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Nachricht vom 23.11.2013 |
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Region |
Demos in Neuwied gegen den Bahnlärm gehen weiter |
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Bahnlärmgegner rechts- und linksrheinisch weiterhin geschlossen und aktiv In Neuwied sprach die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN, Jutta Blatzheim-Roegler (MdL). |
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Kreis Neuwied. Der Bahnlärm und die Erschütterungen insbesondere durch den Güterfrachtverkehr (nicht nur Züge der Deutschen Bahn) halten unvermindert an. Trotz vieler politischer Versprechungen und Verständnis für Betroffene an der Bahn lebende Bürger, passiert ist bis jetzt kaum etwas. Bürgerinnen und Bürger des Kreises Neuwied, aber auch den linksrheinischen Gemeinden, demonstrieren geschlossen weiter.
So erneut im November auf dem Neuwieder Bahnhofsgelände. Anwesend waren viele Betroffene mit ihren aussagekräftigen Schildern und Transparenten. Hinzu kamen Landespolitiker, u. a. die Landtagsabgeordnete der GRÜNEN, Elisabeth Bröskamp, sowie die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Mainzer Landtag, Jutta Blatzheim-Roegler. Sie ist zugleich die Sprecherin der GRÜNEN für Mobilität, Verkehr und Tourismus.
Ferner waren u.a. anwesend der der 1. Vorsitzende vom „Verein zum Schutz gegen Immissionen im Neuwieder Becken e.V.“, Gunter Fröhlich, sowie auch der Vorsitzende „BIN gegen Bahnlärm“ aus Weißenturm, Rolf Papen. Sie sprachen erneut die vielen diversen Problemfelder an, von denen Bahnanlieger betroffen sind. Im Kern bleiben weiterhin die Forderungen bestehen, wie es der 1. Vorsitzende der Interessengemeinschaft "Schutz gegen Bahnlärm und Erschütterungen" e.V. aus Bad Hönningen, Franz Breitenbach, mit seinen Vorstandsmitgliedern bereits vor Monaten formulierte: „Wir leiden 24 Stunden unter einem ohrenbetäubender Lärm, Tag und Nacht, bis 110 dB(A). Erschütterungen, die bis ins Mark dringen und Häuser zerstören. Immobilien, die im Wert verfallen, Häuser, die leer stehen. Der Lärm macht uns und andere krank und führt zu Herzinfarkten, Schlaganfällen, etc..“
„Lärm ist ein Eingriff in das Eigentum. Was wir u.a. fordern: Nachtfahrverbot für den Güterverkehr. Reduzierung der Geschwindigkeit für Güterzüge bei Ortsdurchfahrt auf 50 km/h. Modernisierung der Schienenwege und Fahrzeuge auf aktuellen Stand der Technik. Umsetzung aktiver Lärmschutzmaßnahmen in allen betroffenen Gemeinden. Finanzierung des Lärmschutzes und der Lärmfolgekosten nach dem Verursacherprinzip“.
Sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte während ihrer Wahlkampfrede in Koblenz am 12.9.2013: "Die Zahl der Züge wird immer mehr, da müssen wir was machen. Ich verstehe den Unmut der betroffenen Bürger. Hier muss seitens der Investitionen für Lärmschutz auch was passieren." Diese und andere Sachargumente trug Rolf Papen bei der Demo in Neuwied vor.
Zudem erklärte Gunter Fröhlich aus Neuwied u.a.: „Neben der Absichtserklärung der Deutschen Bahn, bis 2020 die Waggons in ihrem Bestand, DB Schenker Rail, auf die leisere LL Sohle umzurüsten und der damit verbundenen Erläuterungen von Vertretern der Regierung, diese Umrüstung finanziell zu stützen, brauchen wir eine politische Lösung.
Die zehn größten Waggonhalter mit Zulassung in Deutschland halten ca. 240.000 Waggons, „Schenker Rail“ gehören davon ca. 90.000, bleiben also alleine bei den nächsten neun größten Haltern ca. 150.000 Waggons, auf die durch diese angekündigten Maßnahmen kein Einfluss ausgeübt wird. Nur wenn es hier durch die Politik klare Vorgaben gibt, die auch alle anderen Halter dazu verpflichtet, ihre Waggons umzurüsten, können wir mit einer gewollten Reduzierung durch lärmmindernde Bremsanlagen zufrieden sein. Es bestehen noch erhebliche deutliche Defizite zur wirkungsvollen Reduzierung des Bahnlärms“.
Sehr deutlich brachte es die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN, Jutta Blatzheim-Roegler (MdL), auf der "Bahn-Demo" in Neuwied auf den Punkt: Ich möchte nochmals betonen, dass gerade im Mittelrheintal der Lärm für die Bewohnerinnen und Bewohner unzumutbar ist.
Längst gibt es genügend Studien, u.a. vom Bundesumweltamt, die belegen, dass die Dauerbelastung durch Lärm krank macht. Vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und die Einschränkung der Leistungsfähigkeit wurden in den Untersuchungen festgestellt. Deshalb ist es richtig und wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger für ihre Rechte auf die Straße gehen. Nötig sind:
1. Sofortmaßnahmen: Reduzierung der Lärmquellen (niedrige Schallschutzwände, Schienenstegdämpfer) am Gleis und die Umrüstung auf leisere Bremsen, ausreichende regelmäßige Wartung der Gleise und Weichen durch die Deutsche Bahn, Geschwindigkeitsreduzierungen, vor allem nachts.
2. Ertüchtigung und Nutzung von bestehenden Ausweichtrassen
3. Prüfung, inwieweit eine alternative Güterverkehrstrasse parallel zur A 61, A 3 oder zur bestehenden Schnellbahntrasse realisiert werden kann. Seit vielen Jahren setzen sich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gegen den wachsenden Bahnlärm im Mittelrheintal ein.
„Ebenso stehen die Auswirkungen der Erschütterungen durch die durch das Rheintal rasenden Züge in unserem Fokus. Innerhalb des Transeuropäischen Netzes gehört "die Rheinschiene" zu den meist befahrenen Streckenabschnitten. Rund 400 Züge, davon bis zu 150 nächtliche Güterzüge, rattern durchs Rheintal. Als Verkehrs- und tourismuspolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Rheinland-Pfalz weiß ich auch um die Bedrohung der touristischen Infrastruktur durch den Bahnlärm“, soweit Jutta Blatzheim-Roegler.
Pressemitteilung Elisabeth Bröskamp (MdL) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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Nachricht vom 23.11.2013 |
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