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Nachricht vom 03.03.2014 |
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Region |
Umzug mit Völkerwanderung in der Badestadt |
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Das nennt man Luxus: In Bad Hönningen konnten die Zugzuschauer das Treiben auf der Straße gesellig vom Tresen aus verfolgen. Durch die Fußgängerzone führte die Route und dort vorbei an den vielen urigen Kneipen, die am Veilchendienstag keinen Mangel an Besuchern hatten. |
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Von der Rheinbohler Seite der Stadt aus gings los. Die Polizei sperrte die Innenstadt ab wie ein Notstandsgebiet. Aber was dort geschah sah in keinster Weise nach Notstand aus.
Die Zugordner hatten alle Hände voll zu tun, die vielen Wagen und Fußgruppen einigermaßen gleichmäßig durch die Gassen zu lotsen. Immer wieder mussten Zwischenstopps eingelegt werden, die von allen zum Tanzen und Schunkeln genutzt wurden. Von den Wagen flogen Kamellen und Süßigkeiten eimerweise. Die Stadtsoldaten versorgten die vom Jubeln und Alaaf-Rufen strapazierten Zuschauer mit Würstchen aus der Gulaschkanone.
Witzige Ein-Mann- bzw. Ein-Frau-Gruppen lenkten zwischen den Großgruppen die Blicke auf sich: Angela Merkel humpelte winkend im Zug mit und ein schwarz gekleideter älterer Herr mit Bischofsmütze demonstrierte auf einem klapprigen Fahrrad die „neue Bescheidenheit“, wohl eine Anspielung auf den Luxuskarossen fahrenden Limburger Bischof Tebartz-van Elst.
Den krönenden Abschluss im Umzug bildete Prinz Jürgen IV. auf einem prächtigen Wagen, symbolisch gezogen von zwei weißen Pferden. Dabei sah die eigentliche Zugmaschine, ein historischer Ursus-Traktor, noch imposanter aus als die Vierbeiner. Kaum hatte der Zug die Altstadt passiert, setzte sich eine Völkerwanderung in Bewegung, um schnell auf die andere Seite der Bahnstrecke zu kommen. Dort konnte man den kompletten Karnevalszug noch einmal durch die Straßen ziehen sehen, bevor er an der Festhalle sein Ende fand. Holger Kern |
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Nachricht vom 03.03.2014 |
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