Party“ und „Ich bin vergesslich“ tragen deutlich biographische Züge.

Auf dem besten Weg, Einheimische zu werden, sind die schwarz gewandeten Jungs der Punk Rock Band „Errol Flynn“. Zwar stammen die vier routinierten Musiker aus dem Saarland, aber Bassist Richard Hermann wohnt seit vier Jahren in Niederhonnefeld. Für seine Mitstreiter, die Gitarristen Jürgen Müller und Berti Kelter sowie den Schlagzeuger Stefan Klasen ist auch noch Platz in der Region. Zumal die Vier den Kurpavillon mit Punkrock, Rock’n Roll und Country Songs dröhnen ließen und dem Publikum eine mitreißende Bühnenshow boten.

„Errol Flynn“ - benannt nach dem berühmten Hollywood-Schaupspieler – beschreibt ihren Stil mit einer Mischung aus Punk und Rock´n Roll. Auch Country- oder Bluestöne schwingen mitunter in diesem Potpourri mit. In 19 Jahren Bandgeschichte haben Richie, Jürgen, Bertie und Stefan ihren eigenen Stil entwickelt, der, so Richie, „eben nach Errol Flynn klingt“.

„Unser Repertoire besteht zu fast einhundert Prozent aus eigenen Songs, den Rest decken Rock-Klassiker – unter anderem von den Stones – ab“, beschreibt Jürgen das Programm des Abends. Musik, das merkt man ihnen an, ist für die vier Musiker nicht nur Hobby, sondern Passion. Zwei Gitarren, Schlagzeug und Bass stellen das rock-typische Handwerkzeug von “Errol Flynn“ dar, ab und zu ergänzt von den Klängen einer Mandoline.

Kleine Auftritte mit viel Publikumsnähe, wie hier in Straßenhaus, werden mit viel Spaß und Engagement absolviert, denn „das gänzliche Fehlen jeglicher Anonymität ist auch für die Musiker toll“, so Bertie. Fast zwei Stunden rockten sie dann die Bühne des Pavillons und wurden vom Publikum dabei mit viel Motivation unterstützt.

Für alle Open-Air-Begeisterten bleibt zu hoffen, dass derartige Veranstaltungen auch im nächsten Jahr das Musikangebot des Heimat- und Verschönerungsvereins Straßenhaus ergänzen werden. Das Kurkonzert für Junge und jung Gebliebene wurde bei freiem Eintritt generationenübergreifend angenommen, sogar einige Bewohner des benachbarten Seniorenheims rockten begeistert mit. Der Heimat- und Verschönerungsverein Straßenhaus e.V. hat mit der für ihn außergewöhnlichen Veranstaltung voll ins Schwarze getroffen. Eva Ziener und Helmi Tischler-Venter
     
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