NR-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Neuwied
Nachricht vom 09.11.2013
Region
Benzingenerator statt Strom: Vater und Sohn erlitten Rauchvergiftungen (aktualisiert)
Kleinmaischeid. Weil er aus nicht genannten Gründen zurzeit in seinem Wohnhaus keinen regulären Strom bezieht, hat sich ein 48-jähriger Hausbesitzer einen mit Benzin betriebenen Stromgenerator in die Wohnung gestellt. Das ging nicht lange gut: In der Nacht zum Freitag (8.11.) hatten sich so viele Abgase in der Wohnung gesammelt, dass es zu einem Noteinsatz von Polizei und Feuerwehr kam.
Mit Atemschutzausrüstung mussten Feuerwehrleute Vater und Sohn aus dem mit Abgasen gefüllten Haus holen. Foto: ArchivDer Mann lebte auch nicht alleine in dem von der Stromversorgung abgeschnittenen Haus. Mit ihm hielt sich zumindest zeitweise sein 13-jähriger Sohn dort auf. Der Junge hat auch in der Nacht den Notruf abgesetzt.

Durch die von dem Stromgenerator entstandenen Abgase erlitten der Mann und der 13-jährige Junge in der Nacht Rauchvergiftungen und mussten zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden.

Die Feuerwehr war neben der Polizei Straßenhaus mit 35 Kräften im Einsatz. Gegen den Vater wurde ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet. Dem Vernehmen nach wurden Vater und Sohn mittlerweile in Spezialkliniken nach Wiesbaden und Bonn verlegt. Möglicherweise waren die Rauchgasvergiftungen doch schwerer als zunächst angenommen.

Wie aus dem Ort zu erfahren war, sollen die Verhältnisse in dem Haushalt schon seit längerem schwierig gewesen sein. Der Junge lebte eigentlich bei seiner Mutter in Thalhausen. Finanzielle Probleme beim Vater soll es schon länger gegeben haben. In dem Haus befanden sich in der Ereignisnacht auch noch zwei Hunde.

Die in Tahlhausen lebende Mutter wurde noch in der Nacht über das Unglück informiert. Sie fuhr nach Kleinmaischeid. Ihr Sohn und ihr getrennt lebender Mann wurden zu der Zeit schon von Ärzten versorgt. Die Frau nahm die Hunde mit, sonst wären sie von der Polizei in ein Tierheim gebracht worden. Es heißt, der Strom sei erst kurz vor dem Ereignis abgestellt worden. In dem Haus habe es Öl- bzw. Holzöfen gegeben, mit denen man hätte heizen können.
Nachricht vom 09.11.2013 www.nr-kurier.de