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Nachricht vom 20.05.2014 |
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Wirtschaft |
IHK klagt trotz guter wirtschaftlicher Lage |
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Die rheinland-pfälzische Wirtschaft präsentiert sich zum Frühjahr 2014 weiterhin in einer sehr guten Verfassung. Konkret bewerten mehr als 90 Prozent der Unternehmen ihre momentane Situation als befriedigend oder gut. Das ist das Ergebnis der Frühjahrsumfrage der Industrie- und Handelskammern in Rheinland-Pfalz. |
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Hinsichtlich ihrer weiteren wirtschaftlichen Entwicklung äußern sich die Betriebe zwar etwas zurückhaltender als zu Jahresbeginn. Das IHK-Konjunkturklima bleibt aber auf dem stabil hohen Niveau von 126 Punkten. Das sind die zentralen Ergebnisse der jüngsten Konjunkturumfrage der rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern (IHKs), an der sich rund 1.000 Unternehmen mit fast 240.000 Beschäftigten aus allen Branchen und Regionen beteiligt haben.
Mittelfristig sieht die Wirtschaft auch Konjunkturrisiken: Der Anteil der Unternehmen, die den Fachkräftemangel und steigende Arbeitskosten als Gefahr für ihre wirtschaftliche Entwicklung nennen, nimmt kontinuierlich zu. Zudem machen sich die Exporteure verstärkt Sorgen um den Auslandsabsatz, nicht zuletzt wegen der weiterhin angespannten Situation im Krim-Konflikt.
Die Bereitschaft der Unternehmen zur deutlichen Ausweitung von Investitionen und Beschäftigung bleibt aktuell begrenzt.
„Es ist offensichtlich, dass Risiken für die weitere konjunkturelle Entwicklung bestehen und tendenziell zunehmen“, sagt Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK Koblenz. „Umso schwerer wiegt, dass die Politik der Stärkung der Wirtschaft aktuell keinerlei Aufmerksamkeit schenkt.“
Auf bundespolitischer Ebene bereiten vor allem die anstehenden Entscheidungen zu Rente mit 63, Mütterrente und Mindestlohn den Unternehmen Sorgen. „Diese Vorhaben werden den Fachkräftemangel weiter verschärfen und über die hohen Kosten spätestens mittelfristig die Wachstumsdynamik dämpfen“, kritisiert Arne Rössel.
„Auch auf Seiten der Landespolitik scheint die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft keine Priorität zu haben“, ergänzt Robert Lippmann, Federführer Wirtschaftspolitik der IHK-Arbeitsgemeinschaft. So sei beispielsweise beim Klimaschutzgesetz keine aus Sicht der IHK dringend nötige Gesetzesfolgenabschätzung vorgenommen worden. Außerdem kämen wegen des Kommunal- und Abgabengesetzes im Land immer weitere Kosten auf die Wirtschaft zu.
Vor diesem Hintergrund mahnt die IHK-Arbeitsgemeinschaft wieder einmal, die Belastbarkeit der wirtschaftlichen Entwicklung von politischer Seite nicht zu überschätzen. „Die gute wirtschaftliche Lage ist kein Selbstläufer. Die Belastbarkeit der Wirtschaft kommt irgendwann auch an ihre Grenzen“, warnt Robert Lippmann.
Alle Ergebnisse im Internet unter www.ihk-arbeitsgemeinschaft-rlp.de, Dokumenten-Nummer 1149. |
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Nachricht vom 20.05.2014 |
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