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Nachricht vom 15.05.2014
Kultur
Lars Reichow begeisterte im Heimathaus
Musikkabarettist „erspielt“ Scheck über 5555 Euro für den Kinderschutzdienst Neuwied und begeisterte das Publikum. Der Künstler gab den Neuwiedern Einblick in sein Privatleben.
Foto: PrivatNeuwied. 20 Jahre Kinderschutzdienst Neuwied: Dieser ganz besondere Geburtstag machte jetzt den Besuch eines ebensolchen Gastes möglich. Niemand geringerer als „der Klaviator“ Lars Reichow begeisterte mit seinem Programm „Goldfinger“ die Besucher des voll besetzten Heimathauses. Am Ende der Benefizveranstaltung gab es ein bestens gelauntes Publikum und tosenden Applaus – sowie einen Scheck über 5555 Euro für den Kinderschutzdienst.

Dass sie einmal das Vorprogramm für Lars Reichow gestalten würden, hätten sie sich vor Kurzem noch nicht vorstellen können, bekannten Wilbert Peifer, Geschäftsführer des Heilpädagogisch-Therapeutischen Zentrums (HTZ) Neuwied und Landrat Rainer Kaul im Rahmen ihrer Begrüßungsworte augenzwinkernd. Ein Kompliment, das der Musikkabarettist gerne zurückgab: „Mit diesen Männern würde ich jederzeit auf Tournee gehen.“ Das HTZ ist Träger des Kinderschutzdienstes, der Neuwieder Landrat übernahm die Schirmherrschaft über die Abendveranstaltung. Ohne zu zögern, so wie auch Lars Reichow vom Geburtstagsprojekt nicht überzeugt werden musste. Nach nur wenigen Sekunden Bedenkzeit, freute sich Kaul, habe der Künstler zugesagt: „Der Kinderschutzdienst ist mir wichtig.“

Den Weg geebnet für den hohen Besuch hatte Lotto Rheinland-Pfalz mit Sitz in Koblenz. Die Stiftung arbeitet mit verschiedenen Künstlern zusammen, deren Gage sie bezahlt, und „entsandte“ Lars Reichow in die Deichstadt, wo er das Publikum mit großer Bühnenpräsenz und Mutterwitz in seinen Bann zog. Und dies vom ersten Augenblick an. Ein Lied für die Neuwieder Frauen stand zunächst auf dem Plan, in das auch die Zuhörer mit Lauten wie „Huhu“ einfallen konnten (Reichow: „Ich habe es selten so schön gehört!“).

Spannende Einblicke ins Privatleben gewährte der Entertainer aus Mainz. So liegt seine Gattin des Abends gern auf dem Sofa, mit einem voluminösen, guten Buch. Auch er greift dann zur Lektüre, war zu erfahren: Der „kleine Artikel des ADAC über Bremsen“ hat es ihm angetan und kann nicht oft genug gelesen werden. Überhaupt: „Eine gute Ehe braucht kein Gespräch mehr.“ Auch der Nachwuchs hüllt sich pubertätsbedingt gern in Schweigen: „Wir haben einen Jugendlichen zuhause liegen.“ Dass er noch lebe, sei daran zu bemerken, dass die Schokolade verschwinde. Die Papierchen finden sich dann zerknüllt unterm Sitzsack wieder, auf dem der Jugendliche chillt.

Große Bedeutung hatte die Resonanz auf seinen Song „Ich möcht´ ein Schweizer sein“ - in atemberaubendem Tempo gespielt, inklusive Jodeleinlagen. Hiermit würde er auch gerne im Ausland Erfolge feiern wollen, ließ der Künstler wissen, „allerdings möchte ich das abhängig machen von Neuwied.“

Viel Stoff zum Ablachen. Doch nicht „nur“ den hatte Reichow im Gepäck. Auch emotionaler Tiefgang kam nicht zu kurz, Lieder und Geschichten, die das Publikum berührten und den Abend schließlich zu einer rundum gelungenen Veranstaltung machten. Ohne Zugabe wollten die Besucher des Heimathauses den Künstler nicht gehen lassen. Und das besondere Highlight am Schluss: ein großer Scheck über 5555 Euro. Das Eintrittsgeld wurde von der Lotto Rheinland-Pfalz-Stiftung großzügig auf diesen Betrag aufgestockt und dem Team des Kinderschutzdienstes Neuwied überreicht.
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