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Nachricht vom 11.03.2014
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Angelika Milster beeindruckte in der Marktkirche Neuwied
Man kennt Angelika Milster als Musical-Sängerin. Die Rolle der Katze Grizabella ist untrennbar mit ihrer Person verbunden. Doch die Milster hat viele Facetten: Sie kann auch Klassik und Kirchenmusik überzeugend interpretieren.
Angelika Milster in der Marktkirche in Neuwied. Foto: Wolfgang TischlerNeuwied. Von dem umfassenden Repertoire Angelika Milsters überzeugten sich die Zuhörer in der Neuwieder Marktkirche am Dienstagabend (11. März). Die Künstlerin liebt Kirchenkonzerte, die besondere Atmosphäre, Akustik und das Publikum bei diesen Auftritten. Das kam authentisch rüber in atmosphärisch stimmigen Liedern wie dem „Vater unser“ oder „Kyrieeleison“.

Mit Schwung und Humor verzauberte „La Milster“ ihr Publikum auch mit anekdotischen Erinnerungen an ihre Kindheit, zum Beispiel wie der Großvater beim Vorsingen den Text des Wiegenlieds „Guten Abend, gute Nacht“ einfach veränderte. Die Sängerin interpretierte dieses Lied sehr gefühlvoll und zart. Während ihre Stimme bei Arien in italienischer oder lateinischer Sprache wie „Caro mio ben“, „Miserere nobis“ oder „Donna nobis pacem“ kraftvoll in die Höhe schwang und das Kirchenschiff mit Klang ausfüllte.

Gänsehautgefühl kam auf bei den inbrünstig gesungenen und präzise artikulierten Liebesliedern. Mozarts „Gold von den Sternen“ oder „Du bist wie der Wind“ ließen so manchen Zuhörer zum Taschentuch greifen.

Neben der mächtigen Stimme der Milster beeindruckte auch die gefühlvolle Orgelbegleitung des Organisten Jürgen Grimm. Mit gutem Grund zählt Jürgen Grimm zu den gefragtesten Begleitern und Arrangeuren in Deutschland. Bei der Begleitung von Pete Seegers „leider immer noch aktuellen“ Antikriegsliedes „Sag mir, wo die Blumen sind“, intonierte Grimm zu der Strophe „Sag, wo die Soldaten sind“, einen zackigen Marsch auf der Kirchenorgel.

Angelika Milsters Credo „Menschen, die Menschen lieben, sind die glücklichsten Menschen der Welt“, fand seine gesangliche Entsprechung in dem Musical-Song: „People who need people are the luckiest people in the world“.

Weniger bekannt als die Hymne „Jerusalem“ ist Hildegard Knefs Chanson „Die Welt war jung“. Beide Lieder wurden von der Sängerin eindrucksvoll vorgetragen. Das Publikum spürte, dass sich „die Milster“ nach 45 Berufsjahren wirklich über den Auftritt freute, dass das keine Floskel bei der Begrüßung gewesen war. Mit stehenden Ovationen wurde der Star dafür belohnt. Das Publikum seinerseits wurde mit Zugaben belohnt: Die von allen ersehnte Mondlicht-Arie „Memory“ der Grizabella und – sehr stimmungsvoll und passend – die Verabschiedung mit Matthias Claudius Abendlied „Der Mond ist aufgegangen“ beendeten das besondere Kirchenkonzert. Tischler
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