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Nachricht vom 23.03.2014
Region
Auf der Suche nach Energie im Rasselstein-Hammergraben
Der Weltwassertag am 22. März war für einen kleinen Kreis von Experten in Neuwied Anlass, nach weiteren Wegen zu suchen, aus Wasserkraft Energie zu gewinnen. Vielleicht – so glauben sie – haben sie im alten Hammergraben von Rasselstein eine zusätzliche Möglichkeit gefunden.
Blick auf ein funktionierendes Wasserkraftwerk in Olching in Bayern. Foto: WikipediaDer Weltwassertag stand unter dem Motto “Wasser und Energie“ - zwei Komplexe, die eng miteinander verbunden sind und in gegenseitiger Abhängigkeit stehen. Zugang zu einer sicheren Wasser- und nachhaltigen Energieversorgung sind Grundvoraussetzungen für ein menschenwürdiges Dasein. In vielen Teilen der Welt ist beides nicht gesichert.

Knapp eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser und 1,5 Milliarden keine Elektrizitätsversorgung. Wasser und Energie sind zudem wichtige Faktoren für die Nahrungsmittelproduktion und wirtschaftliche Entwicklung. Alle Prognosen und Szenarien weisen auf einen steigenden globalen Bedarf nach beiden Ressourcen hin.

Die Zusammenhänge zwischen Wasser und Energie sind vielfältig. Wasser spielt eine wichtige Rolle bei der Gewinnung von Energie-Rohstoffen und bei der Elektrizitätserzeugung. Auf der anderen Seite verbrauchen Wasserversorgung und landwirtschaftliche Bewässerung Energie.

Der Tag des Wassers 2014 sollte auf diese Zusammenhänge aufmerksam machen und für deren Berücksichtigung in wasser- und energiepolitischen Strategien und Maßnahmen werben.

Das diesjährige Thema des Weltwassertages war auch der Anlass für ein Treffen am Hammergraben in Neuwied: Die Stadtwerke Neuwied, die Energiegenossenschaft Wawiso und die Kreisverwaltung Neuwied wollen gemeinsam mit der Firma Rasselstein ausloten, ob der Werksgraben wieder für die Energieerzeugung genutzt werden kann.

Bis in die 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts haben hier zwei Turbinenanlagen das Werk mit Strom versorgt. Der ehemalige Standort am Mittellauf des Hammergrabens ist heute überbaut. Das Kraftwerk nahe dem Wiedhafen ist wohl kurz nach dem Bau des Hochwasserdeiches aufgegeben worden.

Die Teilnehmer am Ortstermin waren sich aber einig, das Potenzial, welcher der Hammergraben für eine Stromerzeugung bietet, näher zu untersuchen. Wenn Wasserkraft wirtschaftlich und mit den gewässerökologischen Zielen vereinbar genutzt werden kann, soll dieses Potenzial nicht länger brach liegen.

Hintergrund: Wasserkraft
• Im Landkreis Neuwied wird an sieben Standorten die Kraft des Wassers zur Energieerzeugung genutzt. An Wied, Saynbach und Holzbach sind Wasserkraftanlagen zu finden. Ungefähr 1.400 Kilowatt elektrische Leistung mit einem Arbeitsvermögen von 4.300 Megawattstunden pro Jahr sind zurzeit installiert. Dabei ist die Anlage der Süwag in Altwied mit einer installierten Leistung von 930 KW die größte Anlage.
• Ausbaumöglichkeiten für die Wasserkraft sind im Landkreis Neuwied - wie in Deutschland insgesamt - nur noch in beschränktem Maße möglich. Durch neue Technologien wie Wasserkraftschnecke oder moderne Wasserräder können in der heutigen Zeit auch kleinere Gewässer wieder zur Erzeugung von Strom genutzt werden.
 
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