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Nachricht vom 21.04.2014 |
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Region |
Bahnlärm verbindet und macht wütend |
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Von Wiesbaden über den Rheingau bis Bonn: Region kämpft gemeinsam gegen die lauten Güterzüge. Die örtlichen Bürgerinitiativen rufen zur Teilnahme an der Demonstration am 10. Mai in Rüdesheim auf. |
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Neuwied. „Bahnlärm verbindet und macht wütend“, sagt der Vorsitzende des Neuwieder Vereins zum Schutz gegen Immissionen, Gunter Fröhlich, mit fester Betonung und einem vielsagenden Augenzwinkern: „Denn unsere Region hat sehr genau hingehört, als die Lobbyisten der Güterwagenhalter unlängst ihr großes ‚Wehklagen‘ über die doch angeblich so ehrgeizigen Pläne der Großen Koalition in Berlin anstimmten und dabei fast schon Krokodilstränen verdrückten.“ Die hatten den engen Zeitrahmen bis 2016 zur Umrüstung mindestens der Hälfte der in Deutschland verkehrenden 180.000 Güterwagen auf die Flüsterbremsen kritisiert.
„Diese Aussagen schweißen die Region in ihrem Protest noch enger zusammen“, ist sich auch der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Hönningen, Michael Mahlert, sicher und betont: „Wir dürfen nicht weiter zulassen, dass uns die Bahn mit Lärmpegeln bis zu 110 Dezibel beschallt und dies vor allem in der Nacht.“
Von Wiesbaden über den Rheingau bis nach Koblenz und Bonn: Die ganze Region kämpft gemeinsam gegen die unerträglich lauten Güterzüge und die tauben Ohren bei der Bahn AG, den privaten Güterwagenhaltern und den politisch Verantwortlichen in Berlin.
„Am 10. Mai 2014, bei der inzwischen dritten großen Anti-Bahnlärm-Demonstration in Rüdesheim am Rhein werden wir ein lautstarkes Signal nach Berlin schicken.“ Die Region ist sich einig in ihrem Protest. Das zeige sich in den Treffen vor der Demonstration. Dort organisieren Vertreter der Bürgerinitiativen des nördlichen Mittelrheintals, aus Weißenthurm, aus Bad Hönningen, aus Neuwied, aus dem Mittelrheintal, aus dem Rheingau und aus Wiesbaden gemeinsam mit Vertretern der Landkreise entlang des Rheins die Demonstration. Nikolaus Roth, OB von Neuwied: „Wir stehen geschlossen zusammen.“
„Es herrscht eine Einmütigkeit, den Lobbyisten der Wagenhalter nicht das Feld zu überlassen“, betont der BI-Vorsitzende von Weißenthurm, Rolf Papen. „Wir lassen es nicht zu, dass die Lobbyisten der Wagenhalter den Berliner Koalitionsvertrag auf Kosten der lärmgeplagten Menschen auf der Rheinstrecke aufweichen“, ergänzt Franz Breitenbach von der Bad Hönninger BI. Er hofft nun auf das von der Landesregierung Rheinland-Pfalz veröffentlichte Rechtsgutachten. Daraus geht hervor, dass nächtliche Geschwindigkeits- oder Durchfahrtsbeschränkungen für laute Güterzüge im Mittelrheintal grundsätzlich sowohl mit dem europäischen als auch mit dem deutschen Recht vereinbar sind. Bei der Demonstration am 10. Mai, ab 13.30 Uhr, will man die Forderung nach Umsetzung des Gutachtens in den Vordergrund stellen.
„Es kann sich niemand mehr hinter Paragrafen verstecken. Jetzt müssen den Worten auch Taten folgen“, darin sind sich die Vertreter der BIs und der Kommunen einig. Güterwaggons, die zu laut sind, müssten rigoros aus dem Verkehr gezogen werden. Damit werde ein Zeichen gesetzt und die erste Forderung der bahnlärmgeplagten Anwohner erfüllt. Weiterhin wollen die BIs aber, dass der Güterverkehr ganz aus dem Rheintal verschwindet. Diese Forderung bleibt bestehen.
„Es ist also ganz wichtig, dass viele Menschen zur Demonstration am 10. Mai nach Rüdesheim am Rhein kommen. Denn nur dann können wir unseren Forderungen Nachdruck verleihen. Also, auf zur Demo am 10. Mai“.
Die drei Vorsitzenden der lokalen BIs, Rolf Papen, Weißenthurm, Franz Breitenbach, Bad Hönningen und Gunter Fröhlich, Neuwied, waren zu den Treffen in Rüdesheim für die Organisation der Demo eingeladen und hatten deutlich machen können auch das nördliche RLP stärker einzubinden. „Damit steht jetzt eine Allianz der BIs und der Kommunen von Wiesbaden bis Bonn als Unterstützer der Demo und im Kampf gegen den Bahnlärm, dies ist ein starkes Signal an die Bahn und die Politik“ sind sich alle einig.
Als Redner bei der Demo stehen der neue hessische Minister für Wirtschaft und Verkehr, Tarek Al- Wazir, Roger Lewentz, Innen und Infrastrukturminister RLP und der Koblenzer Hotelier Hans- Joachim Mehlhorn fest. Auch die Neuwieder Region ist auf dem Podium vertreten, der Neuwieder Musiker und Mitglied des Neuwieder Vereins, Jens Martienssen, wird unter anderem das musikalische Rahmenprogramm gestalten. |
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Nachricht vom 21.04.2014 |
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