NR-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Neuwied
Nachricht vom 27.02.2014
Region
Wenter Jecken begannen Wieverfastelovend mit Gottesdienst
Die Windhagener Karnevalisten „senge un bedde (singen und beten…) vor den jecken Aktivitäten an Weiberfastnacht in der Pfarrkirche St. Bartholomäus. Danach ging es durch das jecke Wenten.
Fotos: Erwin HöllerWindhagen/Wenten. Während in anderen Fasteleerecken die Jecken, allen voran natürlich die Frauen, an Wieverfastelovend noch schlummern oder ihre Zeit mit Schminken verbringen, ist man im Karnevalsdorf Windhagen (Wenten) schon früh auf den Beinen. Die Glocken der Pfarrkirche St. Bartholomäus läuten die tollen Tage ein und die Karnevalisten versammeln sich seit fast einem Vierteljahrhundert traditionell zur kölschen Fastelovendsmess.

So machte sich am Schwerdonnerstag Prinz Horst I. und Prinzessin Elfi I. (Müller) von der kirchennahen Hofburg auf den Weg zur Kirche. Mit dabei war die Hofkapelle, der Musikverein Harmonie. Im Kirchenrund war ein Großteil der Besucher auch wieder bunt kostümiert und das ist auch so gewollt. Nach dem Einzug mit Pfarrvikar Ulrich Olzem und Diakon Stephan Schwarz nahm das Prinzenpaar sowie KG-Vorsitzender Jan Ehrhardt und Sitzungspräsident Dennis Heinemann Platz im Altarraum.

Während sich die Gesichter der Karnevalisten im Laufe der Jahre geändert haben, ist der Bürgermeister immer noch derselbe: Josef Rüddel hatte als oberster Bürger(meister) natürlich auch einen Ehrenplatz in Altarnähe. „Herr, Du häß injelade" (Herr du hast eingeladen…) nach der Melodie „Ein Haus voll Glorie schauet…) wurde von den Harmonisten als Eröffnungslied des Gottesdienstes gespielt. Pfarrvikar Ulrich Olzem entschuldigte sich für den verspäteten Beginn der Messe.

Dieser hat auch nicht am Geistlichen gelegen: das SWR-Radio nahm einen Sendebeitrag zur Kölschen Mess auf, der danach live vom Aufnahmewagen bei der Kirche über den Äther gesendet wurde. In seiner Ansprache verwies Pastor Olzem auf die Bedeutung der Eucharistie, bei der sich Himmel und Erde begegnen würden. Keine Religion habe ihren Gott so nahe, wie die Christen, die dem „Herrjott" bei jeder Messe nahe kommen. Und der Herrjott allein sei auch der Grund für jede Freude. Jesus selbst habe gesagt: „Mat üüch kein Sorje um morje“ („Macht euch keine Sorgen um Morgen!")

Nach dem Gottesdienst versammelten sich Kirchenbesucher, Geistliche und Karnevalisten noch zu einer kurzen Schunkelrunde vor der Kirche. Danach starteten die Klaavbröder ihren Rundgang durch die Ortsgemeinde. Auftakt war im Einkaufsmarkt „Hecken", wo Altkarnevalist Fritz Hecken zusammen mit seinem Sohn Jürgen die Besucher erwartete. Nächste Stationen der Klaavbröder-Tour waren die beiden Kindertagesstätten. Dann ging es weiter zu den Pänz der Erich Kästner Grundschule, die im Forum für die jecken Besucher ein stimmungsvolles Liedprogramm vorbereitet hatten. U.a. standen auch die Sparkassen und weitere Gewerbebetriebe auf dem eng gestrickten Besuchsprogramm der Karnevalisten. Überall wurden die Klaavbröder nett empfangen und es war für eine Stärkung gesorgt. Das Prinzenpaar revanchierte sich mit Süßigkeiten, Strüssjer und Orden.


     
Nachricht vom 27.02.2014 www.nr-kurier.de