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Nachricht vom 05.05.2014 |
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Region |
Neuwied präsentierte Kunst im Karree |
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Die fünfte Auflage der Innenstadtgalerie und das schöne Frühlingswetter lockten scharenweise Interessenten zur Marktkirche und dem Café Auszeit. Einige umliegende Höfe waren extra für das Ereignis geöffnet und herausgeputzt worden. |
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Neuwied. An der Außenmauer der Marktkirche waren provokative Kunstwerke zu sehen: Ein Gemälde, das im Hintergrund den Limburger Dom zeigt, davor Bischof van Elst, der ein orientalisches Paar von der Tür seines Neubaus abwehrt, obwohl die Frau hochschwanger ist. Titel des Bildes. „Lampedusa“. Die Holzplastik daneben zeigt eine Frau im Tschador, die ans Kreuz gekettet ist. Eine weitere plastische Arbeit entstand aus einer Pistole, die zum Pflug umgestaltet wurde mit der Notiz „Da werden Schwerter zu Pflugscharen“.
Die meisten künstlerischen Arbeiten waren jedoch eher dekorativ und versöhnlich in der Aussage. Landschafts- und Blumenmalerei in Aquarell und Acryl dominierte. Für plastische Objekte wurden Steine bearbeitet, Kunststoff verknotet und verformt, Naturmaterialien umgestaltet und zu neuer Aussage kombiniert.
Das Café Auszeit bot neben Bildern, Schmuck und fein gestalteten Porzellangefäßen auch Kaffee, Kuchen, Würstchen und einen Platz zum Sitzen. Im Weinhaus Adams konnte man in den Gewölbekeller zu Designerschmuck und filigraner Keramik hinabsteigen oder zwischen Kunst und Frühlingsblüten essen und Gleichgesinnte treffen.
Der Hof von Schmitt Feuerwehrtechnik erschien in ungewohntem Ambiente: Mehrere bildende Künstler hatten sich mit ihren Werken im Halbkreis aufgestellt. Live-Vorführungen vom Holzschnitzen und Bleifigurengießen zogen Zuschauer an. Eine offene Tür mit Pfeil wies den Weg in das „Kunst-Loft“, in dem Pinsel und Farben zum Selbermachen aufforderten, hinter einem Vorhang im UV-Licht Neonfarben grell aufleuchteten und fein ziselierte Scherenschnitte zu finden waren. Frauen-Portraits verschiedener Epochen zeigten den Weg zu einer Fotografin, die mit umfangreichem Kostüm-Fundus und Blitzlichtanlage für Portrait-Fotos von verkleideten Besuchern bereitstand.
In acht Höfen neben der Marktkirche und im Herrnhuter Viertel waren insgesamt 56 Künstler präsent. Geschickt wurden alte Gemäuer als Ausstellungsfläche für farbintensive Acrylgemälde genutzt und schlanke Holzstelen im Garten aufgestellt. Viel Kunsthandwerk war vertreten: Patchwork, Enkaustik, Web- und Näharbeiten, Metallplastiken, Künstlerkarten, Fotobücher und Schmuck aus verschiedenen Materialien wurden bewundert und gekauft.
Das schöne Frühlingswetter und die Vielfalt der Exponate verlockten zum Bummeln und Unterhalten. Die ausstellenden Künstler waren mit der Resonanz sehr zufrieden und hoffen auf eine Wiederholung der Kunst im Karree. Helmi Tischler-Venter
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Nachricht vom 05.05.2014 |
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