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Nachricht vom 10.04.2014 |
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Region |
IHK Koblenz sieht viele Schulen in ihrem Bestand gefährdet |
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Fast jeder zweite Schulstandort im Bezirk der IHK Koblenz könnte mittelfristig in seinem Bestand gefährdet sein, weil Schüler fehlen. Das geht aus dem aktuell von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz veröffentlichten „IHK-Schulatlas“ hervor. Im Jahr 2020, so die IHK, gebe es 21.000 Schüler weniger geben als heute – das entspricht einem Rückgang um 14 Prozent. |
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Im „IHK-Schulatlas“ hat die IHK Koblenz die mögliche Rückwirkung der demografischen Entwicklung auf die verschiedenen Schularten analysiert und Prognosen für die Regionen im nördlichen Rheinland-Pfalz erstellt.
Danach werden im Schuljahr 2020/21 vor allem die Realschulen Plus nicht mehr die Schülerzahl erreichen, die das Land Rheinland-Pfalz als Soll-Vorgabe festlegt. Es könnten dann fast alle Standorte der Realschulen Plus unter die kritische Bestandsgrenze fallen.
Bei den Grundschulen könnte es fast die Hälfte sein. Unter den Integrierten Gesamtschulen im IHK-Bezirk haben laut IHK schon heute fast alle Standorte Bestandsprobleme – ohne dass mittelfristig eine Trendumkehr zu erwarten wäre.
Einzig unter den Gymnasien wird sich der Prognose zufolge ein Großteil gegen die demografische Entwicklung behaupten können.
Wie die Entwicklung der Schülerzahlen an den betrachteten Schulen tatsächlich verlaufen wird, ist allerdings laut IHK von zahlreichen unterschiedlichen Faktoren abhängig – von politischen, infrastrukturellen wie auch individuellen Entscheidungen.
Der „IHK-Schulatlas“ zeigt deshalb auf der Basis der aktuellen demografischen Daten im Mittel lediglich einen Trend auf.
Die IHK Koblenz möchte mit den prognostizierten Trends eine Diskussion um tragfähige Lösungen in Gang setzen. „Das ist im Interesse der Bevölkerung, aber auch der regionalen Wirtschaft“, so Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK Koblenz. Denn: „Ein Rückbau der Schulinfrastruktur ist immer auch ein Risiko für die Attraktivität einer Region und damit für die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft.“
Die allgemeinbildenden Schulen bringen den Nachwuchs der dualen Ausbildung und damit die Fachkräfte von morgen hervor.
Schon jetzt suchen nach Erkenntnissen der IHK viele Unternehmen händeringend nach qualifizierten Mitarbeitern. Daher sei es zwingend notwendig, dass auch ländliche Räume für Familien attraktiv bleiben, so Rössel weiter. Eine gute Bildungsinfrastruktur sei mit entscheidend dafür, dass Fachkräfte sich für eine Region als möglichen Wohn- und Arbeitsort entscheiden.
Die IHK Koblenz setzt sich dafür ein, dass möglichst viele Schulstandorte bestehen bleiben können. Dafür müssen aus Sicht der IHK die Vorgaben für die Mindestschülerzahlen je Klasse und zur Zügigkeit von Klassenstufen stärker abgesenkt werden als bisher vorgesehen.
„Die Landesregierung wird mit Blick auf die demografische Entwicklung um eine Anpassung der Soll-Vorgaben und eine Neukalkulation der Kosten für ein flächendeckendes Schulangebot nicht herum kommen“, stellt Rössel fest.
Gleichzeitig hebt IHK-Hauptgeschäftsführer Rössel hervor: „Eine Zusammenlegung von Schulen gleicher Schulart wird in letzter Konsequenz nicht zu vermeiden sein.“ Dabei dürfe die Zugehörigkeit von Schulen zu verschiedenen Kommunen oder Kreisen kein Hindernis sein. „Man muss sich dringend von einem gewissen Kirchturmdenken verabschieden“, so Rössel weiter. „Ein hochwertiges Schulangebot wird nur dann sicherzustellen sein, wenn die Kommunen künftig stärker zusammenarbeiten.“
Ein weitere Frage stellt sich für die IHK Koblenz zudem mit Blick auf die Integrierten Gesamtschulen: „Wenn man die Konkurrenz der Schularten sowie die laufenden Kosten betrachtet, ist aus unser Sicht kritisch zu prüfen, ob die Integrierten Gesamtschulen nicht ein verzichtbares schulpolitisches Experiment darstellen“, so Rössel.
Auch wenn zum heutigen Zeitpunkt insgesamt noch nicht klar ist, welche Schulstandorte konkret in Frage stehen werden, zeichnet sich eines deutlich ab: „Die aktuelle Bildungsinfrastruktur wird in Zukunft so nicht mehr aufrechtzuerhalten sein“, macht auch IHK-Präsident Manfred Sattler klar. Neben den Schülerzahlen spielten dabei für die Kommunen auch die Kosten des Schulbetriebes eine Rolle. Sattler: „Wir müssen dringend darüber sprechen, wie die Schulversorgung in Zukunft aussehen kann.“
Die IHK Koblenz fordert alle Entscheidungsträger auf, in einen stärkeren und öffentlich geführten Dialog zu treten über sinnvolle Klassengrößen, tragfähige Schulstandorte und eine nachhaltige Infrastrukturplanung.
Mehr Informationen und die Auswertungen im Einzelnen unter
www.ihk-koblenz.de, Dok.-Nr. 116772. |
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Nachricht vom 10.04.2014 |
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