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Nachricht vom 05.06.2014
Wirtschaft
Chinesische Wirtschaftsdelegation besuchte Neuwied
Es war ein Freundschaftsbesuch, der eine Delegation aus der chinesischen Stadt Suqian nach Neuwied führte. Und doch war es viel mehr als das. Denn neben Zhao Lili, der stellvertretenden Bürgermeisterin der Volksregierung Suqian, reisten hochrangige Wirtschaftsexperten aus China an, um sich über den Wirtschaftsstandort Neuwied zu informieren.
Zhao Lili, stellvertretende Bürgermeisterin der Volksregierung Suqian, beim Eintrag ins Gästebuch der Stadt Neuwied. Fotos: privat
Neuwied. Suqian wurde 1996 gegründet, ist also erst 18 Jahre alt. Die Region ist allerdings schon viel älter und kann ihre Geschichte über 2000 Jahre zurück verfolgen. Und es gibt Spuren der Besiedelung, die schon 50.000 Jahre zurück liegen. Suqian hat 5,2 Millionen Einwohner und ist über 8.000 Quadratkilometer groß (zum Vergleich: Neuwied hat ungefähr 85 Quadratkilometer). Es ist eine Stadt im Grünen mit touristischem Schwerpunkt. Die Einwohner sind überwiegend junge Leute. Industrie und Gewerbe sind geprägt von den Branchen Maschinenbau, Technologie, Textil- und Nahrungsmittelindustrie und Elektronik.

Im Jahr 1998 gab es den ersten Besuch einer Delegation aus Suqian in Neuwied. Damals wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet, in der beide Städte eine freundschaftliche Beziehung und einen Erfahrungsaustausch als Ziel formulierten, um „das Verständnis und die Freundschaft zwischen den Völkern aus der Volksrepublik China und der Bundesrepublik Deutschland zu vertiefen“. Bis 2001 bestanden noch Kontakte, danach kamen die Beziehungen zum Erliegen.

Nun, 16 Jahre später, besucht erneut eine Delegation aus Suqian die Deichstadt. Zhao Lili definierte ganz klar die Ziele dieses Besuches. Auf wirtschaftlicher Ebene möchte man Kontakte knüpfen zu Unternehmen in den Bereichen Elektronik, IT und ökologischem Bauen, auf gesellschaftlicher Ebene strebe man den Austausch von Bildung und Kultur an und möchte auch gerne einen regelmäßigen Jugend- und Schüleraustausch ins Leben rufen.

Oberbürgermeister Nikolaus Roth und der städtische Wirtschaftsförderer Jürgen Müller hatten für den Besuch ein Programm aufgestellt, das speziell auf die Wünsche der chinesischen Wirtschaftsfachleute abgestimmt war. So stand ein Besuch bei ATW Automation auf dem Programm, einem in Neuwied ansässigen Unternehmen, das sich im Wesentlichen mit der Projektierung, der Fertigung sowie der Montage und Inbetriebnahme von elektrischen Steuerungen und Automatisierungseinrichtungen beschäftigt.

Außerdem stellten sich bei einem Wirtschaftsempfang in Schloss Engers weitere Neuwieder Firmen mit ihrem Leistungsspektrum vor. Calderys Deutschland ist globaler Marktführer im Bereich der monolithischen Feuerfest-Produkte, die Firma Lohmann bietet hochtechnologische Verbindungstechnik: doppelseitige Klebebänder, Transfer-Filme oder reaktive Klebstoffsysteme. Lohmann & Rauscher (L&R) ist ein international führender Anbieter von zukunftsorientierten Medizin- und Hygieneprodukten höchster Qualität - vom klassischen Verbandstoff bis zum modernen Therapie- und Pflegesystem. Die Intamin Bahntechnik & Betriebsgesellschaft stellte sich als eines der weltweit führenden Unternehmen zur Entwicklung von Monorails (eingleisigen Zügen) vor. Die Firma Rotec und der Bundesverband für Leichtbeton präsentierten eine Zeitreise vom Vulkanausbruch des Laacher Sees bis zu heutigen Nutzungsmöglichkeiten des Rohstoffes Bims in der modernen Baustofftechnik. Und für die Vorstellung des kulturellen Angebots in Neuwied zeichnete Kai Link, Akademieleiter der Villa Musica, verantwortlich.

Diese Präsentation der Vielfältigkeit und Fortschrittlichkeit der Neuwieder Wirtschaftsunternehmen begeisterte auch Alexander Schweitzer, den rheinland-pfälzischen Staatsminister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demographie.

In angeregten Diskussionen wurden erste Kontakte geknüpft. Ob sie dieses Mal von Bestand sind und der Wunsch der chinesischen Gäste nach einer tieferen Freundschaft und Zusammenarbeit in Erfüllung geht, wird die Zukunft zeigen.


 
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